Die jungen Teilnehmer der Aktion Jugend und Beruf (AJB) haben es bekanntlich mit dem Start ins Berufsleben nicht leicht. Seit 44 Jahren besteht das Caritas Ausbildungsprojekt für sozial benachteiligte Jugendliche aus der Region. „Meist spielen bei unseren Jugendlichen viele Faktoren negativ ineinander“, weiß die Chefin der AJB, Barbara Wolf. „Ein ‚verpatzter‘ Ausbildungsstart. Oft kein einfaches soziales Umfeld, manches Mal eine lange Leidensgeschichte und Hoffnungslosigkeit.“
Das Ausbildungsprojekt in Trägerschaft des Kreis-Caritasverbandes garantiert diesen jungen Menschen einen Neustart am Zentrum für Arbeit und Beschäftigung (ZAB) in der Freyunger Zuppingerstraße. Auch in diesem Jahr konnten wieder vier Auszubildende erfolgreich ihren Abschluss machen: zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung (Johannes Nöbauer) und zum Fachwerker_in im Garten- und Landschaftsbau (Michael Bauer, Gerhard Keil und Jacqueline Lenz). Alle mit tollen Prüfungsergebnissen.
Trotz Corona – Ehre wem Ehre gebührt
Wenn auch die offizielle Feier, Corona bedingt, in einem kleineren Rahmen als üblich abgehalten werden musste: sowohl dem gesamten AJB-Team aus Anleitern, Pädagogin und Verwaltung als auch Einrichtungsleitung und Aufsichtsrat war es sehr wichtig, einen würdigen Rahmen für die Feierstunde zu gestalten. „Die Jugendlichen sollen stolz auf sich sein können, mit ebenso stolzen Eltern an ihrer Seite“, so die Diplom-Betriebswirtin und Pädagogin Wolf. „Ein erfolgreicher Abschluss mit so tollen Resultaten gehört schließlich entsprechend gefeiert!“ Demzufolge gab es neben einem festlichen Rahmen im Caritas Zentrum auch eine Würdigung in Form eines Rückblicks auf die individuellen Entwicklungen und Erfolge aller Absolventen der vergangenen 3 Jahre Ausbildungszeit. Die feierliche Zeugnisüberreichung erfolgte durch AJB-Chefin Barbara Wolf, und Aufsichtsratsvorsitzende Irene Hilz. Ein kleines und liebevoll gefertigtes Präsent als Erinnerung für den zukünftigen Lebensweg gab es obendrein. Abgerundet wurde das Ganze durch ein herzhaftes Barbecue unter der Regie von „Meister Grün“ (Manfred Molz, Anleiter Gartenbau).
Extra einen Baum der Hoffnung für den Fortbestand der AJB im Frühling gepflanzt.
v. li. Johannes, Gerhard, Michael und Jacqueline zeigen stolz ihre Abschlusszeugnisse. Ebenso stolz daneben Manfred Molz (Anleiter Gartenbau), Irene Hilz (Aufsichtsratsvorsitzende), Barbara Wolf (Chefin der Aktion Jugend und Beruf) und Fritz Dietlmeier (Anleiter Holz).
AJB – ein gesellschaftlicher Mehrwert
Ein Tag der Freude, aber auch ein Tag um sich der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Jugendmaßnahme bewusst zu machen. „Alle vier Jahre muss um das Fortbestehen dieser für unsere Region so wichtigen Jugendwerkstatt gebangt werden, so auch dieses Jahr wieder.“, mahnte Irene Hilz (Aufsichtsratsvorsitzende der Caritas) in ihren Grußworten. „Ich bin überzeugt, dass diese Ausbildung nicht nur für unsere vier erfolgreichen Absolventen, sondern auch für künftige Jugendliche aus der Region ein sinnvoller und wertvoller Weg in eine berufliche Zukunft darstellt. Deshalb appellierte ich an alle Verantwortlichen mit Nachdruck, diese enorme Entwicklungschance den jungen Menschen – sowohl in beruflicher als auch sozialer Hinsicht –zu ermöglichen!“
Aufgeben – das geht gar nicht!
Wie bereits 2016 drohte der Caritas Jugendwerkstatt auch dieses Jahr wieder das „Aus“. Es erfolgte von der öffentlichen Hand für 2020/21 keine Ausschreibung mehr. Wie auch vor vier Jahren, als die Maßnahme durch das beherzte Engagement der AJB-Chefin Barbara Wolf verlängert wurde, setzte Wolf auch dieses Jahr auf die Unterstützung seitens der Politik und groß angelegte Öffentlichkeitsarbeit: „Und auch für die Zukunft werden wir nicht aufhören, uns an alle Entscheider zu wenden. Die Wichtigkeit der Maßnahme kann nicht zu oft kommuniziert werden!“ Dass diese Strategie durchaus von Erfolg gekrönt ist, zeigte sich am Tag der Abschlussfeier. Der ersehnte Anruf, verbunden mit der Zusage der weiteren Förderung, erreichte die AJB-Chefin. So sang Andreas Bourani an diesem Freudentag nicht nur für die erfolgreichen Lehrlinge die Zeile „Ein Hoch auf Euch!“, sondern auch für die öffentliche Hand!
Mehr Infos: Aktion Jugend & Beruf (AJB), Barbara Wolf: 08551 916 588 – 0.