Vulgo: "Hahnablega"
Dr. Fritz Haselbeck
Wer kennt ihn nicht, diesen gelb-orange leuchtenden Pilz, vielfingrig aussehend und ohne typische Kappe: Den Hörnling, genauer gesagt den „Klebrigen Hörnling“. Wenn man zwischen Juni und November durch unseren Wald streift wird man dem Pilz mit dem wissenschaftlichen Namen „Calocera viscosa“ allenthalben begegnen. In der Unteren Bayerwaldregion wird ihr die Wendung „Hahnablega“ zugeordnet, ein anschaulicher Ausdruck, der auf einen Hühnerkamm verweist. Eher im Österreichischen ist dafür das Wort „Zwergerlfeuer“ gebräuchlich. Blickt man auf die Nomenklatur im Biologielexikon findet man aufgrund der Aussehensform des Pilzes die bezeichnenden Namen „Oranger Ziegenbart“ oder „Klebriges Schönhorn“.
Seine Beschaffenheit erscheint wie zäher Gummi, biegsam, zäh, unbrüchig und kaum zerreißbar. Bei Feuchtigkeit und Regen saugt sich der Fruchtkörper mit Wasser an, er quillt dabei auf. Bei längerer Trockenheit, verdunstet er Flüssigkeit, er bildet sich hornartig zurück, dabei wandelt sich seine Farbe in ein dunkleres, mattes Orange-Rot. Man findet ihn gerne an halblichten, nicht zu dicht bewachsenen Stellen im Wald, oftmals an abgestorbenem, bemoostem Altholz von Nadelbäumen, an vermodernden Baumstümpfen, allerdings genauso am Boden freier Waldstellen.

