Die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald bereitet sich bereits jetzt auf die kommende Borkenkäfersaison vor. Zwischen Ludwigsthal und Bayerisch Eisenstein wird aktuell ein neuer Rückeweg im Bereich der Seebachschleife angelegt, um die Holzaufarbeitung künftig schneller und effizienter durchführen zu können. Die Maßnahme soll gleichzeitig die bisher notwendigen Sperrungen der B11 deutlich reduzieren.
„Der betroffene Bereich liegt zwischen der B11 und der Waldbahntrasse und damit außerhalb des Nationalparks. Dennoch ist die Nationalparkverwaltung für die Borkenkäferbekämpfung in diesem Abschnitt zuständig“, erklärt Jürgen Pöschl, Leiter der Nationalparkdienststelle Bayerisch Eisenstein. In der Vergangenheit mussten für Fäll- und Rückearbeiten die Bundesstraße regelmäßig gesperrt werden, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und hohen Kosten führte. Der neue Rückeweg soll künftig eine zügige Holzrückung ohne Straßensperren ermöglichen.

Mittels eines Harvesters wird derzeit der neue Rückeweg im Bereich der Seebachschleife angelegt.
Die Trasse wird auf einer Länge von rund 1,6 Kilometern zwischen der Zufahrt zur Eisenbahnbrücke auf Höhe Seebachschleife und einer Parkplatzschleife angelegt. Das beim Bau gefällte Fichtenholz wird aufgrund der Borkenkäfergefahr abgefahren oder entrindet. Dafür kommt ein spezieller Debarking-Harvester zum Einsatz. Totholz anderer Baumarten verbleibt auf der Fläche, während gerodete Wurzelstöcke teilweise für Renaturierungsmaßnahmen wiederverwendet werden. Der Weg selbst wird als 3,5 Meter breiter Erdweg ausgebaut, ergänzt um einen LKW-Ladeplatz am nördlichen Ende.
„Diese Maßnahme bringt viele Vorteile“, betont Pöschl. „Künftig können Holzrückung und Abfuhr zwischen Bahnlinie und B11 ohne Sperrungen erfolgen. Zudem schafft der Rückeweg die Grundlage für weitere Naturschutzmaßnahmen, etwa zur Förderung von Mischbaumarten.“
Mit dem neuen Rückeweg verbessert die Nationalparkverwaltung nicht nur die Forstlogistik, sondern stärkt auch den Waldschutz und die nachhaltige Bewirtschaftung angrenzender Waldbestände.

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Nationalpark Bayerischer Wald