Acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges traf sich eine Gruppe von Böhmisch Röhrnern am Gedenkstein in Haidmühle, um an das Kriegsende 1945 und an den Beginn der Vertreibung zu erinnern. Unter den Anwesenden befand sich auch Haidmühles Erster Bürgermeister Roland Schraml, der mit seiner Teilnahme die Verbundenheit der Gemeinde mit diesem besonderen Gedenken zum Ausdruck brachte.
„Erinnerung braucht Wahrhaftigkeit und keinen Schlussstrich“, betonte Theodor Bauer von der Arbeitsgemeinschaft. In seiner Ansprache schilderte er die Situation der Sudetendeutschen nach dem Ersten Weltkrieg und die schwierigen Lebensumstände in der neu gegründeten Tschechoslowakei. Rund 400 Jahre lang – von 1526 bis 1918 – hatten sie zuvor der österreichisch-ungarischen Monarchie angehört.

Bürgermeister Roland Schraml und Theodor Bauer am Gedenkstein in Haidmühle.
Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg bedeuteten für die Sudetendeutschen eine tiefe Zäsur: Zwischen 1945 und 1946 mussten etwa 3,5 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen. Auch die beiden Weltkriege selbst forderten in Böhmisch Röhren große Opfer. Allein aus der ehemaligen Pfarrei fielen oder wurden vermisst:
- im Ersten Weltkrieg: 98 Soldaten
- im Zweiten Weltkrieg: 161 Soldaten
Zum ehrenden Gedenken an sie wurde nun ein Totenbrett mit allen Namen der Gefallenen und Vermissten aufgestellt. Dieses sichtbare Zeichen der Erinnerung soll die nachfolgenden Generationen mahnen und zugleich ein Stück Heimatgeschichte bewahren.
Die Gedenkfeier fand ihren würdigen Abschluss mit dem gemeinsamen Singen des Böhmerwaldliedes, das von Susanna Ratschmann auf der Trompete feierlich begleitet wurde.

Gemeinde Haidmühle