Neureichenau setzt auf Jugend und Bildung

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09.09.2021
Neureichenau

Wenn im September 2025 die Sanierung der bestehenden Schule und der Erweiterungsbau fertig sind, sollen alle Grund- und Mittelschüler in Neureichenau beschult werden, die Standorte Lackenhäuser und Altreichenau werden integriert. Dass dies von der Bevölkerung akzeptiert, ja sogar begrüßt wird, findet Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich bemerkenswert und informierte sich nun bei Bürgermeisterin Kristina Urmann wie dies gelungen ist.

 

„Wir haben von Anfang an alle ins Boot geholt und immer offen kommuniziert“, sagt Urmann. Die Schulsanierung sei seit Jahren geschoben worden, eine Besprechung mit der Regierung habe dann ergeben, dass es durchaus Sinn mache, neue Wege zu gehen, um in Zukunft attraktiv zu bleiben. „Wir haben uns mit dem Konzept Lernlandschaften auseinandergesetzt und uns Beispiele in Dinkelsbühl und Österreich angesehen.“ Vom Gemeinderat bis zum Elternbeirat seien alle begeistert gewesen, denn das Konzept basiert darauf, mehr Raum zum Lernen zu ermöglichen, wodurch neue Modelle umsetzbar werden. „Etwa, dass die Älteren den Jüngeren etwas beibringen.“ Vom Kindergarten bis zur Abschlussklasse alles in unmittelbarer Nähe zu haben, bringe viele pädagogische und organisatorische Vorteile mit sich. „Zumal bisher manche Freundschaften nach dem Kindergarten, der bereits zentral ist, wieder auseinanderbrechen, wenn die Kinder zur Schule an einen anderen Schulstandort gehen“, machte Urmann deutlich. Mit dem Kindergartendorf habe man in Neureichenau bereits 2011 Maßstäbe gesetzt, wie Heinrich hervorhob. Damit sieht er die mit 4500 Einwohnern größte Gemeinde des Landkreises (nach den Städten) besonders im Bereich Jugend und Bildung sehr gut aufgestellt. „Das ist ein wichtiger Standortfaktor für junge Familien“, so der Bezirkstagspräsident.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (l.) und Bürgermeisterin Kristina Urmann vor dem Rathaus in Neureichenau.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (l.) und Bürgermeisterin Kristina Urmann vor dem Rathaus in Neureichenau. 

 

Beim Thema Bildung sprachen die beiden natürlich auch die Corona-Pandemie an und die „absolute Notwendigkeit“, dass im Herbst Kindergärten und Schulen geöffnet bleiben müssten. Die Bürgermeisterin wusste von vielen Problemen der Familien und der Kinder zu berichten und auch Heinrich zeigte die massiven psychischen Folgen für die Kinder und Jugendlichen auf, die besonders in den Kinder- und Jugendpsychiatrien des Bezirks deutlich werden. „Wir haben einen enormen Ansturm. Manche Krankheiten haben sich durch den Lockdown und seine Folgen mehr als verdoppelt und es gibt Kinder, die werden diese Folgen ein Leben lang mit sich tragen.“

 

In Neureichenau konnte man dank der großen Klassenzimmer die Abstände gut einhalten, wie Kristina Urmann erklärte. Nun hoffe man auf eine weitere Normalisierung und vor allem auf praktikable Lösungen im Herbst, die es möglich machen, die Schulen offen zu halten.

 

Zuletzt sprachen Urmann und Heinrich über das anstehende Ortsentwicklungskonzept, das mithilfe von Bürgerbeteiligungen und der Begleitung durch ein Fachbüro im Laufe des nächsten Jahres entwickelt werden soll. „Wir wollen in diesem Zug die Ortsmitte von Neureichenau und auch die Außenorte ins Auge fassen, um uns Gedanken zu machen wie wir uns für die Zukunft aufstellen“, erläuterte die Bürgermeisterin. Auch ein Gewerbegebiet sei in Planung. Dafür sowie für den Baubeginn der neuen Schule im April 2022 wünschte Olaf Heinrich viel Erfolg – vor allem auch, dass sich die Baupreise bis dahin wieder normalisieren. Die dreijährige Zeit des Umbaus werde der Gemeinde und vor allem auch den Schülern und Lehrkräften viel abverlangen. Dank der beiden noch bestehenden Schulstandorte könne man dies bei laufendem Betrieb aber gut organisieren, so Kristina Urmann, die sich bei Heinrich für seinen Besuch und sein Interesse bedankte.


- AB


Bezirk NiederbayernLandshut

Quellenangaben

Foto: Lang/Bezirk Niederbayern

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