Finsterau. Johann Philipp von Lamberg war Ende des 17. Jahrhunderts Fürstbischof in Passau und später auch Kardinal. Er gründete aufgrund des Verlaufs des Goldenen Steiges auf bayerischer Seite zahlreiche Orte, darunter Vierhäuser, Finsterau, Philippsreut und Bischofsreut, deren Namen noch heute an ihn erinnern. Auf böhmischer Seite erwarb der österreichische Adelige einige Ländereien, etwa 1710 in Zihobce samt Umland, und gliederte diese an seine bestehende Herrschaft Zihovice an.
Damit diese 300 Jahre alte Verbindung zwischen den Orten dies- und jenseits der Grenze wieder auflebt, wurde von der tschechischen Seite das Interreg-Projekt „Lamberg-Pfad“ initiiert. Nach der Präsentation im Familienschloss der Lamberger in Böhmen wurde der neue Weg nun auch im Freilichtmuseum Finsterau vorgestellt. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich betonte die Bedeutung solcher grenzüberschreitender Projekte, gerade in Zeiten, in denen häufig das Trennende im Fokus stehe. Wanderer und Radfahrer sollen auf unterhaltsame Weise an diesen historischen „Brückenbauer zwischen Bayern und Böhmen“ erinnert werden.

Die Bürgermeister der Gemeinden auf böhmischer und bayerischer Seite, gemeinsam mit Projektverantwortlichen Veronika Koci und Heinrich Vierlinger sowie Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Landrat Sebastian Gruber, feiern den Start des Projekts „Lamberg-Pfad“.
Projektleiter ist die Gemeinde Zihobce, Projektpartner ist die Gesellschaft für grenzenlose Kultur und Geschichte für Bayern, Böhmen und Österreich in Aldersbach. Museumsleiterin Veronika Koci und Heinrich Vierlinger, Geschäftsführer des Projektpartners, stellten den 54 Kilometer langen Rad- und Wanderrundweg auf böhmischer Seite sowie die 40 Kilometer lange Strecke zwischen Finsterau und Bischofsreut auf bayerischer Seite vor. Der Weg wird in den kommenden Wochen mit einem Bischofswappen ausgeschildert.

Bezirk Niederbayern