Tiefstand beim Borkenkäferholz in der Managementzone

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17.11.2025
Grafenau
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Der Befall durch Borkenkäfer ist in diesem Jahr in der Managementzone des Nationalparks auf ein historisches Tief gefallen. Statt der rund 38.000 Festmeter im Vorjahr mussten heuer lediglich knapp 7000 Festmeter Borkenkäferholz brutuntauglich gemacht werden – der niedrigste Wert seit der Jahrtausendwende. Die Verantwortlichen werten dies als deutlichen Erfolg im langfristigen Kampf gegen den Schädling.

 

„Trotz der erfreulichen Entwicklung bleibt das Thema für uns absolute Priorität“, betont Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Bereits im laufenden Winterhalbjahr bereitet sich die Verwaltung intensiv auf die kommende Saison vor, um auch 2026 gut gerüstet zu sein. Während im Nationalpark auf 75 Prozent der Fläche der Grundsatz „Natur Natur sein lassen“ gilt, besteht auf den übrigen Randbereichen ein klarer gesetzlicher Auftrag zum Schutz angrenzender Privatwälder.

 

Ein Forstarbeiter schlitzt mit einer Motorsäge die Rinde eines gefällten Baumstamms im Wald auf. Holzspäne fliegen durch die Luft.
Beim Borkenkäfer-Management wird im Nationalpark seit Jahren auch die Technik des streifenförmigen Entrindens eingesetzt.

 

Besonders auffällig ist die regionale Verteilung des Holzanfalls: Die früher stark betroffenen Dienststellen Bayerisch Eisenstein und Scheuereck im Landkreis Regen verzeichnen zusammen nur noch rund 500 Festmeter. Auch im Revier Frauenau blieb das Niveau niedrig. Deutlich mehr, insgesamt aber weiterhin überschaubare Mengen fielen in den drei Nationalpark-Dienststellen im Landkreis Freyung-Grafenau an. Rund um Neuschönau wurde mit etwas mehr als 2100 Festmetern der höchste Wert registriert.

 

Sachgebietsleiter Jochen Linner hält fest, dass die Entwicklung nicht allein durch Wettereffekte erklärbar sei. Obwohl es im Jahresverlauf trockener und wärmer als im langjährigen Mittel war und der Buchdrucker eigentlich von solchen Bedingungen profitiert, passe der Rückgang zum bayernweiten Trend. Entscheidende Faktoren seien laut Linner und Tobias Friedmann das konsequente Such- und Monitoring-System sowie die schnelle Holzabfuhr.

 

Fast ein Drittel des Holzes wurde zudem streifenförmig entrindet – eine im Nationalpark entwickelte Technik, bei der Stämme mit einem speziellen Motorsägen-Aufsatz geschlitzt werden. Dadurch werden sie für den Borkenkäfer unattraktiv, während die Biomasse im Wald verbleiben kann und dort als wertvoller Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Arten dient.


- KM


Nationalparkverwaltung Bayerischer WaldNationalparkverwaltung Bayerischer WaldGrafenau

Quellenangaben

Nationalpark Bayerischer Wald, Foto: Gregor Wolf

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