Autorin Dagmar Isabell Schmidbauer begeisterte im neuen Pfarrsaal von Schwanenkirchen nicht nur Krimiliebhaber mit ihren Erzählungen rund ums Schreiben und ihrem Wissen in Sachen Kriminalistik.
„Ich hätte Ihnen noch ewig zuhören können“, war wohl der häufigste Satz, den die Autorin beim Signieren ihrer Bücher im Anschluss an die Lesung, die sie aus gutem Grund „Mörderisches Krimistündchen“ nennt, zu hören bekam.
Rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer waren der Einladung der Büchereileiterinnen Maria Mirwald aus Hengersberg, und Simone Weiß aus Schwanenkirchen, gefolgt und hatten sich in die Welt ihrer Passau-Krimis entführen lassen.
Mehr als zwei Stunden berichtete, las und erzählte Schmidbauer von und aus ihren Krimis. Sie erzählte, wie sie zum Schreiben kam und wie sie mit der Reihe ‚Der-Passau-Krimi‘ an den Start ging. In launigem Ton erzählte sie von ihren Besuchen in der Pathologie und ihrer Leidenschaft für Psychologie und Rechtsmedizin. Beides gehöre für sie untrennbar zum Krimischreiben dazu. „Nur wenn ich mich auskenne, kann ich auch spannende und glaubhafte Charaktere schildern“, versicherte sie ihren interessierten Zuhörern.
Dagmar Isabell Schmidbauer während der Lesung
Ihren Krimi „Und dann kam das Wasser, hatte sie schon im Vorfeld geschriebenen und nach der Hochwasserkatastrophe 2013 an die Originalpegelstände angepasst.
„Es ist wie eine Chronik, selbst die Kanzlerin kommt mit dem Hubschrauber, weil es ja wirklich so war“, berichtete Schmidbauer, die sich in den Tagen der Flut alles ganz genau angesehen hat und den fleißigen Helfern so ein Denkmal setzen wollte.
In „Todesfalle Campus“ führen die Ermittlungen auch nach Deggendorf, wusste Schmidbauer zu berichten. Zu Fuß sei sie die verwunschenen Buchten am Inn entlanggegangen und habe dabei das Verbrechen geplant, immer mit dem Gefühl, der Mörder, der in ihrem Kopf längst Gestalt angenommen hatte, könnte jeden Moment erscheinen. „Es ist eben alles auch in Wirklichkeit so, wie ich es beschreibe und könnte tatsächlich passieren.“
Ein Faktencheck ist für Schmidbauer unumgänglich und entsprechend begeistert erzählt sie von vielen Begebenheiten, die sie beim Recherchieren erleben durfte. „Ich möchte ja, dass meine Leser sich sicher sein können, dass das, was sie lesen, auch stimmt und sie somit etwas lernen können.“ So erfuhren die Zuhörer in Schwanenkirchen etwa, was der Unterschied zwischen einer Beziehungstat und einem Serientäter ist und wie sich die Ermittlungen dementsprechend gestalten müssen.
Simone Weiß mit Dagmar Isabell Schmidbauer
Anhand des fünften Bandes „Goldgier“ der auf dem Innstadt-Friedhof mit einer Umbettung seinen Anfang nimmt, schilderte Schmidbauer wie sich Ideen entwickeln können. „Beim Hausbau erzählte mir mein Gärtner, er habe noch einen Nebenjob und hebe Gräber aus… schon war ein neuer Fall geboren.“ Wie viel Arbeit folgt, um aus einer Idee einen ganzen Fall zu bestreiten, fanden die Zuhörer dann doch sehr bemerkenswert.
Nach unzähligen Fragen und Diskussionen auch zwischen den Gästen war es sehr unterhaltsamer Abend und da wunderte es auch nicht, dass sich bald schon zahlreiche Krimifreunde um den Büchertisch versammelten, um ein signiertes Werk zu erstehen.
„Es wäre schön, wenn Sie mein „Mörderisches Krimistündchen“ weiterempfehlen“, forderte Schmidbauer ihre Zuhörer am Schluss noch auf. Und Maria Mirwald fügte augenzwinkernd hinzu. „Frau Schmidbauer ist auch gar nicht teuer“, womit sie die Gage meinte.
v.l.: Ulrike Hartl, Maria Mirwald, beide Hengersberg, Dagmar Isabell Schmidbauer, Simone Weiß, Vanessa Zarte, Martina Schmid und Sonja Neudorfer Bücherei Schwanenkirchen
Dagmar Isabell Schmidbauer freut sich immer über Anfragen, weil sie diesen Austausch und das Berichten über ihre Arbeit einfach liebt und als Ansporn auch braucht. „Es ist nicht einfach, sich täglich an den Schreibtisch zu setzen und konzentriert zu arbeiten, ohne zu wissen, wer meine Leser sind. Nach dem Besuch in Schwanenkirchen sind meine Speicher gefüllt.“
Anfragen zur Organisation einer Krimilesung bitte unter fan@der-passau-krimi.de