Ludwigsthal. Aus einem alten Holz-Zugschlitten hat Nationalpark-Ranger Stefan Neuberger einen an die Kette genommenen Luchs kreiert. Das Kunstwerkt wurde nun vor dem Ludwigsthaler Schloss platziert und eingeweiht. Es soll zum Nachdenken über illegale Tiertötungen vor der eigenen Haustür anregen.
Neuberger will die Gäste des Schlosses mit seiner Skulptur, die den Titel „Halbe Freiheit“ trägt, aufrütteln: „Wilderei gibt es nicht nur in Afrika, sondern auch mitten in Deutschland.“ Die ermordete Luchsin Tessa, die bundesweit Schlagzeilen gemacht hat, sei nur eines von vielen traurigen Beispielen dafür.
Bei der Einweihung der Luchs-Skulptur: Reinhold Gaisbauer (von links), Stefan Neuberger und Frank Henzler.
In seiner Laudatio sagte Nationalpark-Förster Reinhold Gaisbauer, dass es der Luchs nicht nur in jüngster Zeit schwer habe in der Region. „Bereits 1846 galt er in Bayern als ausgerottet.“ Dass mittlerweile wieder rund 60 Tiere durch den deutsch-tschechisch-österreichischen Grenzraum streifen, sei ein Verdienst eines Auswilderungsprojekts der 1980er Jahre im Böhmerwald. „Doch diese Populationsgröße ist langfristig wohl nicht überlebensfähig“, so Gaisbauer. Als wichtiges Thema bezeichnete auch Schlossherr Franz Henzler, Vorsitzender von Pro-Nationalpark im Zwieseler Winkel, die durch das Werk angesprochene Problematik. Dass Neuberger das Schloss als Standort ausgesucht hat, „macht uns als Verein total stolz“.