Zwischen Kostendruck und Zukunftsfähigkeit

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30.07.2025
Lindberg
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Der Fischereiliche Lehr- und Beispielsbetrieb in Lindbergmühle übernimmt eine zentrale Rolle beim Artenschutz und in der Fischwirtschaft Niederbayerns. Er konzentriert sich auf die Auswahl, Haltung und Vermehrung leistungsfähiger, klimaresistenter Salmoniden sowie auf die Nachzucht bedrohter heimischer Fischarten. Arten wie Huchen, Äsche, Barbe, Nase, Rutte, Elritze und Bachforelle werden erfolgreich nachgezogen, um deren Bestände zu stabilisieren und sie in Fließgewässern wiederanzusiedeln.

 

Um diese Aufgaben dauerhaft erfüllen zu können, investiert der Bezirk Niederbayern laufend in die Modernisierung des Betriebs. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem die Sanierung des Betriebsgebäudes, der Neubau eines Schulungs- und Besucherzentrums sowie der schrittweise Umstieg auf erneuerbare Energien. Diese Investitionen der vergangenen zehn Jahre haben jedoch das wirtschaftliche Ergebnis belastet – das Defizit erreichte 2023 seinen bisherigen Höhepunkt.

 

Michael Halmbacher, Leiter des Betriebs, informierte am 29. Juli den Bezirksausschuss unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich über bereits umgesetzte Maßnahmen und weitere Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Verbesserung. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Reduktion von Fischverlusten durch Prädatoren. Der installierte Otterzaun zeigt bereits Wirkung, ebenso wie die seit 2024 genehmigte Vergrämung von Graureihern. Zudem wird großen Wert auf Krankheitsprävention gelegt – durch gezielte Impfungen, reduzierte Besatzdichte und gute fachliche Praxis im Umgang mit Parasiten.

 

Auch bei der Fütterung wurden Optimierungen umgesetzt: Veraltete Futterautomaten wurden ersetzt, wodurch Futterkosten gesenkt werden konnten. Der sogenannte Futterquotient konnte bereits um 12 Prozent reduziert werden. Ebenso wurde die Sauerstoffüberwachung modernisiert und der Sauerstoffeintrag wird schrittweise auf stromlose, wartungsarme Kaskaden umgestellt – was vor allem Strom spart.

 

Blick über einen naturnahen Teich mit Schilf im Vordergrund auf den Fischereilichen Lehr- und Beispielsbetrieb Lindbergmühle, umgeben von mehreren Gebäuden mit roten Dächern und dichtem Wald im Hintergrund.
Der Fischereiliche Lehr- und Beispielsbetrieb Lindbergmühle investiert kontinuierlich in seine Zukunftsfähigkeit.

 

Der Betrieb verstärkte zudem seine Aktivitäten auf dem Gelände. Dazu zählen Führungen und Projektbesprechungen mit Hochschulen sowie ein erweitertes Kursprogramm. Weitere Einsparpotenziale sieht Halmbacher in der Verlagerung der Produktion aus ineffizienten Bereichen in sanierte Betonbecken mit Teilkreisläufen. Die bestehende Photovoltaik-Anlage soll erweitert und mit einem Stromspeicher ergänzt werden – mit einem Einsparpotenzial von bis zu 25 Kilowatt im Sommer. Neben der günstigen Energieversorgung bietet dies auch Vorteile im Fischschutz durch Abschattung der Becken.

 

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich betonte: „Das Defizit des Fischereilichen Lehr- und Beispielsbetriebs ist eine Entwicklung, der wir gegensteuern müssen. Die getätigten Investitionen belasten das Ergebnis durch Abschreibungen, stärken aber langfristig den Betrieb und sichern seine wichtige Funktion. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Defizit durch die ergriffenen und geplanten Maßnahmen deutlich senken können.“


- JS


Bezirk NiederbayernBezirk NiederbayernLandshut

Quellenangaben

Bezirk Niederbayern, Sabine Bäter

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