„Es ist eine gute Kooperation, die da herangereift ist“, sagt stellvertretender
Nationalparkleiter Jörg Müller über das Projekt Nationalpark-Schulen. „Und diese Kooperation
wollen wir weiter pflegen, schließlich bietet sie für beide Seiten enorme Vorteile“, so Müller. „Im
Rahmen des Projekts kommen die lokalen Schulen etwa zu gewinnbringenden Kooperationen mit
Hochschulen.“ Sichtbarer Beweis der gegenseitigen Wertschätzung ist ein neuer Ausstellungsbereich
im Hans-Eisenmann-Haus bei Neuschönau. Dort präsentieren sich nun die zehn Partnerschulen aus
den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau. In ähnlicher Form existiert diese Vorstellung seit dem
Vorjahr auch schon im Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal.
Die zündende Idee für die Umsetzung der Ausstellung hatten Schüler des Gymnasiums Zwiesel.
Zusammen mit Nationalparkvertretern und der Künstlerin Susanne Zuda entstand schließlich die
finale Gestaltung. Der Grundgedanke dabei war, individuelle Silhouetten von Kindern als grafische
Grundlage zu verwenden. In jeder Schule gab’s schließlich ein Fotoshooting, bei dem die Vorlagen für
die Ausstellungselemente entstanden. Nun halten die fertigen Silhouetten, die grafisch in die wilde
Nationalparknatur eingebettet sind, zehn Steckbriefe in den Händen.
„Die Beschreibungen stammen von den Schulen selbst“, so Projektkoordinator Thomas Michler. Ganz
oft ist in diesen Texten das Wort Heimat zu lesen. „Und genau das wollen wir mit unserer Initiative ja
auch zeigen, dass der Nationalpark ein Stück Heimat ist.“ Gepaart werden die Texte jeweils mit tollen
Bildern bereits durchgeführter Projekte.
Bei der Vorstellung der neuen Schautafeln sorgte ein Kinderchor der Neuschönauer Heinz-
Theuerjahr-Schule für die musikalische Umrahmung. 25 Kinder der zweiten, dritten und vierten
Jahrgangsstufe studierten dafür ein eigens gedichtetes Nationalparklied zur Melodie von „Das
Wandern ist des Müllers Lust“ ein. „Bei den Chormitgliedern sieht man, wie schon Naturerfahrungen
in jungen Jahren zum Verständnis von Wildnis und Artenvielfalt führen“, so Nicole Graf-Kilger,
stellvertretende Leiterin im Hans-Eisenmann-Haus. Schließlich haben alle Schüler schon als
Neuschönauer Kindergartenkinder regelmäßig an Programmen des Nationalparks teilgenommen.
Die Initiative Nationalpark-Schulen gibt es seit 2011. Einer der federführenden Mitinitiatoren war
damals Josef Wellisch, Leiter der Mitteschule Zwiesel, der im Rahmen der Ausstellungseröffnung
dankend in den baldigen Ruhestand verabschiedet wurde.
Seit 2017 Jahr sind zehn Schulen der beiden Nationalparklandkreise dem Projekt beigetreten. Bis auf
Weiteres werden aus Kapazitätsgründen keine zusätzlichen Schulen mehr aufgenommen, um eine
adäquate Betreuung von Seiten des Nationalparks garantieren zu können.
Vor dem neuen Ausstellungsbereich haben sich nach dessen Eröffnung Lehrer und Schüler der
Nationalpark-Schulen sowie Vertreter des Schutzgebiets zum Gruppenfoto aufgestellt. (Foto: Elke
Ohland/Nationalpark Bayerischer Wald)