Mehrausgaben, die teilweise durch Corona entstanden, dürfen nicht allein auf die gesetzlichen Krankenversichrungen abgewälzt werden

zurück zur Übersicht
02.08.2021
Zwiesel

Nach langer Pause konnten sich die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter des DGB-Kreisverbandes Regen auf Einladung ihres Vorsitzenden Thomas Kaehler und der stellvertretenden Vorsitzenden Angela Wölfl zu einer Präsenzsitzung treffen.

Neben zahlreichen organisatorischen Punkten wurden die Mehrausgaben der Krankenkassen diskutiert. Diese entstehen durch die Coronapandemie (3,4 Mrd. €) und durch viele neue gesetzliche Änderungen, die Gesundheitsminister Spahn erlassen hat. So dürfen z. B. Krankenkasse die Abrechnungen der Krankenhäuser nur noch unter bestimmten Voraussetzungen beanstanden. Max Schiller, der in verschiedenen Gremien der Sozialversicherung ehrenamtliche engagiert ist, informierte über eine prognostizierte Lücke in den gesetzlichen Krankenversicherungen für das Jahr 2021 von 16,6 Mrd. € für 2021. Diese Lücke soll durch die Erhöhung des Bundeszuschusses aus 5 Mrd. € Steuermittel und der Anhebung des durchschnittlichen Zusatzbetrages um 0,2 Beitragspunkte mit 3 Mrd. € finanziert werden. Die restlichen 8 bis 9 Mrd. € werden aus den Finanzrücklagen der einzelnen Krankenkassen entnommen. Betroffen sind alle Krankenkassen, die mehr als 0,4 Monatsausgaben als Rücklage haben. So wird im Jahr 2021 z. B. der „Techniker Krankenkasse“ ca. 1,4 Mrd. € an Mitgliederbeiträge genommen. Das prekäre daran ist, dass bei einer Monatsausgabe von unter 0,2 Monatsausgaben, eine Krankenkasse laut Gesetz gezwungen ist, die Beiträge zu erhöhen. Für die Krankenkassen sei es schwierig, da man wenig Planungssicherheit habe, erklärte Max Schiller. Es sei zudem nicht klar, inwieweit die Liquiditätsreserven der Krankenkassen, wiederaufgefüllt werden könnten, außer mit Beitragserhöhungen, die logischerweise nach den Wahlen aktuell werden. „Wir müssen uns die Frage stellen, ob es sein kann, dass die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Versicherten allein die Folgen der Pandemie und der gesetzlichen Änderungen tragen sollen“, so Max Schiller.

„Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat unter Bezugnahme auf die Pandemiebekämpfung und seinen zahlreichen Gesetzen in das Selbstverwaltungsrecht der Krankenkassen eingegriffen, um versicherungsfremde Leistungen zu finanzieren. Der Staat trägt die Verantwortung für die Gewährleistung der öffentlichen Gesundheit im Sinne des Seuchenschutzes und der Pandemiebekämpfung. Deshalb muss er auch die dadurch entstehenden Kosten tragen, “ stellten Thomas Kaehler und Angela Wölfl abschließend fest.


- SB


DGB BayernLandshut

Quellenangaben

DGB-Kreisverband Regen

Sie möchten Ihren Bericht regional bewerben?

Alle Informationen und Ihren Ansprechpartner finden Sie HIER.



Kommentare

Bitte registrieren Sie sich um hier Kommentare eintragen zu können!
» Jetzt kostenlos Registrieren oder haben Sie Loginprobleme?


Ähnliche Berichte

Neue Räumlichkeiten: KV-Praxis an der Arberlandklinik ZwieselZwiesel Aufgrund der verschärften Pandemiesituation ist die KV-Praxis an der Arberlandklinik Zwiesel erneut umgezogen. Diese befindet sich ab sofort im OG1 des Wohnheims direkt an der Arberlandklinik Zwiesel.Mehr Anzeigen 09.11.2020Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett in Zeiten von CoronaZwiesel Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie können viele Wochenbettbesuche durch Hebammen im häuslichen Umfeld derzeit leider nicht stattfinden. Die Beleghebammen an der Arberlandklinik Zwiesel bieten weiterhin die sogenannte Wochenbettambulanz an.Mehr Anzeigen 04.04.2020Umzug der KVB-Bereitschaftsdienstpraxis an der Arberlandklinik ZwieselZwiesel Um das ambulante Patientenaufkommen in den Krankenhäusern so gering wie möglich zu halten, müssen Praxen aus dem Krankenhausbetrieb ausgegliedert werden.Mehr Anzeigen 31.03.2020Erster Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 im LandkreisGrafenau Am gestrigen Abend ist es zum ersten Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 im Landkreis Freyung-Grafenau gekommen. Eine 87-Jährige Frau, die stationär im Krankenhaus Grafenau behandelt wurde, verstarb gestern Abend. Sie war positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet worden.Mehr Anzeigen 25.03.2020 12:59Corona-Fall in den Wolfsteiner WerkstättenFreyung In den Wolfsteiner Werkstätten des Caritasverbandes für die Diözese Passau e.V. in Freyung hat es einen ersten Corona-Fall gegeben. Eine Mitarbeiterin ist erkrankt, positiv getestet worden und nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bereits in häuslicher Quarantäne.Mehr Anzeigen 24.03.2020 12:19Pressekonferenz im Landkreis FRG anlässlich dem neuen Corona-FallFreyung Am gestrigen Samstag wurde bei einer Mitarbeiterin der Kliniken Am Goldenen Steig gGmbH eine Infektion mit COVID-19 festgestellt. Landrat Sebastian Gruber und der ärztliche Leiter der Kliniken, Dr. Franz Schreiner und dessen Stellvertreter Dr. Thomas Motzek-Noé, haben heute im Rahmen einer Pressekonferenz im Freyunger Landratsamt die Öffentlichkeit über die aktuelle Corona-Situation und die notwendigen Maßnahmen für Arbeitsabläufe der Kliniken Am Goldenen Steig informiert.Mehr Anzeigen 22.03.2020 16:14