Politische Vertreter aus der Region wollen Schließung von Jugendherbergen verhindern

zurück zur Übersicht
28.11.2019
Freyung

Nichts unversucht lassen wollen die politischen Vertreter der Region, um das Deutsche Jugendherbergswerk doch noch umzustimmen und damit die Schließung der Jugendherbergen in Haidmühle-Frauenberg und in Bayerisch Eisenstein zu verhindern. Bei einem Treffen im Rathaus in Haidmühle mit Vertretern des Jugendherbergswerks – zu dem Landrat Sebastian Gruber eingeladen hatte - ging es darum, Möglichkeiten auszuloten, wie die beiden Jugendherbergen zu erhalten seien. Und welchen Beitrag die Region und ihre politischen Vertreter dazu leisten könnten. Zumindest ein leichter Hoffnungsschimmer zeigte sich am Ende der Diskussion. Im Rahmen der Gespräche brachte MdL Manfred Eibl die Möglichkeit zusätzlicher Fördergelder von Landesebene ins Spiel. Diese Möglichkeiten wolle man sich ansehen und die Maßnahmen unter diesem Aspekt noch einmal durchrechnen, erklärten der Präsident des Landesverbands Bayern des Deutschen Jugendherbergswerkes Klaus Umbach sowie Vorstand Winfried Nesensohn, die aus München angereist waren.

Anfang Oktober war bekannt geworden, dass das Jugendherbergswerkes plant, die beiden Einrichtungen zum Jahresende 2020 zu schließen. Die endgültige Entscheidung, hieß es damals, solle Mitte Dezember fallen. Mehrere Gespräche haben seither stattgefunden. Unter anderem waren Vertreter der beiden betroffenen Gemeinden mit MdL Manfred Eibl nach München gefahren, um für den Erhalt der Häuser zu werben. Auch Landrat Sebastian Gruber hatte bei einem Gespräch Mitte Oktober in München versucht, die Verantwortlichen des Jugendherbergswerkes umzustimmen. Damals war auch das Treffen in der Region vereinbart worden.

Neben Landrat Sebastian Gruber und dem stellvertretenden Landrat des Landkreises Regen Willi Killinger versuchten bei dem Treffen am Mittwochabend in Haidmühle die Landtagsabgeordneten Manfred Eibl und Max Gibis sowie Bürgermeisterin Margot Fenzl aus Haidmühle und der Bayerisch Eisensteiner Bürgermeister Charly Bauer die Gäste aus München davon zu überzeugen, dass es die falsche Entscheidung sei, die beiden Häuser in Haidmühle und Bayerisch Eisenstein zu schließen.

Es waren die Zahlen, die in den Gesprächen eine große Rolle spielten. Von einem Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro sprach Vorstand Nesensohn für eine Generalsanierung der Häuser in Haidmühle und Bayerisch Eisenstein. Mit den beiden Häusern in Saldenburg und Waldhäuser würde man dann in der Region allein gut 14 Millionen Euro ausgeben. Diese Summen könne das Jugendherbergswerk unter den derzeitigen Förderbedingungen und der allgemein angespannten finanziellen Situation des Herbergswerkes nicht stemmen.

Und auch die Auslastungszahlen, so Umbach, sprächen gegen einen Weiterbetrieb der beiden Häuser. Trotz Bemühungen des Jugendherbergswerkes, der Gemeinden und der Landkreise seien diese in einem Bereich, in dem sich die Herbergen nicht wirtschaftlich führen ließen.

Von Seiten der Bürgermeister, Landräte und Abgeordneten kam dazu mehrmals der Vorwurf, dass der jetzt anstehende Sanierungsstau ja keine kurzfristige Entwicklung sei. „Das Jugendherbergswerk hat seit Jahren zum Großteil nur noch die nötigen Reparaturen in den beiden Häusern erledigt. Erst dadurch ist die jetzige Situation entstanden“, betonte Landrat Gruber. Auch war man sich über die eine oder andere Zahl nicht einig. Die Vertreter aus der Region versuchten auch immer wieder an die Verantwortung des Jugendherbergswerkes zu appellieren. Das Herbergswerk müsse sich überlegen, ob es seinem Bildungsauftrag in der Fläche noch gerecht werde, wenn es jetzt weitere Häuser im strukturschwachen ländlichen Raum schließe, erklärte etwa Landtagsabgeordneter Max Gibis. Den Vorwurf, man ziehe sich zugunsten der Ballungsräume aus dem ländlichen Raum zurück, wollten Umbach und Nesensohn nicht gelten lassen. Mit den beiden Häusern in Saldenburg und Waldhäuser, die man aufwändig saniere, sei man in der Region immer noch stark präsent.

Lange diskutiert haben Vertreter aus der Region am Mittwochabend mit den Verantwortlichen des Jugendherbergswerkes über die Zukunft der Jugendherbergen in Haidmühle und Bayerisch Eisenstein. Landrat Sebastian Gruber (4. Von links) hatte zu dem Gespräch nach Haidmühle eingeladen, an dem (von links) der Bayerisch Eisensteiner Bürgermeister Charly Bauer, MdL Max Gibis, der stellvertretende Landrat des Landkreises Regen Willi Killinger, Bürgermeisterin Margot Fenzl aus Haidmühle, MdL Manfred Eibl, der Geschäftsleiter der Gemeinde Haidmühle Johannes Jung sowie von Seiten des Jugendherbergswerkes Vorstand Winfried Nesensohn und der Präsident des Landesverbands Bayern Klaus Umbach teilnahmen, die aus München angereist waren.Lange diskutiert haben Vertreter aus der Region am Mittwochabend mit den Verantwortlichen des Jugendherbergswerkes über die Zukunft der Jugendherbergen in Haidmühle und Bayerisch Eisenstein. Landrat Sebastian Gruber (4. Von links) hatte zu dem Gespräch nach Haidmühle eingeladen, an dem (von links) der Bayerisch Eisensteiner Bürgermeister Charly Bauer, MdL Max Gibis, der stellvertretende Landrat des Landkreises Regen Willi Killinger, Bürgermeisterin Margot Fenzl aus Haidmühle, MdL Manfred Eibl, der Geschäftsleiter der Gemeinde Haidmühle Johannes Jung sowie von Seiten des Jugendherbergswerkes Vorstand Winfried Nesensohn und der Präsident des Landesverbands Bayern Klaus Umbach teilnahmen, die aus München angereist waren.


Viel Raum nahmen auch Ideen ein, wie man die Standorte attraktiver machen könnte. Der wichtigste Punkt dabei, da waren sich alle Anwesenden einig, wäre eine Modernisierung der beiden Häuser. Um die Kosten für das Jugendherbergswerk dabei zu senken, brachte Landtagsabgeordneter Manfred Eibl die Möglichkeit einer zusätzlichen Förderung über die Bayerische Landesstiftung durch einen bildungspolitischen innovativen Ansatz ins Gespräch. Eibl sah gute Chancen, dass man diesen Fördertopf in Anspruch nehmen könnte. Auch sein Kollege Max Gibis erklärte sich bereit, bei der Suche nach und dem Erschließen von zusätzlichen Fördermöglichkeiten behilflich zu sein, ebenso Landrat Gruber und stellvertretender Landrat Killinger. „Wir sind jederzeit bereit, zusammen mit Ihnen die entsprechenden Besuche zu absolvieren“, erklärte Landrat Gruber. Wenn man diesen Weg beschreiten wolle, brauche man aber mehr Zeit. Wenn das Jugendherbergswerk im Dezember beschließe die Häuser Ende 2020 zu schließen, brauche man nirgendwo mehr wegen Fördergeldern vorsprechen.

Präsident Umbach und Vorstand Nesensohn versprachen sich noch einmal die zusätzlichen Fördermöglichkeiten anzusehen und die Maßnahmen unter diesem Aspekt noch einmal durchzurechnen. Man werde auf diesem Hintergrund den Empfehlungsbeschluss die Häuser in Haidmühle und Bayerisch Eisenstein zu schließen, noch einmal ernsthaft anschauen. Darüber hinaus, so die Gäste aus München, könne man nichts versprechen. Es sei selbstverständlich die freie unternehmerische Entscheidung des Jugendherbergswerkes, ob man die beiden Häuser schließen oder weiterbetreiben wolle, erklärte Gruber zum Abschluss. Dennoch hoffe man in der Region, dass die Entscheidung schlussendlich für einen Weiterbetrieb falle.


- SB


Landratsamt Freyung-GrafenauFreyung


Quellenangaben

Landratsamt Freyung-Grafenau

Sie möchten Ihren Bericht regional bewerben?

Alle Informationen und Ihren Ansprechpartner finden Sie HIER.



Kommentare

Bitte registrieren Sie sich um hier Kommentare eintragen zu können!
» Jetzt kostenlos Registrieren oder haben Sie Loginprobleme?


Ähnliche Berichte

Weiteres Treffen zur Zukunft der Jugendherberge Haidmühle-FrauenbergHaidmühle Der Einsatz für den Verbleib der Jugendherberge in Haidmühle-Frauenberg geht weiter. Bei einem Gespräch mit Präsidium und Vorstand des Landesverbands Bayern des Deutschen Jugendherbergswerkes in München hat Landrat Sebastian Gruber noch einmal die Argumente für den Erhalt der Jugendherberge mit Nachdruck vertreten.Mehr Anzeigen 19.10.2019Einsatz für Verbleib der Jugendherberge Haidmühle-FrauenbergHaidmühle Für den Verbleib der Jugendherberge in Haidmühle-Frauenberg wollen sich Landrat Sebastian Gruber und Haidmühles Bürgermeisterin Margot Fenzl mit Nachdruck und guten Argumenten einsetzen.Mehr Anzeigen 11.10.2019Asylbewerber- und Flüchtlingskinder in Kindergärten Unterstützung kommt vom Landratsamt Freyung-GrafenauAufgrund der vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration zum 01.07.2016 in Kraft gesetzten Richtlinie zur Förderung der Bildung, Erziehung und Betreuung von Asylbewerber- und Flüchtlingskindern in Kindertageseinrichtungen hat sich der Landkreis dazu entschlossen, seit 01.09.2016 zusätzliches pädagogisches Personal anzustellen und in den jeweils am meisten betroffenen Kindergärten einzusetzen.Mehr Anzeigen 04.11.2016Jahresausflug zum Erlebnisbauernhof Zeintl - Abenteuer und Entspannung für Kindertagespflegepersonen des LandkreiseFür die Tagespflegepersonen, auch liebevoll „Tagesmütter“ genannt, bot das Amt für Kinder und Familie des Landratsamtes Freyung-Grafenau im Oktober einen gemeinsamen Ausflug auf den Erlebnisbauernhof Zeintl in Schöfweg an.Mehr Anzeigen 02.11.20161,5 Millionen € Stabilisierungshilfe für den Landkreis Freyung-GrafenauDer Landkreis Freyung-Grafenau erhält 1,5 Mio € an Stabilisierungshilfe vom Freistaat Bayern. Hinzu kommen 544.000 € Bedarfszuweisung. Dies hat der sog. Verteilerausschuss bei seiner Sitzung am 26.10.2016 beschlossen.Mehr Anzeigen 27.10.2016Landrat besucht Deutsches JugendherbergswerkIm Landkreis Freyung-Grafenau gibt es drei Jugendherbergen: In Saldenburg, in Neuschönau-Waldhäuser und in Haidmühle-Frauenberg. Alle drei zusammen kamen im Jahr 2015 auf fast 40.000 Übernachtungen.Mehr Anzeigen 17.10.2016