Die Fischart Sterlet ist in Deutschland fast ausgestorben. Nur an der bayerisch-österreichischen Grenze bei Jochenstein existiert noch ein kleiner Restbestand. Um diese urtümliche Störart zu erhalten, haben die Fachberatung für Fischerei des Bezirks Niederbayern, das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus sowie der Fischereiverband Niederbayern e. V. ein gemeinsames Wiederansiedlungsprojekt gestartet.

Nahmen am Besatztermin teil: Michael Kreiner, Präsident Fischereiverband Niederbayern (v. l.), Franz Langer, Bürgermeister des Marktes Windorf, Ministerialrat Dr. Reinhard Reiter, Dr. Stephan Paintner, Leiter der Fischereifachberatung des Bezirks Niederbayern, Projektleiter LIFE-Boat for Sturgeons Dr. Thomas Friedrich, Mitarbeiterin LIFE-Boat f.S. Heidrun Eichhorn, Dominik Bernolle, Landesamt f. Umwelt und Ralf Eibl, Vorstand Bezirksfischereiverein Passau.
Das Projekt wird vom Freistaat Bayern und dem Bezirk Niederbayern getragen und von der Universität für Bodenkultur in Wien unterstützt. Dort werden Sterlets in einer speziellen Aufzuchtstation auf einem Schiff direkt im Donauwasser gehalten – das macht die Fische widerstandsfähig und gut an die Umweltbedingungen angepasst.

Die Sterlets werden auf die Boote gebracht. 993 Exemplare wurden in die Donau gesetzt.
Beim jüngsten Besatztermin nahe Vilshofen wurden insgesamt 993 junge Sterlets in die Donau eingesetzt. Die Fische stammen aus Nachzuchten des Sterletbestands in Jochenstein, die in Wien vermehrt und über den Sommer aufgezogen wurden. Jeder Fisch wurde mit einem sogenannten PIT-Tag und einem orangefarbenen Punkt markiert, um seine Entwicklung wissenschaftlich verfolgen zu können.
Vor Ort informierten sich Vertreter aus Ministerium, Bezirk, Fischereiverbänden, dem Markt Windorf und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung über den Fortgang des Projekts. Dr. Stephan Paintner, Leiter der Fischereifachberatung, betonte: „Durch die Haltung im Donauwasser fühlen sich die Fische bereits heimisch und wandern weniger ab.“

Die Sterlets wurden in einem großen Tank von Wien nach Windorf gebracht und später in Wannen umgeladen.
Bis 2027 soll das Besatzprogramm fortgesetzt werden. Zusätzlich beteiligt sich der Bezirk am internationalen INTERREG-Projekt „MonStur“, das sich dem Schutz und der Wiederansiedlung der vier heimischen Donaustörarten widmet. Dabei sollen auch die Laichplätze der Sterlets in Jochenstein identifiziert und geschützt werden.

Kulturreferat - Bezirk Niederbayern