50 Jahre gelebte Inklusion: Mit einem beeindruckenden Tag der offenen Tür feierten die Wolfsteiner Werkstätten ihr halbes Jahrhundert im Dienst für Menschen mit Behinderung. Seit 1975 bietet die Einrichtung des Caritasverbandes für die Diözese Passau e. V. Arbeitsplätze, Förderung und Teilhabe – und ist dabei zu einem zentralen Bestandteil der Region Freyung-Grafenau geworden.
Zum Jubiläum begrüßte Caritasdirektorin Andrea Anderlik zahlreiche Ehrengäste und Besucherinnen und Besucher. In ihrer Ansprache würdigte sie die Werkstätten als „starkes Ausrufezeichen für eine offene Gesellschaft“, in der Wertschätzung und Miteinander seit fünf Jahrzehnten gelebt werden. Inklusion, so Anderlik, dürfe kein bloßes Festtagswort sein, sondern müsse im Alltag verankert werden.

Respekt und Anerkennung für die Leistung Wolfsteiner Werkstätten zollten beim Festakt v.l. Landrat Sebastian Gruber, Jochen Hany, Stefan Köck, Ramona Schuster mit dem Werkstattleiter Helmut Weber, den Caritasvorständen Andrea Anderlik und Stefan Seiderer, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und dem stellv. Werkstattleiter Andreas Manthey
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich unterstrich die enorme Bedeutung der Einrichtung für Menschen mit Behinderung wie auch für die regionale Wirtschaft: „Die Wolfsteiner Werkstätten sind großartig!“ Seit Jahrzehnten seien sie zuverlässige Partner der Industrie, besonders durch die hohe Präzision und Qualität ihrer Arbeit.
Landrat Sebastian Gruber würdigte den Weg von den kleinen Anfängen hin zu einer vielseitigen Einrichtung, die Arbeitsplätze, Förderung und Unterstützung auf höchstem Niveau bietet. Die Werkstätten seien ein Ort der Anerkennung, der Gemeinschaft und der Perspektiven.
Werkstattleiter Helmut Weber blickte auf bedeutende Meilensteine der vergangenen Jahrzehnte zurück: die seit 30 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit der BMW Group, die Zusammenarbeit mit dem ADAC bei Rally-Veranstaltungen, die Weiterentwicklung der Arbeitsbereiche oder den Ausbau der Seelsorge durch Pfarrvikar Johann Spitaler. Jährlich werden in den Werkstätten über 100 Millionen Teile für BMW verpackt – ein Beleg für Leistungsfähigkeit und Vertrauen.

Jährlich rund 100 Millionen Teile für BMW verpacken die Caritas-Mitarbeiter v.l. Franz Hohenester und Mario Schreder, Leiter der Dienstleitersteuerung überzeugen sich von der Präzisionsarbeit
Auch Vertreterinnen und Vertreter der Mitarbeitervertretung sowie des Werkstattrates hoben das starke Miteinander hervor, das gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie getragen hat. Menschen mit Handicap würden täglich Außerordentliches leisten, betonte Ramona Schuster.
Die 417 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung präsentierten am Tag der offenen Tür stolz ihre Arbeit: von Schreinerei und Metallbereich über Näherei und Industriemontage bis hin zu Wäscherei und Serienfertigung. Gäste konnten im Rahmen einer Haus-Rally sogar ein kleines Holz-Kripperl zusammenbauen – ein liebevoller Weihnachtsgruß aus den Werkstätten.
Die Geschichte der Einrichtung wurde ebenfalls in den Blick genommen: von der Eröffnung 1975 über zahlreiche Erweiterungen, neue Arbeitsbereiche und Kooperationen bis hin zu aktuellen Projekten wie der Modernisierung der Lagerhalle und der Verlegung der Reinigung Texstyle an den Hauptstandort im Jahr 2024.
Der Tag der offenen Tür machte eindrucksvoll sichtbar, was die Wolfsteiner Werkstätten seit 50 Jahren auszeichnet: Herz, Professionalität, gelebte Inklusion und ein unermüdliches Engagement für Menschen mit Behinderung.

Wolfsteiner Werkstätten