Traurige Nachricht und schwieriger Einsatz innerhalb kurzer Zeit für die Grafenauer Bergretter

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19.07.2021
Grafenau

Am Sonntagvormittag hat die Bereitschaftsleitung die Grafenauer Bergretter zu einem außerordentlichen Treffen vor die Bergrettungswache gebeten, um sie persönlich vom tragischen Unfalltod des Kameraden Karl Trauner am Watzmann zu informieren und eine Gedenkminute für Karl abzuhalten.

Karl Trauner (re.) bei einer Einsatzübung Ende Juni
Karl Trauner (re.) bei einer Einsatzübung Ende Juni


Doch bereits am Montag um 10.59 Uhr ereilte die Bergretter selbst wieder ein Alarm durch die Integrierte Leitstelle Passau zu einer in der Steinklamm abgestürzten Person.

Während der Großteil der 12 sofort ausrückenden Bergretter noch in der Anfahrt war, konnten sich zwei bereits vor Ort ein Bild von der Lage machen und eine Erstversorgung der 63-jährigen Patientin durchführen. Sie informierten auch die Kameraden, dass die Gebirgstrage mit Bergesack, die Schaufeltrage und ein Statikseilsatz erforderlich sind, da die Urlauberin ca. zwei bis drei Meter senkrecht abgestürzt und auf einem kleinen Plateau unterhalb des Weges nahe am Wasser mit multiplen Verletzungen zum Liegen gekommen war.

Der diensthabende Einsatzleiter Matthias Stockbauer entschloss sich auf Grund der Örtlichkeit, sich um einen Rettungshubschrauber mit Winde zu bemühen. Parallel dazu bereiteten die Bergretter aber sicherheitshalber alles für eine Bergung der Verletzten mittels einer Seilbahn aus Berg- und Statikseilen, die quer über die gesamte Klamm aufgebaut werden sollte, vor.

Als aber klar war, dass eine Bergung mittels Christoph 14 aus Traunstein möglich ist, wurde alles wieder abgebaut.

Patientin und Notärztin beim Aufwinchen zum HeliPatientin und Notärztin beim Aufwinchen zum Heli

 

Da Matthias Stockbauer der einzige verfügbare Luftretter war, übergab er das Einsatzkommando an Einsatzleiter Anton Schmeller und fuhr zum Sportplatz nach Riedlhütte, wo er vom Rettungshubschrauber an Bord genommen wurde. Zusammen mit der Bordnotärztin wurde Stockbauer im Doppelwinch zur Unfallstelle abgelassen.

Die Verunfallte, zwischenzeitlich fertig zum Abtransport versorgt, wurde von der Notärztin kurz gecheckt. Dann wurden beide zum Heli aufgewincht und der Heli flog wieder nach Riedlhütte. Dort wurde die Verletzte dem Rettungsdienst zum Weitertransport in eine Klinik übergeben.


- SB


Bergwacht GrafenauGrafenau

Quellenangaben

Bergwacht Grafenau

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