Hotelberufsschule braucht langfristige Perspektive

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03.08.2018
Viechtach

Viechtach. Erst wurde gefeiert, dann ging es ins Detail: Im Anschluss an seinen Besuch beim Abschlussfest der Berufsschule Regen traf sich der Freyunger Landtagsabgeordnete Alexander Muthmann mit den Verantwortlichen der Hotelberufsschule (HBS) Viechtach. Dort erfuhr er von Schulleiter Peter Oswald, Außenstellenleiter Xaver Dietrich sowie Fachpraxisleiter Johann Stubenrauch interessante Hintergründe zur weiteren Entwicklung der Einrichtung.

Obwohl sich die Hotelberufsschule in den 45 Jahren ihres Bestehens zu einer Marke entwickelt habe und wegen der Ausbildungsqualität einen hervorragenden Ruf bei den Betrieben genieße, mache ihr der Rückgang der Schülerzahlen zu schaffen. Innerhalb von zehn Jahren, so Außenstellenleiter Xaver Dietrich, sei die Zahl der Auszubildenden um zwei Drittel auf nunmehr gut 260 zurückgegangen. Je 80 Schüler werden in der 11. und 12. Klasse unterrichtet, in der 10. sind es nur 40, denn den theoretischen Blockunterricht während ihrer Ausbildung können die Azubis aus Freyung-Grafenau in der 10. Klasse noch in Grafenau, die Schüler aus dem Bereich Cham in der dortigen Kreisstadt absolvieren. Erst danach wechseln sie nach Viechtach.

Sie begutachten die Pläne für die neuen Küchen: (von links) Schulleiter Peter Oswald, Fachpraxisleiter Johann Stubenrauch, MdL Alexander Muthmann und  Außenstellenleiter Xaver Dietrich.Sie begutachten die Pläne für die neuen Küchen: (von links) Schulleiter Peter Oswald, Fachpraxisleiter Johann Stubenrauch, MdL Alexander Muthmann und Außenstellenleiter Xaver Dietrich.


Mit Sorge blicken deshalb die Verantwortlichen in den Oberpfälzer Nachbarlandkreis, wo derzeit rund zehn Millionen Euro in ein neues Berufsschulgebäude für Kaufleute und Gastronomieberufe investiert werden. „Einen Großteil dieser Kosten verschlingt die Gastro-Einrichtung für derzeit circa 38 Schüler“, weiß Xaver Dietrich, der sich nun die Frage stellt, ob Cham nicht – wie in der Vergangenheit bereits öfter geschehen – anstrebt, all seine Gastro-Azubis künftig dort zu unterrichten und den Schulsprengel zu ändern. Der Viechtacher Sprengel umfasst die Landkreise Regen, Cham, Freyung-Grafenau, den Altlandkreis Bogen und Deggendorf. Das vor zwei Jahren für 4,5 Millionen neu erbaute Internat der Hotelberufsschule in Viechtach mit 55 Plätzen wird vor allem von den Chamern genutzt, weshalb ein möglicher „Abzug“ dieser Schüler für den Standort Viechtach gravierende Folgen hätte. „30 Prozent weniger Schüler könnte für uns existenzgefährdend sein“, betonte der Außenstellenleiter und bat MdL Muthmann um Unterstützung.

Die Nachricht, dass der Landkreis Regen im nächsten Jahr in zwei neue Küchen investiert, wertete Alexander Muthmann als sehr erfreulich. „Diese 1,5 Millionen sind sicher gut angelegt, weil sie die Qualität der Ausbildung hier weiter auf höchstem Standard ermöglichen. Dennoch sollte man gerade auch vor diesem Hintergrund das Ministerium darauf hinweisen, dass eine Änderung des Schulsprengels nicht sinnvoll ist“, betonte der FDP-Politiker, der sich sofort an Kultusminister Bernd Sibler gewandt hat. In dem Schreiben schildert er den großen Aufwand, den der Sachaufwands-träger unternommen hat, um die Zukunft der Schule zu sichern. Sibler solle deshalb möglichen Begehrlichkeiten aus dem Landkreis Cham, auch die Jahrgangsklassen 11 und 12 in der Kreisstadt dort zu beschulen, nicht nachgeben, weil dies „den Standort der Berufsschule in Viechtach erheblich schwächen, gegebenenfalls sogar mittelfristig gefährden könnte.“

Die Azubis fühlen sich in der Schule und im Wohnheim sehr wohl, erfuhr Alexander Muthmann im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern.Die Azubis fühlen sich in der Schule und im Wohnheim sehr wohl, erfuhr Alexander Muthmann im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern.


Während des Gesprächs wurden noch weitere Gründe für den Rückgang der Schülerzahlen angeführt: Einerseits eine natürliche Folge des demografischen Wandels und des nach wie vor anhaltenden Trends zur Akademisierung, weshalb man in der HBS nun auch Kooperationen mit anderen Schularten fördere. Daneben mangele es aber andererseits auch an der Wertschätzung für den Berufsstand insgesamt, wie die Lehrkräfte einräumten.

In der Schule jedenfalls fühlen sich die Azubis wohl, erfuhr Muthmann auf seinem  Rundgang durch das Internat. Und auch die Flüchtlinge in den Integrationsklassen, von denen es drei in Viechtach und fünf in Regen gibt, fügen sich gut in die Schulgemeinschaft ein. „Dass die Chemie zwischen Lehrern und Schülern an der Schule stimmt, ist mir schon bei meinem ersten Schulfest hier aufgefallen“, blickte Schulleiter Oswald zurück. „Ich hatte zuvor noch nie erlebt, dass so viele Ehemalige von weit her angereist kamen, um mit ihrer Schule zu feiern.“


- SB



Quellenangaben

Abgeordnetenbüro Alexander Muthman

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