Die Jugend stärken

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28.10.2019
Freyung

Fremde Menschen, eine fremde Sprache, ein unbekanntes Schul- oder Ausbildungssystem. Jugendliche, die nach Deutschland kommen, stehen oft vor einer ungewissen Zukunft. Viele Fragen tun sich ihnen auf. Dafür hat die Caritas mit dem Jugendmigrationsdienst (JMD) für die Landkreise Freyung-Grafenau und Regen am Mittwoch, 23. Oktober, in Freyung ein neues Angebot offiziell vorgestellt.
Im Caritas-Berufsbildungszentrum (BBZ) Freyung angesiedelt werden junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren unabhängig vom Herkunftsland und Status, bereits seit Juni beraten und begleitet. Monika Schuster, BBZ-Leiterin, ist auch für den JMD als Leiterin verantwortlich. Ihr zur Seite steht der Sozialpädagoge Konstantin Kornev, der inzwischen schon 30 Jugendliche betreut hat.
„Wir wollen jungen Migrantinnen und Migranten bei ihrem Einstieg in die Kultur und das Leben in Deutschland, in das Zusammenleben miteinander, in Schule und Ausbildung und später in das Erwerbsleben helfen“ hat die Caritas-Fachbereichsleiterin Jugend- und Familienhilfe Erika Paul unterstrichen. Es geht um den Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben als spätere Erwachsene. Und dabei ist wichtig, dass die jungen Menschen den oft zu spürenden Widerspruch zwischen Herkunftsland und Wurzeln und dem jetzigen Lebensort mit seiner Kultur für sich gestalten können. Sie sollen in allen Bereichen des sozialen, kulturellen und politischen Lebens ankommen. Ein richtiger Motor am Übergang Schule, Ausbildung, Beruf. Natürlich auch ein Impuls für die Wirtschaft in dieser Region mit Blick auf künftige Arbeitskräfte. Das hat Caritasvorstand und Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres zur Einweihung bekräftigt. Deshalb wurde der neue Dienst des Caritasverbandes für die Diözese Passau e.V. bewusst in das BBZ integriert. Mit einem bewährten Träger von Ausbildung und in der Zusammenarbeit mit Betrieben und Jugendbehörden ist der Einstieg des Jugendmigrationsdienstes einfacher.

Für Konstantin Kornev ist entscheidend, „gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur sozialen Integration von neuzugewanderten Menschen“ zu leisten. Er weiß wovon er spricht. Als Zehnjähriger kam er 1997 mit den Eltern aus Kasachstan im Bayerwald an. Der 32-jährige Sozialpädagoge weiß auch, wie wichtig ein starkes regionales Netzwerk ist. Die vielen Gäste aus Kommunen, Sozialbehörden, Schulen und Schulverwaltungen, Kirchen und Caritas bei der Eröffnung bestätigten es. Darunter waren Helga Weinberger, stellvertretende Landrätin Freyung/Grafenau, Herbert Schiller, 3. Bürgermeister der Stadt Freyung und Bürgermeister Max Niedermeier aus Grafenau. Gabriele Leibold vom Landescaritasverband Bayern und IN VIA Bayern e.V. bestätig-te, Freyung sei ein wichtiger und richtiger Standort für den Dienst. Stadtpfarrer Magnus König erbat Gottes Segen für die jungen Menschen und alle, die in der Einrichtung wirken.

Ein Segen für junge Menschen. Stadtpfarrer Magnus König segnet die Räume des Jugendmigrationsdienstes in Freyung. Bei der offiziellen Einweihung v.li. die Fachbereichsleiterin Jugend- und Familienhilfe, Erika Paul, Gabriele Leibold Landescaritasverband Bayern, Monika Schuster, BBZ-Leiterin, Konstantin Kornev, Sozialpädagoge beim JMD Freyung, Helga Weinberger, stellvertretende Landrätin Freyung/Grafenau, Bürgermeister Max Niedermeier aus Grafenau und Herbert Schiller, 3. Bürgermeister Freyung.
Ein Segen für junge Menschen. Stadtpfarrer Magnus König segnet die Räume des Jugendmigrationsdienstes in Freyung. Bei der offiziellen Einweihung v.li. die Fachbereichsleiterin Jugend- und Familienhilfe, Erika Paul, Gabriele Leibold Landescaritasverband Bayern, Monika Schuster, BBZ-Leiterin, Konstantin Kornev, Sozialpädagoge beim JMD Freyung, Helga Weinberger, stellvertretende Landrätin Freyung/Grafenau, Bürgermeister Max Niedermeier aus Grafenau und Herbert Schiller, 3. Bürgermeister Freyung.


Gemeinsam über die Zukunft nachdenken, die persönlichen Stärken fördern, sich im neuen Umfeld gut vernetzen, auch einmal Tipps zur Freizeitgestaltung. Kornev macht individuelle Angebote, organisiert Kontakte zu Ausbildungsbetrieben, Integrationskursträgern und anderen Einrichtungen der Jugendhilfe. Auch für die Eltern ist er Ansprechpartner. Wie das alles zusammenspielt erläuterte er beim Auftakt an einem Beispiel aus der Praxis.
Die neue Beratungsstelle ist Teil der Initiative „Jugend stärken“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und befindet sich in der Trägerschaft des Caritasverbandes für die Diözese Passau e.V. Über 470 Jugendmigrationsdienste (JMD) bundesweit begleiten junge Menschen. Mit dem Angebot in Freyung wird neben den JMD in Passau Stadt und Land, Straubing sowie Landshut-Dingolfing in Ostbayern auch eine Lücke geschlossen.
Die Beratung ist kostenlos, auf Wunsch anonym und unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht. Die Klienten können telefonisch einen Termin vereinbaren oder zu den offenen Sprechstunden vorbeikommen.
Infos und Anmeldung: Jugendmigrationsdienst Freyung-Grafenau, 08551 57998-17 und konstantin.kornev@caritas-passau.de und www.jugendmigrationsdienste.de


- SB


Caritasverband für die Diözese Passau e. V.Passau

Quellenangaben

Caritasverband für die Diözese Passau e.V.

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