Haus i. Wald. Die Verabschiedung von Pfarrer Erwin Jaindl wurde nach dem Festgottesdienst am Nachmittag in der Halle wieder fortgesetzt. Erneut waren es fleißige Hände, die alles schnell wieder umgestaltet haben. Kaffee und Kuchen am Nachmittag hatte Paula Greipl mit ihrem Frauenbund übernommen. Für die anderen Getränke und Häppchen waren der Pfarrgemeinderat und ebenfalls der Gartenbauverein verantwortlich.
Die Hofmarkkapelle eröffnete die Feier mit dem Zillertaler Marsch und erfreute auch zwischendurch immer wieder mit flotten Musikstücken.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Kölbl begrüßte die Anwesenden. Mit Pfarrer Erwin Jaindl und seinem Vater hieß sie Pfarrvikar Roy Kurian, den 2. Bürgermeister Wolfgang Kunz und die Stadträte Hilde Greiner und Robert Maier willkommen. Am Vormittag hatten mit Erwin Liebl, Anderl Eibl und Stefan Behringer noch Karl Mayer und Franz Josef Bloier die Stadt Grafenau vertreten. Sie begrüßte aus Preying Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Reinhard Groß und Kirchenpfleger Josef Veit, sowie die ehemalige Schulleiterin von Haus, Roswitha Bumberger mit Kolleginnen.
Dem 3. Bürgermeister Andreas Eibl, der auch die Moderation am Nachmittag übernommen hatte, war es ein Anliegen, dem Pfarrer auch als Vertreter der weltlichen Gemeinde noch einmal für sein Wirken im Pfarrverband Haus-Preying zu danken, für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Grafenau. Nicht von ungefähr habe sich im Sprachgebrauch erhalten, sowohl kirchliche Gemeinschaften als auch die Kommunen als eine Gemeinde zu bezeichnen, stellte er fest. Die Gemeinde der Gläubigen und die Gemeinde der Staatsbürger. In vielen Bereichen habe auch Jaindl eng mit der Stadt Grafenau zusammengearbeitet, fuhr er fort.Unter anderem erwähnte er auch die Kinderkrippe in Haus unter
finanzieller Beteiligung der Stadt. Eibl sprach auch an, dass sogar im Internet zu lesen sei, dass der Pfarrer ein fleißiger Kirchenrenovierer sei, mit Wissen in Bauangelegenheiten und auch einer der selber zu Pickel und Schaufel greift. Er lobte, was auch schon bei der Verabschiedung von der Schule angesprochen worden war, den erfolgreichen Religionsunterricht aus Überzeugung, die Schulgottesdienste, den guten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen, den die große Anzahl von Ministranten bezeugen würde, die Einführung der Mittagsbetreuung und vieles andere mehr. Im Namen der Stadt Grafenau bedankte er sich und wünschte auf dem weiteren Lebensweg was im Abschiedslied des Männerchores am Vormittag zu hören war: „Eine Straße, die dir entgegen kommt, ein Wind, der nur in deinem Rücken bläst, eine Sonne, die dein Gesicht wärmt und Gottes Hand, die dich führt.“
2. Bürgermeister Wolfgang Kunz, der unter anderem auch die Anfertigung der vielen Seifenkisten mit Hilfe des Pfarrers für ein Rennen, in der Zeit, als Jaindl noch Kaplan in Grafenau war, noch einmal in Erinnerung rief, überreichte dem „Stadtpfarrer Süd“ als Geschenk der Stadt Grafenau ein Bild von Michael Heine. Es zeigt die Pfarrkirche in Grafenau, in der Jaindl auch gewirkt hat.
Im Anschluss bedankten sich noch die einzelnen Gruppen. Die Leiterin der Theatergruppe, Barbara Wudy erinnerte an die Zeit, in der Pfarrer Jaindl aktiv mitspielte und in der eine schöne Freundschaft untereinander entstanden ist. Schwierig sei nur immer gewesen, was man ihm für ein Rolle geben soll, meinte sie schmunzelnd. Wenn es aber in Burghausen einmal heißen würde: „Vorhang auf“ und er Mitspieler sei, dann wolle man schon gerne eingeladen werden. „Den etwas andere Gottesdienst“, eingelernt von den Oberministrantinnen Maria Liebl und Anna Behringer führten die MINIs auf. Den Pfarrer verkörperte Johannes Kölbl. Sie zeigen, was so alles schief gehen kann in diesem Dienst und ernteten viel Beifall. Zur Erinnerung schenkten sie ihm Blumen mit Blättern auf denen Erinnerungsfotos von ihnen waren. Der Pfarrer freute sich sehr. Der Kinderchor unter der Leitung von Petra Behringer versicherte im Lied wiederholt: „Bei uns sans und bleimans dahoam“. Sie gaben der Hoffnung Ausdruck, dass der Pfarrer zu Besuch kommt, bevor sie im Erwachsenenchor singen.
Das Team des Kleinkinder-gottesdienstes mit Marion Sammer und die Vorstandschaft des Pfarrcaritasverein, zusammen mit den Kindern versicherten im Lied ebenfalls: „Die Zeit mit dir war wunderschön, aber viel zu kurz und zu schnell vorbei, dös is a große Sauerei“. Von ihnen bekam er viele Luftballonherzen. Dazwischen sangen der Kirchenchor und der Frauenbundchor gemeinsam unter der Leitung von Anneliese Stöger: „So scheidest du mit Sang und Klang vom schönen Bayerwald.“
Die Volkstanzgruppe des Musik- und Heimatvereins, deren Mitglied Jaindl ebenfalls war, führte einen Tanz auf und Andrea Erler holte ihn anschließend noch zu einer Polka auf die Bühne. Er gab eine gute Figur ab. Der Frauenbund konnte es nicht lassen in Form eines Sketches auch die kleineren Schwächen ihres Geistlichen Beirates ein wenig aufs Korn zu nehmen. Unter anderem musste er sich sagen lassen, dass er in Haus i. Wald auch was die Figur betrifft einiges zugelegt hat.
Kirchenpfleger Franz Greipl hielt die Laudatio und sprach dabei für die ganze Pfarrgemeinde.
Schnell habe sich Pfarrer Jaindl von Anfang an das Vertrauen erarbeitet, meinte er rückblickend. Er habe sich mit ganzer Kraft seiner Persönlichkeit, der Würde seines Amtes und der Ehrlichkeit seines Wesen in der Pfarrei einbracht. In vier Etappen gegliedert erwies Franz Greipl Pfarrer Jaindl seine Referenz. Als erstes sprach er ihn als Priester an, die Lebensstationen, die er von der Taufe bis zu den dunklen Seiten des Lebens, dem Tod, begleitet hat. Als zweites ging es um seine Einbringung in die Gesellschaft, in die Vereine. Auf die Frage, bei wie vielen Vereinen er sei, hatte er einmal geantwortet, dass er da erst seine Kontoauszüge anschauen müsse. Sein großes Anliegen war, die Vereine stets in die kirchlichen Feiertage einzubinden. „Sie sind in die Verantwortung gegangen, wo es brennt, so als Vorsitzender des Pfarrcaritasvereins, wo sie mit unternehmerischem Denken, die Personal und Finanzsituation in den Griff bekommen haben, dankte Greipl. Ein dritter Punkt in der Laudatio galt dem Bau – und Finanzmann. Der Hausinger Kindergarten Innen- Außen und das ganze Umfeld wurden neu gestaltet, eine Kinderkrippe gebaut. In der Kirche wurden folgende Arbeiten durchgeführt: Ölkesselanlage erneuert, komplette Erneuerung der Sakristei, feierliche Kreuzsteckung, Erneuerung der Treppen im Kirchturm, Turmuhrsteuerung erneuert und viele kleinere Investitionen. 2013 wurde die Renovierung der Herz Jesu Kirche in Angriff genommen, was eine Investition von 1,7 Millionen bedeutet. Ein vierter Dank galt dem Menschen Erwin Jaindl, dem Freund, dem aktiven und passiven Vereinsmitglied, dem Berater und vor allem dem Seelsorger. Als Dank für alles ist er und alle die ihn begleiten wollen, noch zu einer Kapellenwanderung durch die ganze Pfarrei am kommenden Samstag eingeladen. Treffpunkt um 13.00 Uhr bei der Kapelle in Harrschetsreuth.
Der Sprecher der Hausinger Vereine, Stadtrat Erwin Liebl meinte abschließend nur noch: „Es ist alles gesagt worden". Im Namen aller Vereine überreichte er dem Pfarrer ein iPAD, das hatte er sich auf Nachfrage gewünscht.
Pfarrer Jaindl, sichtlich gerührt von dem großen Dankes und auch von der schöne Feier, sagte bescheiden: „Es war leicht, weil ihr mit mir diesen Weg gegangen seit.“ Er legte allen den neuen Pfarrer Christopher Fuchs noch ans Herz, den er als tief frommen und gläubigen Priester beschrieb. „Ihr werdet bei ihm in guten Händen sein“, versprach er abschließend.
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