In Niederbayern gibt es über 4.000 Fischteiche auf rund 1.600 Anlagen mit einer Gesamtfläche von 275 Hektar. Dennoch arbeiten nur wenige Haupterwerbsbetriebe in der Fischzucht, viele Teichbesitzer produzieren im Nebenerwerb oder für den Eigenbedarf. Zunehmende Herausforderungen wie Prädatoren, bürokratische Auflagen und fehlender Nachwuchs belasten die Branche. Um auf diese Probleme hinzuweisen und gleichzeitig für die heimische Fischproduktion zu werben, veranstaltete der Bezirk Niederbayern gemeinsam mit dem Fischerzeugerring Niederbayern zum dritten Mal den „Tag der offenen Fischzucht“.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich besuchte im Rahmen der Aktion drei Teichanlagen im östlichen Niederbayern. Bei der Auftaktveranstaltung im Fischzuchtbetrieb Unikum in Hunding betonte er die gesundheitlichen Vorteile von Fisch in der Ernährung und verwies auf die ökologischen Probleme großer internationaler Fischfarmen. „Forelle und Saibling statt Alaska-Lachs und Viktoriabarsch – die regionale Produktion ist gesünder, nachhaltiger und nachvollziehbar“, so Dr. Heinrich.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Dr. Stephan Paintner, Leiter der Fischereifachberatung des Bezirks, besuchten zum „Tag der offenen Fischzucht“ das Fischzucht Unikum in Hunding.
Die Fischereifachberatung des Bezirks unter Leitung von Dr. Stephan Paintner unterstützt die Teichwirte ganzjährig. 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten Betriebe, zeigen im Lehr- und Beispielsbetrieb Lindbergmühle moderne Methoden auf und bilden Nachwuchskräfte aus. Zudem werden Lehrgänge angeboten und Forschungsprojekte durchgeführt. Paintner machte deutlich: „Wer seinen Fisch in lokalen Anlagen kauft, kennt die Herkunft, vermeidet lange Transportwege und stärkt die niederbayerische Teichwirtschaft.“
Insgesamt acht Fischzuchten öffneten ihre Türen und boten interessierten Besuchern Einblicke in die Arbeit der regionalen Teichwirtschaft. Neben Hunding besuchte Dr. Heinrich auch die Teichgemeinschaft Eberhardsberg und die Anlage Happy Fisch in Ratzing. „Was man kennt, das schützt und schätzt man“, erklärte der Bezirkstagspräsident. Ziel sei es, das Bewusstsein für die hohe Qualität regionaler Fischprodukte zu stärken.
