Gänsehaut bei „Schüttelfrost“

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26.04.2023
Grafenau
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Das ueTheater aus Regensburg gastierte an der Staatlichen Realschule Grafenau und brachte den Schülerinnen und Schülern der 7. und 8. Jahrgangsstufen das Stück "Schüttelfrost" nahe. Organisiert und vorbereitet wurde der Theatervormittag von Studienrätin Daniela Schiller. Die Inszenierung, in der es um Drogen und ihre verheerenden Folgen geht, wurde von den beiden Schauspielern Jessica Schilling und Ole Bosse auf beeindruckende Weise dargestellt.

Das Stück teilten die beiden Akteure in zwei Abschnitte auf: Im ersten Teil wurde grundsätzlich über Drogen und Sucht aufgeklärt, sowohl über legale Drogen wie Alkohol und Nikotin als auch über illegale Drogen. Dabei ging es sowohl um deren Auswirkungen auf die Menschheitsgeschichte als auch um die verschiedenen Funktionen von Drogen, z.B. als Heilmittel oder als vermeintliches Wundermittel zur Bewusstseinserweiterung. Bildhaft aufgezeigt wurden den Schülern auch die Gründe, die Betroffene immer und immer wieder zu Drogen greifen lassen – obwohl doch jeder weiß, wie schädlich sie sind. Dabei wurden den Zuschauern die körperlichen Abläufe deutlich, die zu Suchtverhalten führen. Konfrontiert wurden die Schüler in diesem ersten Teil mit weiteren Fragen: Wie entwickelt sich Sucht? Warum werden manche Menschen süchtig, andere jedoch nicht? Wie gehen die einzelnen Bundesländer mit den Drogenkranken um? In unterhaltsamer, bildhafter Form lieferten die beiden Darsteller die Antworten auf diese Fragen.

Im zweiten Abschnitt wurden zwei unterschiedliche, jedoch authentische Drogengeschichten erzählt. Eine Frau berichtet von ihren traumatischen Kindheitserlebnissen. Schon sehr früh entflieht sie in die Drogentraumwelt. Für sie sind Drogen einerseits Mittel der Selbsttherapie, andererseits aber verhindern sie die nachhaltige Aufarbeitung ihrer Verletzungen sowie die Entwicklung eines stabilen Selbstwertgefühls. Daneben steht die Biografie eines jungen Mannes, der aus reiner Lust am „Kick“ zu Ecstasy und dann zu Crystal Meth greift. Lange verleugnet er seine Sucht, bis sein Leben komplett aus den Fugen gerät. Daraufhin versucht er den kalten Entzug.

 

Die Grafenauer Realschüler wurden mit dem Theaterstück Schüttelfrost über die verheerenden Folgen von Drogenmissbrauch aufgeklärt.
Die Grafenauer Realschüler wurden mit dem Theaterstück Schüttelfrost über die verheerenden Folgen von Drogenmissbrauch aufgeklärt.

 

Nach dieser emotionalen Darbietung waren die jungen Zuschauer aufgefordert, zu dem Stück und seinem Inhalt Fragen zu stellen und ihre Meinung zu äußern. Eindringlich machten die beiden Schauspieler den Schülern noch einmal deutlich, dass die Gründe, warum zu Drogen gegriffen wird, vielfältig sein können. Die unvermeidlichen und oft schwerwiegenden Folgen haben aber mit den Gründen nichts zu tun – diese können jeden treffen. Dass sie in ihrem Leben nie mit Drogen in Kontakt kämen, sei unrealistisch – schon das Handy biete für die meisten Suchtpotential. Doch zwischen den Extremen von legalen Drogen, wie Alkohol und Nikotin, und illegalen Substanzen müssten die Jugendlichen ihren eigenen, selbstbestimmten Weg finden, um eine gefestigte und vor einer oft zerstörerischen Abhängigkeit geschützte Persönlichkeit zu entwickeln.

Und so war das Stück "Schüttelfrost" ein eindringliches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, über Drogen und ihre Folgen zu sprechen und wie sehr sie das Leben der Betroffenen und ihrer Umgebung beeinflussen können. Inhalt und Aussage des Stückes wird den Schülerinnen und Schülern hoffentlich noch lange in Erinnerung bleiben.


- SB


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Quellenangaben

Staatliche Realschule Grafenau

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