Wertschätzung im Arbeitsalltag stärkt die Bindung, fördert Gesundheit und Motivation und ist ein entscheidender Faktor für Zufriedenheit und Erfolg. Unter diesem Leitgedanken stand der Führungskräftetag des Caritasverbandes für die Diözese Passau.
Fehlende Wertschätzung zählt zu den häufigsten Gründen, warum Mitarbeitende ein Unternehmen verlassen. Echte Wertschätzung geht über Gehalt und Benefits hinaus: Sie zeigt sich in ehrlichem Interesse am Menschen, Respekt, Anerkennung, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit.
Unterstützt wurde der Tag von der Akademie für Wertschätzung in sozialen Berufen – ein Match der diesjährigen Social Impact Challenge. Das gemeinsame Projekt von Caritas und der Organisation „Social Impact“ zielt darauf ab, tragfähige Netzwerke zu schaffen und Rahmenbedingungen für eine gerechte, zukunftsfähige Gesellschaft zu verbessern.
Soziale Berufe leisten hohe gesellschaftliche Beiträge und erfordern Empathie und Hilfsbereitschaft. Das zeigt sich besonders in den über 160 Einrichtungen und Diensten des Verbandes mit mehr als 4.300 Mitarbeitenden.

Die Caritasvorstände, Caritasdirektorin Andrea Anderlik (3.v.l.) und Bischöflich Beauftragter Stefan Seiderer mit Kathrin Hammer (1.v.l.), Gründerin der Akademie für Wertschätzung in sozialen Berufen, und Claudia Barthmann (2.v.l.), Wertschätzungscoaching.
„Führung lebt von Haltung; Wertschätzung heißt auch, als Mensch wahrgenommen zu werden. Ziele erreichen und Strukturen einhalten – und gleichzeitig den Menschen sehen“, betonte Caritasvorstand und Bischöflich Beauftragter Stefan Seiderer. Vertrauen, Offenheit und konstruktive Kritik sind dafür das Fundament. Für die Stärkung der Mitarbeitenden wird ein pastorales Konzept entwickelt; mit an Bord ist u. a. Prof. Dr. Bernhard Bleyer, Lehrstuhlinhaber für Theologische Ethik an der Universität Passau.
Caritasdirektorin Andrea Anderlik unterstrich, dass steigende gesellschaftliche Wahrnehmung, attraktive Arbeitsbedingungen und eine Kultur der Anerkennung entscheidend sind, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Wertschätzung fördert Kreativität und Innovation.
Die Wertschätzungscoaches Kathrin Hammer und Claudia Barthmann begleiteten die Veranstaltung mit einem interaktiven Vortrag und Gruppenarbeiten. Ihr Credo: Wertschätzung richtet sich an den Menschen als Individuum und ist ein wissenschaftlich belegter Glücks- und Leistungsfaktor.
Zusätzlich erhielten die rund 70 Führungskräfte Einblicke in aktuelle Entwicklungen des Verbandes. Der Geschäftsbericht 2024 mit Risikomanagement wird dem Aufsichtsrat vorgestellt. Geplante Maßnahmen reichen von einem Family Action Tag am 19. November über große Bauprojekte bis hin zu einer umfassenden Digitalisierungsstrategie.
Herausforderungen bleiben die Sicherung der Auftragslage für Werkstätten für Menschen mit Behinderung, neue gesetzliche Vorgaben wie das Energieeffizienzgesetz sowie der Rückgang der Kirchensteuer.
