Gestaltung kommunaler Grünflächen

zurück zur Übersicht
24.11.2021
Hutthurm

Bei der Pflege und Neuanlage kommunaler Grünflächen – sei es im Hinblick auf Parkanlagen, Gewässer- oder Straßenränder, Friedhöfen oder Spielplätzen – kommt den Mitarbeitern der Bauhöfe eine zentrale Bedeutung zu. Die genannten Lebensräume sind vielfältig und bieten im Sinne des ‚Blühpakts Bayern‘ großes Entwicklungspotential, um dem massiven Rückgang an Pflanzen- und Insektenarten entgegen zu wirken. Als Ursache für den Rückgang ist nicht nur ein Grund zu nennen – die Zerstörung von Lebensräumen spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Nährstoff- und Pestizidbelastung durch die Landwirtschaft oder die Verschmutzung durch Licht im Falle von nachtaktiven Insekten. Wissenschaftliche Ergebnisse haben gezeigt, dass Schutzgebiete allein nicht ausreichen, um dem Artenverlust entgegen zu wirken. Es benötigt Elemente in der Landschaft, die als eine Art Matrix Schutzgebiete miteinander verbinden und in denen Insekten einen Rückzugsort finden können.

Die beiden Öko-Modellregionen in Niederbayern - das Passauer Oberland und das Ilzer Land - haben für die Mitarbeiter der Bauhöfe in den beiden Regionen ein Schulungsangebot organisiert, das zum einen auf mehrjährige Blühflächen, zum anderen auf den Pflegeschnitt von Bäumen abzielte. Herausforderung für die Kommunen ist es, bisher ergriffene punktuelle Maßnahmen wie Blühflächen in ein übergreifendes Konzept für kommunale Grünflächen einzubinden, das eine ökologische Aufwertung der Flächen ermöglicht.

Franz Elender vom Landschaftspflegeverband Passau e.V. referierte über die Etablierung mehrjähriger Blühflächen im Gebiet des Landkreises Passau, in dem der Landschaftspflegeverband tätig ist. Bei der Etablierung von Blühflächen ist die Zielstellung, gebietsheimische Arten auf den Flächen zu etablieren, die Anzahl verschiedener Arten spielt dabei vorerst eine untergeordnete Rolle. Auf sogenannten Spenderflächen wird Druschgut gewonnen, dass auf artenärmeren Flächen ausgebracht wird. Mit dem reinen Ausbringen des Druschguts ist es jedoch nicht getan. Langfristig ist

es notwendig, nährstoffarme Standorte zu generieren, die eine Etablierung verschiedener Arten zu ermöglichen. Standorte, die nährstoffreich sind, begünstigen in der Regel hochwüchsige Gräser oder nicht heimische Pflanzen, die mit Hilfe ihres schnellen Wachstums erwünschte Blumen und Kräuter verdrängen.

Im zweiten Teil der Schulung wurde den Teilnehmern durch Christian Ofenbeck, Mitarbeiter und Baumwart am Staatsgut Kringell, Aspekte des Baumschnitts nähergebracht. Ein richtig durchgeführter Schnitt der Bäume sorgt dafür, dass die Bäume gesund und stabil bleiben. Zudem kann einem Pilzbefall oder Baumkrankheiten vorgebeugt werden. Ausreichend Licht und Sauerstoff fördert das Wachstum und den Geschmack von Früchten. Dabei spielen Baumwuchs, Schnittführung und Schnittzeitpunkt eine Rolle. Am Nachmittag wurde die Theorie im Praxisteil der Schulung angewandt, hier stieß neben Christian Ofenbeck als weiterer Referent Georg Angerer mit dazu.

Im nächsten Jahr wird das Schulungsangebot für die Mitarbeiter der Bauhöfe in den beiden Öko-Modellregionen Passauer Oberland und Ilzer Land mit Partnern aus der Region fortgeführt.

 


- NG


Ilzer Land e.V.Perlesreut


Quellenangaben

Ilzer Land e.V.
Bildupload: Nicole Gabler

Sie möchten Ihren Bericht regional bewerben?

Alle Informationen und Ihren Ansprechpartner finden Sie HIER.



Kommentare

Bitte registrieren Sie sich um hier Kommentare eintragen zu können!
» Jetzt kostenlos Registrieren oder haben Sie Loginprobleme?


Ähnliche Berichte

Aus Grafenau in die ganze WeltGrafenau „Wir sind in der Lage in jedes Land der Welt hochwertige Produkte zu liefern“, erklärt der kaufmännische Leiter der Knauf AMF Franz Schopf den Unternehmerinnen und Unternehmern der Wirtschaftsjunioren Freyung Grafenau und des Unternehmernetzwerkes im Ilzer Land.Mehr Anzeigen 23.10.2018Digitale Zukunft im Ilzer LandGrafenau „Das alles gibt es bei uns, das macht unseren Landstrich lebenswert.“ So formuliert die ILE Ilzer Land das Ziel des Projekts, mit dem sie sich um die Fördergelder des Bundes im Projekt Land.Digital erfolgreich beworben hat.Mehr Anzeigen 12.10.2018Manfred Eibl bleibt Vorsitzender der ILE Ilzer LandGrafenau Die Vorstandswahlen beim Ilzer Land e.V. standen am 6. Oktober an: In seiner Ausrichtung ist sich der Verein auch hier mehr als einig. Anhand des Tätigkeitsberichts sei zu sehen, wie viel Vereinsarbeit nötig sei, um einen Verein zu führen, so der Vorsitzende Manfred Eibl.Mehr Anzeigen 19.11.2017Schwerpunkte in der Senioren- und Behindertenarbeit gesetztGrafenau Bei der Unterstützung für Senioren und Menschen mit Handicap gehen die zwölf Gemeinden des Ilzer Landes schon lange einen gemeinsamen Weg. Im Grafenauer Bürgersaal trafen sich die Beauftragten der Mitgliedsgemeinden nun, um die Schwerpunkte für das kommende Jahr festzulegen.Mehr Anzeigen 19.11.2017Achtsamkeit und Natur für eine gesunde Stress-BalancePerlesreut Die ILE Ilzer Land veranstaltete in der Bauhütte einen Infoabend zur Stress-Studie, die in Kooperation zwischen der Universitätsklinik Oldenburg und Silvia Braumandl von GrenZENlos Naturseminare im Raum Oldenburg und nun auch im Ilzer Land im Jahr 2018 stattfinden wird.Mehr Anzeigen 18.11.2017Werbegemeinschaften im Ilzer Land bereit für gemeinsame ProjektePerlesreut Aus Schönberg, Grafenau, Röhrnbach und Perlesreut waren die Vorsitzenden der Werbegemeinschaften im Ilzer Land der Einladung der Verantwortlichen des Handlungsfeldes Innenentwicklung in die Bauhütte nach Perlesreut gefolgt.Mehr Anzeigen 09.11.2017