Geschickte Luftakrobaten

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07.08.2025
Grainet
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Blauflügel-Prachtlibelle

Dr. Fritz Haselbeck

 

Jetzt fliegen sie wieder, die Libellen. Sie sind bestaunenswerte Insekten, die vor allem wegen ihrer hohen Flugkünste und schnellen Reaktionen in der Luft auffallen. Gerade im Bayerischen Wald finden wir Arten vor, die sonst selten vorkommen und unseren besonderen Schutz verdienen. Akrobatisch meistern sie horizontal und vertikal Bewegungsänderungen, die wir im menschlichen Vergleichsmaßstab mit unseren Augen real gar nicht verfolgen können. Ihre Flugtechnik fordert zum Staunen heraus.

 

Die „Blauflügel-Prachtlibelle“, die im Foto abgebildet ist, gehört zu den Kleinlibellen und ist ein schönes Beispiel dafür wie elegant und gewandt diese Tiere durch die Lüfte segeln. Sie ist neben der „Gebänderten Prachtlibelle“ die einzige Kleinlibellenart in Mitteleuropa und erreicht eine Flügelspannweite von 6 bis 7 Zentimetern.

 

Auf dem Bild ist eine metallisch grün-blau glänzende Prachtlibelle zu sehen – vermutlich ein Männchen der Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo). Sie sitzt auf einem frischen, grünen Blatt. Die Flügel sind dunkelblau und wirken fast samtartig, der Körper schimmert intensiv in Blaugrün. Die Aufnahme ist sehr detailreich und zeigt die filigrane Struktur des Insekts vor einem verschwommenen, grünen Hintergrund.

 

Auffallend sind ihre großen gewölbten Facettenaugen, die sich aus einer Vielzahl winziger Segmente zusammensetzen. Man weiß, dass das bis zu 30 000 Einzelaugen sein können. Jedes Auge nimmt einen kleinen Ausschnitt der Umwelt wahr. Das wahrgenommene Gesamtbild setzt sich dann, ähnlich einem Rasterbild, aus vielen Bildeindrücken zusammen. Auf diese Weise stellen sic für die Insekten schnelle Bewegungen sehr langsam, gewissermaßen im Zeitlupentempo wahr.

 

Diese bevorzugt sandige Bäche oder kleinere Flüsse mit Abschnitten, in denen die Sonne einfällt. Sie lebt an Wasserläufen, die nicht zu schnell fließen und nicht zu tief sind. Schlammige oder undurchdringliche Zonen meidet sie. Gerne hält sie sich in etwas abgelegenen Gebieten an warmen Lichtungen, offenen Waldstellen und Wiesenbrachen auf.


- DH



Quellenangaben

Eigenes Fotoarchiv
Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

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