Regionalmanagement Freyung-Grafenau als gutes Beispiel aus der Praxis

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29.07.2018
Freyung

Studierende aus dem Masterstudiengang Geografie der Universität Augsburg haben gemeinsam mit dem für sie zuständigen Professor Dr. Konrad Goppel das Regionalmanagement Freyung-Grafenau besucht und sich im Rahmen einer Exkursion über Projekte des Regionalmanagements und deren praktische Umsetzung informiert.
Darüber hinaus hatten die Studentinnen und Studenten vor Ort auch die Gelegenheit, sich ein Bild über das Zusammenwirken unterschiedlicher Initiativen der Regionalentwicklung zu machen, um so einen umfassenden Überblick darüber zu gewinnen, wie vernetzt arbeitende Regionalentwicklung im ländlichen Raum in der Praxis funktioniert.
So hatte sich Regionalmanager Stefan Schuster bei der Gestaltung des Besuchsprogramms vorgenommen, ein möglichst breit angelegtes und gleichzeitig aber auch sehr realistisches Bild davon zu liefern, wie unterschiedliche Initiativen, die alle im Landkreis aktiv sind, arbeiten, welche Zielsetzung sie verfolgen und vor allem, wie die unterschiedlichen Initiativen auch zusammenwirken und kooperieren. So präsentierten sich neben dem Regionalmanagement Freyung-Grafenau auch Perlesreuts Bürgermeister Manfred Eibl für die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) im Ilzer Land, LAG-Geschäftsführer Tobias Niedermeier, Freyungs Konversionsmanager Raimund Pauli und Barbara Daferner von der regionalen Kontaktstelle der Europaregion Donau-Moldau den Studentinnen und Studenten der Universität Augsburg mit ausgewählten Projekten ihrer Initiativen.
An der ersten Station hat Regionalmanager Stefan Schuster die Studierenden über die Umsetzung eines der aktuell wichtigsten und umfangreichsten Projekte seiner Arbeit informiert: „Die Landkreis-Imagekampagne „Mehr als du erwartest …“ soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Wertigkeit der Region zu schärfen. Sowohl Menschen, die im Bayerischen Wald daheim sind, als auch Leute, die FRG nur vom Hörensagen her kennen, sollen erreicht werden und erkennen, dass es in der Region viele Unternehmen und Betriebe gibt, die unterschiedlichste hochwertige Arbeitsplätze anbieten. Unsere Kernaussage ist, dass Arbeiten und Leben in Freyung-Grafenau als Gesamtpaket ein guter Lebensentwurf sind.“

Professor Dr. Konrad Goppel, Professor für Raumordnung und Landesplanung am Institut für Geografie der Universität Augsburg (Mitte), und die an der Exkursion nach Freyung-Grafenau teilnehmenden Studierenden werden von Perlesreuts Bürgermeister Manfred Eibl (rechts) im Innenhof der Bauhütte begrüßt.Professor Dr. Konrad Goppel, Professor für Raumordnung und Landesplanung am Institut für Geografie der Universität Augsburg (Mitte), und die an der Exkursion nach Freyung-Grafenau teilnehmenden Studierenden werden von Perlesreuts Bürgermeister Manfred Eibl (rechts) im Innenhof der Bauhütte begrüßt.


Im Rahmen der Vorstellung hat Schuster einzelne praktische Maßnahmen der Kampagne, wie den Einsatz von Werbefilmen auf digitalen Werbeflächen in München, das Verschenken von „MADE in FRG“-Babybodys und die Aussendung von Promotionteams in der Münchner Innenstadt den Studierenden erläutert und so die Wirkweise der Kampagne erklärt.
Ein weiterer Besuchspunkt im Rahmen der Exkursion der Studierenden des Master-Studienganges Geografie war das Konversionsmanagement Freyung. Konversionsmanager Raimund Pauli von der Stadt Freyung hat den Exkursionsteilnehmern zunächst die Zielsetzung und den besonderen Stellenwert der Freyunger Initiative erläutert, nachdem das Konversionsmanagement Freyung nicht - wie sonst oft üblich - nach einer Bundeswehrstandort-Auflösung eingerichtet worden war. Freyung war diesbezüglich mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Hier war „lediglich“ die Zahl der Planstellen deutlich reduziert worden. Unter anderem befasst sich das Konversionsmanagement mit Projekten, die dazu geeignet sind, den durch den Personalabbau bei der Bundeswehr verursachten Kaufkraftverlust auszugleichen. Eines der Leuchtturmprojekte des Konversionsmanagements in diesem Bereich ist die aktuell in Freyung entstehende „Volksmusikakademie in Bayern“.
Darüber hinaus wurde den Studierenden als weiteres positives Beispiel für das Mitwirken des Konversionsmanagements beim Umsetzen von Projekten im Bereich Regionalentwicklung der Kreuzberger Dorfladen „ANNALON“ vorgestellt. Der Dorfladen im Zentrum des Freyunger Ortsteils Kreuzberg ist nicht nur eine neue Einkaufsmöglichkeit in nächster Nähe, sondern auch Treffpunkt für die Dorfbewohner. Nur über viel Engagement der Bevölkerung - Arbeitseinsatz, finanzielle Mittel der Anteilseigner, Kreativität und Herzblut - ist das Projekt in einem ehemaligen Gasthof umsetzbar geworden.
Auf Einladung des Regionalmanagements Freyung-Grafenau hatte auch die ILE „Ilzer Land“ als landkreisübergreifende Kommunal-Allianz, bestehend aus 12 ILE-Gemeinden, die Gelegenheit, sich und ihre Schwerpunkte in der Projektarbeit zu präsentieren. Manfred Eibl als Vereinsvorsitzender der ILE „Ilzer Land“ und Bürgermeister der Marktgemeinde Perlesreut erklärte den Studierenden die Wirkweise und die Ausrichtung der Integrierten Ländlichen Entwicklung „Ilzer Land“. Recht anschaulich verdeutlicht wird die positive Entwicklung unter anderem auch durch den sichtbaren Wandel am Marktplatz in Perlesreut. Wo ehemals oft Leerstand das Bild prägte, sei heute Leben und Zukunft zu spüren, so auch der Grundtenor der Studentinnen und Studenten, die an der Exkursion teilnahmen. Besonders beeindruckt waren die Studierenden auch von der Bauhütte in Perlesreut, die als Gemeinde- und Tagungszentrum wertvolle Dienste leistet. An diesem Projekt konnte auch LAG-Geschäftsführer Tobias Niedermeier, der im Landkreis Freyung-Grafenau für die sogenannte LEADER-Förderung zuständig ist, seine Arbeit den Studierenden vorstellen: „LEADER ist ein Programm zur Entwicklung ländlicher Räume, das aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds gespeist wird. In der Projektarbeit ist vor Ort vieles möglich - vom Kleinprojekt im Bereich „bürgerschaftliches Engagement“ bis hin zu wirklich großen Projektvolumina.“ Unter anderem ist beispielsweise auch die Innenausstattung der Bauhütte in Perlesreut LEADER-gefördert.

Zwischenstopp auf der Baustelle. Die Exkursionsteilnehmer informieren sich über die „Volksmusikakademie in Bayern“.Zwischenstopp auf der Baustelle. Die Exkursionsteilnehmer informieren sich über die „Volksmusikakademie in Bayern“.


Abschließend haben Professor Dr. Goppel, der ehemaliger Leiter der Bayerischen Obersten Landesplanungsbehörde ist, und seine Studierenden das Europahaus in Freyung besucht und sich dort einen Überblick über Struktur und Aufgaben von der EUREGIO Bayerischer Wald - Böhmerwald - Unterer Inn sowie der Regionalen Kontaktstelle der Europaregion Donau-Moldau verschafft. Mit Aufnahme dieses Punktes in das Exkursionsprogramm hat das Regionalmanagement Freyung-Grafenau auch dem Gedanken der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Rechnung getragen.
Zum Abschluss der Exkursion bedankte sich Professor Dr. Goppel auch im Namen „seiner“ Studierenden für die guten und tiefen Einblicke in die Arbeit des Regionalmanagements und weiterer Regionalentwicklungs-Initiativen im Landkreis Freyung-Grafenau: „Das Regionalmanagement Freyung-Grafenau wird überregional von Experten sehr positiv wahrgenommen. Ein sehr guter Ruf eilt Ihnen voraus! Für den Besuchstag gilt es festzuhalten, dass es in Freyung-Grafenau offenbar sehr gut gelingt, Regionalentwicklung auf viele Schultern zu verteilen und dass der Prozess dabei trotzdem strukturiert und zielorientiert bleibt. Dafür meine Anerkennung.“


- SB


Landratsamt Freyung-GrafenauFreyung

Quellenangaben

Landratsamt Freyung-Grafenau

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