Ein bisschen Aufregung lag wohl am Freitag, den 4. April schon in der Luft, als sich zehn Museumsbegleiter-Anwärter für das Freilichtmuseum Finsterau das letzte Mal zu ihren Abschlussführungen trafen. Seit ca. zwei Monaten war freitags immer ein fester Termin im Museum.
Dass es in Finsterau im Februar und März von Schnee, Regen und ganz viel Sonne alles geben kann, das mussten wir manchmal zu spüren bekommen. Ich bin einer der zehn, die die Museumsbegleiter-Ausbildung im Freilichtmuseum in Finsterau miterleben durfte. In acht Terminen wurde uns das Leben anno dazumal, die Traditionen, das Handwerk und auch das oft harte Leben der Menschen erklärt.

Beim Wetter war von Schnee bis Sonne alles mit dabei.
Julia Herzig, die als Museumspädagogin im Freilichtmuseum fungiert, hat uns anschaulich die einzelnen Höfe, die aus dem nördlichen Teil der Donau stammen, vorgestellt und auch die oft traurige Geschichte dahinter erzählt. Das heutige Museumsgelände wurde früher nur land- und forstwirtschaftlich genutzt. Es gab keine Bebauung. Alle Höfe standen an einem anderen Ort und wurden Stein für Stein und Brett für Brett mühsam und aufwendig abgebaut und im Museum wiederaufgebaut. Soweit Möbel oder weitere Gegenstände vorhanden waren, wurden auch diese mit in das Museum gebracht.
Auch die einzelnen Programmbausteine z.B. „Vom Flachs zum Leinen“, „Vom Schaf zur Wolle“ und „Wo drückt der Schuh?“, die vor allem von Schulklassen gebucht werden, durften wir in der kurzen und kostenlosen Ausbildung kennenlernen.

Hier lernten wir den Programmbaustein
Ein Highlight für uns alle, war wohl die Depotbesichtigung des Museums. Herr Obermeier, der das Depot führt, zeigte uns eindrucksvoll die „Schätze“, die im Depot lagern. Von alten Fotos bis hin zu Schränken, Kinderwägen und Betten konnten wir so einiges sehen. Ganz aktuell war ein alter Leichenwagen, der aber noch aufbereitet werden muss und dann in die neue Ausstellung kommt.

Viele
Ebenfalls gab es Workshops und Vorträge zum Thema Führungsdidaktik und Nachhaltiger Entwicklung. Dies war dann auch für die Abschlussführungen von großer Bedeutung. In Zweier-Teams oder allein wurde eine zwanzig oder vierzigminütige Abschlussführung vorbereitet. Themen wie „Kräuterführung für Menschen mit Besonderheiten“, „Nachhaltigkeit um 1900“, „Schusterhandwerk“ und „Hochzeit und Liebe“ standen hier auf dem Programm. Jeder dieser Führungen war eine Besonderheit und jeder steckte viel Herzblut mit hinein. Alle waren dann aber sichtlich erleichtert, als die Abschlussführungen mit Erfolg abgeschlossen waren.

Markus Graf und ich bei unserer Abschlussführung
Bei einer letzten Abschlussrunde, evaluierten wir noch kurz die letzten acht Termine. Alle waren sich einig, dass es informative, schöne und lehrreiche Wochen waren, bei denen wir als gutes Team zusammengewachsen sind.
Nun freuen wir uns auf interessierte Museumsbesucher, die wir durch diesen ganz besonderen Ort führen dürfen.

Alle
Ein herzliches Vergelt´s Gott an Julia Herzig für die schöne Ausbildung und auch an alle, die uns während der Zeit die Programmbausteine vorgestellt haben.

Freilichtmuseum Finsterau