„Arbeitsgruppe MESSEN“ besteht Feuertaufe bei Ammoniak-Einsatz

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01.04.2019
Straubing

Sie waren am Mittwoch nach dem Ammoniakunfall im Eisstadion in Straubing omnipräsent im Stadtgebiet: Feuerwehrler mit Messgeräten in der Hand, um eine mögliche Gaskonzentration festzustellen. Zum Glück konnte Entwarnung gegeben werden. Aber dieser Einsatz der Arbeitsgruppe „MESSEN“ rückte deren Vertreter zum ersten Mal so richtig in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Vertreter aus den Feuerwehren Bogen, Straubing und Geiselhöring bilden zusammen mit dem Kreisbrandmeister Gefahrgut, Albert Uttendorfer jun., diese Arbeitsgruppe. Deren Hauptaufgabe ist die einheitliche Dokumentation von Messergebnissen und die Erstellung einer soliden Grundlage für den Mess-Einsatz und die laufende Aktualisierung. Die Zusammenarbeit von Stadt- und Landkreis-Wehren läuft auch in diesem Bereich hervorragend, Synergieeffekte werden genutzt. So müssen zum Beispiel Gerätschaften nicht doppelt in Stadt und Landkreis angeschafft werden. Aktuell sind 25 Mehrgasmessgeräte im Landkreis Straubing-Bogen bei den einzelnen Feuerwehren vorhanden und acht bei der Feuerwehr Straubing stationiert. 30 dieser Messgeräte sind vom gleichen Typ. Für diese Messgeräte haben sowohl der Landkreis Straubing-Bogen als auch die Stadt Straubing jeweils eine spezielle Kalibrierstation beschafft, damit diese Geräte kostengünstig und ohne großen Aufwand leicht zu kalibrieren sind. „Das bringt eine enorme Kosteneinsparung und einen geringeren Aufwand für die einzelnen Feuerwehren bzw. Gemeinden mit sich“, erklärt Albert Uttendorfer jun. die Vorteile.

Durch die Arbeitsgruppe „MESSEN“ wurde mittlerweile auch eine „Arbeitsmappe MESSEN“ und ein „Arbeitsordner MESSEN“ entworfen. Die Arbeitsmappe dient als Gedankenstütze, ist einfach in der Handhabung und in Stadt und Landkreis einheitlich. Nach einigen Übungen und Ausbildungen hat die „Arbeitsmappe MESSEN“ sozusagen ihre erste große Feuertaufe beim Ammoniak-Austritt im Eisstadion mit Bravour bestanden. Der Arbeitsordner für die Feuerwehren Bogen, Geiselhöring und Straubing, die zu den jeweiligen Facheinheiten im Gefahrguteinsatz zählen, wurde in Anlehnung an die Arbeitsmappe entworfen, ist aber noch durch viele andere Messprotokolle ergänzt, da diese Feuerwehren über eine umfangreichere Messtechnik verfügen.

Feuerwehrler der FF Geiselhöring mit einem Mehrgasmessgerät.Feuerwehrler der FF Geiselhöring mit einem Mehrgasmessgerät.


Mit dem erfolgreichen Einsatz in dieser Woche nach dem Ammoniak-Austritt ist für Albert Uttendorfer jun. die Arbeit aber nicht getan. Er blickt bereits nach vorne. „Arbeitsmappe und Arbeitsordner MESSEN sind rein für den Chemischen Bereich gedacht. Wir wollen diese deshalb um die Arbeitsmappe MESSEN ATOMAR ergänzen. Dort soll es dann ebenfalls einheitliche Messprotokolle und Informationsgrundlagen für die Feuerwehren aus Bogen, Straubing, Geiselhöring und Mallersdorf gegeben, die alle über ein vollständiges Modul Messen im Radioaktiven Einsatzbereich verfügen. Praxisausbildungen im Bereich Messen sind für das Jahr 2019 fest eingeplant.“

Dass man sich im Notfall auch bei Spezialfällen auf die Feuerwehren in Stadt und Landkreis verlassen kann, hat sich am Beispiel des Ammoniak-Unfalls eindrucksvoll gezeigt. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Landkreiswehren hat einmal mehr hervorragend funktioniert, der Einsatz lief höchst professionell ab. Aber trotzdem: „Wir sind gerüstet auch für solche Fälle, das hat man gesehen“, sagt der Kreisbrandmeister Gefahrgut. „Aber wir sind froh, wenn wir dieses Wissen nicht allzu oft anwenden müssen, bedeutet dies doch immer eine Gefahrensituation für die Bevölkerung, aber auch für unsere eigenen Leute.“


- SB


Landratsamt Straubing-BogenStraubing

Quellenangaben

Landratsamt Straubing-Bogen
Foto: FF Geiselhöring

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