Wunderschöne Naturkulissen in Lackenhaäuser
Dr. Fritz Haselbeck
„Drei Länder – ein Wald“, unter diesem Motto ging am vergangenen Sonntag eine Theaterwanderung in Lackenhäuser mit wunderbaren Naturkulissen über die Bühne. Adalbert Stifters Erzählung von 1842 „Der Hochwald“ bildet die literarische Grundlage für das interessante und einladende Erzählspiel von Monika Süß. Als Autorin der Texte führte sie als Fräulein Josefinka in „behmischem“ Akzent durch die 2 ½ stündigen Aufführung. Zahlreiche Besucher begleiteten die Laiendarsteller auf ihrem Weg zu 7 Stationen durch den Bergwald. Authentisch und schauspielerisch beeindruckend brachten sich die Akteure in die Szenen ein, die eine Bergtour mit Stifter auf den Plöckenstein aus damaliger Zeit nachzeichneten. Ausgangspunkt war ein Kaffeetischplausch im Garten des Rosenberger Guts mit dem Linzer Schriftsteller und Pädagogen (Leonhard Ascher), der während seiner Schulbesuche im Mühlviertel einen Abstecher nach Lackenhäuser machte.
Für Monika Süß war es beim Schreiben der Inhalte wichtig, wie sie sagt, „im Theater Geschichten zu Adalbert Stifter im Böhmerwald in spielerischer Weise darzustellen“. Damit will sie vom Klischee wegkommen, dass „Stifter mit seinen Werken, wie man häufig annimmt, langweilig sei“. Und genau dieser Idee wurde die Autorin der Theaterszenen in jeder Hinsicht gerecht: ein hoch interessantes Erzählwerk mit geschichtlichen Hintergründen, Szenen mit ernster Mimik oder erfrischendem Humor gaben der Aufführung bei schönstem Sommerwetter eine ganz besondere Note. Dabei schlüpften Schauspieler mit ihren antiquarischen Kostümen theatralisch gekonnt und einfühlsam in Rollen, die ihnen passgenau auf den Leib geschneidert waren. Viel Applaus der zahlreichen Besucher gehörte während der Spielszenen den Akteuren!
Die letzte Theaterwanderung am Rosenberger Gut findet am Sonntag, 22. September um 14.00 Uhr statt.