Anlässlich seines 70. Geburtstages teilte Sigi Stockbauer, seit 01.03.1973 aktiver Bergretter in der Bereitschaft Grafenau, den Kameraden mit, dass er ab dem 01.01.2020 nicht mehr als Einsatzleiter zur Verfügung stehe; als „normale“ Einsatzkraft mache er aber selbstverständlich weiter seinen Dienst. Ein Entschluss, den zwar alle sehr bedauerten, aber auch verstehen konnten.
Doch nach der sehr langen und intensiven Zeit als Einsatzleiter wollten die Bergwachtler nicht nur einfach „Danke“ sagen.
Im Rahmen des obligatorischen Versammlungstermins am ersten Freitag im Monat– da kommt der Sigi immer zuverlässig – organisierten sie einen Ehrenabend für den scheidenden Einsatzleiter.
Anwesend bei dieser „Versammlung“ waren auch Robert Heilig, Regionalleiter der Bergwacht Bayerwald und sein Geschäftsführer, Michael Pammer. Auch der Ehrenregionalleiter Manfred Falkner und einige (altersbedingt) Inaktive gaben dem Sigi die Ehre.
Als Dankeschön gab es eine leckere "Danke"-Torte.
Nachdem Robert Heilig allen noch ein Gutes und hoffentlich unfallfreies Neues Jahr gewünscht und sich für den geleisteten ehrenamtlichen Dienst bedankt hatte, überreichte er Sigi Stockbauer, der unter „mehreren Regionalleitern gedient und in dieser Zeit mindestens 500 Einsätzen, oft auch als Einsatzleiter, absolviert hat“, wie Heilig bemerkte, eine Ehrenurkunde, unterschrieben von allen noch lebenden Regionalleitern, die Sigi begleitet hat.
Dr. Bodo Strößenreuther, stellvertretener Bereitschaftsleiter, ließ seine Zeit mit Sigi kurz Revue passieren.
„Ich lernte Sigi 1987, als ich zur Bergwacht Grafenau wechselte, bei einer Ausbildung, die in der Hauptschule mit dem Thema „Hieblerpackung und Kälteschäden“ stattfand, kennen und schätzen. Sigi war damals zusammen mit Christian Mies Ausbildungsleiter der Bereitschaft und übte dieses Amt bis 1991 aus; Differenzen mit der Region bewogen ihn dann, diesen Posten niederzulegen, was aber seiner Einsatzbereitschaft keinen Abbruch tat.“
Dr. Strößenreuther bemerkte, dass hohes Wissen, Können und Organisationstalent gepaart mit immerwährend ausstrahlender Ruhe Stockbauer zu einem besonderen Einsatzleiter gemacht hätten. „Aber wenn ihm was nicht gepasst hat, konnte er schon auch laut werden“ schloss Strößenreuther schmunzelnd an.
von li.: Sigi Stockbauer, Bereitschaftsleiter Harald Keller, Dr. Bodo Stößenreuther
Als sich die Vorgaben änderten und als Einsatzleiter nur mehr eingesetzt werden durfte, wer auch die entsprechende Prüfung abgelegt hatte, unterzog sich Stockbauer auch dieser und wurde, insbesondere nach seiner Pensionierung neben Christian Mies der mit Abstand wichtigste Einsatzleiter der Bereitschaft.
Um bei den im Sommer schweißtreibenden Einsätzen dem „Alteinsatzleiter“ eine angemessene Bekleidung zu verschaffen, schenkten ihm die Kameraden eine Sommereinsatzjacke, die bisher im (Bergwacht-)Kleiderschrank vom Sigi gefehlt hat.
Mit Schnitzel und Kartoffelsalat, als Dessert Kuchen und eine „Danketorte“, die die Bergretterin Nicole Sigl speziell für den Sigi gebacken hatte, mündete der Abend in einen sehr gemütlichen Teil.