Warm, feucht und wenig Sonne

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08.03.2024 14:00 Uhr

Februar mit neuem Wärmerekord

Dr. Fritz Haselbeck

Die diesjährigen Februarwochen sorgen wettertechnisch für außergewöhnliche Schlagzeilen! Grund dafür sind zunächst die anhaltend milden Temperaturen, die den Monat zum wärmsten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 machen. Diese Feststellung gilt auch für den Bayerischen Wald. Das Temperaturmittel liegt bei plus 5 Grad Celsius, wobei der Wert auf mittlerer Höhenlage um 800 Metern Seehöhe festgehalten wurde. Dieses abweichend hohe Maß entspricht eher den üblichen Märzwerten. Damit reiht sich der Februar in den warmen Gesamtwinter ein, der mit erhöhten Temperaturen gut in die derzeitige ausgedehnte „Warmphase“ passt. Über viele Wochen, seit dem 10. Dezember 2023, haben sich milde Luftmassen vom Atlantik her durchgesetzt. Die Maximalwerte erreichten in unserer Region im Februar erstaunliche plus 8 Grad (2022: +5,5 Grad / 2023: +4,5 Grad), wobei der wärmste Tag kurz nach Monatsmitte frühlingshafte 15 Grad aufwies. Der kühlste Tag war zu Monatsbeginn mit plus einem Grad, so dass es über den ganzen Monat hin tagsüber nur Temperatuten im Plusbereich gab. Der Durchschnitt der nächtlichen Temperatuten liegt bei plus 2 Grad (2022: +1,5 Grad / 2023: 0 Grad). Die wärmste Nacht ist mit plus 5,5 Grad für den 17., die kühlste mit minus 1,5 Grad für den 14. Februar zu verzeichnen. Über den gemessenen Zeitraum hin hatten wir 4 „Frosttage“, an denen das Thermometer phasenweise unter Null Grad anzeigte. „Eistage", an denen die Temperatur über 24 Stunden dauerhaft im Frostbereich lagen, traten überhaupt nicht auf.

 

 

Wirft man einen Blick in den historischen Wetterkalender, so findet man Kälterekorde für die Jahre 1929 mit minus 5,5 Grad und 1940 mit minus 6 Grad, vor allem aber für das Ausreißerjahr 1956 mit sage und schreibe minus 9,5 Grad im Schnitt. Auffällig warme Februarmonate gab es 1990 mit plus 5, sowie 2020 mit plus 4 Grad im Mittel der Tag- und Nachttemperaturen.

 

Ein zweiter Februarrekord, ein Minimum, bezieht sich auf die Sonnenscheindauer: Die Sonne schien insgesamt nur 30 Stunden. Das vorletzte Jahr präsentierte im Februar 75 Stunden, das vergangene Jahr 100 Stunden an Sonnenscheindauer. An 14 Tagen ließ sich die „liebe Warme“ gar nicht blicken, an einem einzigen Tag zeigte sie sich nur mehr als 8 Stunden und an zwei Tagen allein mehr als 5 Stunden.

 

Die Niederschlagsmenge entspricht mit 105 Litern pro qm etwa dem langjährigen Mittel. In den beiden Jahren davor war sie geringer (2022: 90 Liter pro qm / 2023: 66 Liter pro qm). Aufgrund der milden Witterung fiel der Niederschlag durchgehend als Regen. Nur am 1. und am 23. Februar gab es bis in mittlere Lagen hinab Schneefall. Oberhalb von 1100 bis 1200 Metern ging der Regen des Öfteren und unregelmäßig in Schnee über. Trotz der für die Jahreszeit zu warmen Temperaturen hielt sich die Schneedecke in den waldbedeckten Kammgebieten, vor allem auf nord- und ostseitigen Schattenlagen, bis zu einem halben Meter hoch, den ganzen Monat.




Quellenangaben


Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

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