RegioMahl: Fischzucht Waidhof

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07.04.2015
Rinchnach, Zimmerau

Wenn man von der Hofmark in Rinchnach in Richtung Zimmerau fährt, dann kommt man in ein wunderschönes Fleckchen Bayerischer Wald. Immer weiter führt die Straße in den Wald hinein. Vor dem geistigen Auge mag man sich durch die Idylle wandern sehen, alle Sinne angeregt von der wundervollen Landschaft. Und wenn die Teerstraße dann längst in einen Schotterweg übergegangen ist, dann steht man plötzlich am Biotop von Markus Atmanspacher, der Fischzucht Waidhof.

 

Dass in dem glasklaren Wasser aus vier verschiedenen Quellen die Fische sich prächtig entwickeln können, leuchtet schnell ein. Der große Vorteil: Da hier keine Ackerwirtschaft betrieben wird, gelangen auch keine Schadstoffe ins Grundwasser und damit in die Teiche und Becken der Fischzucht. Etwa 200.000 Fischeier kauft Markus Atmanspacher im Jahr: Den größten Anteil daran haben die Regenbogenforellen (150.000), gefolgt von den Bachsaiblingen (35.000) und den Bachforellen (15.000). In den Zuchtbecken reifen sie dann zu Setzlingen. Nach neun Monaten hat ein Setzling eine Länge von etwa zehn Zentimetern. Das Geschäft mit dem Weiterverkauf der Setzlinge ist mehr oder weniger eingeschlafen: Es gibt kaum mehr jemanden, der sich welche für den eigenen Teich zulegt, da der Fischotter die Bestände immer wieder vernichtet hat. So wachsen die Setzlinge in den Teichen der Fischzucht, tief im Wald eingegraben, in weiteren sechs Monaten zu 25 cm bis 30 cm langen Speisefischen heran.

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Direktvermarktung auf Wochenmärkten

Markus Atmanspacher vermarktet seine Fische direkt. Zum Einen auf den Wochenmärkten in Zwiesel und Deggendorf. Zum Anderen findet er seine Abnehmer in der Hotellerie und Gastronomie im Bayerischen Wald, da zählen seine Forellen und Saiblinge zu den regionalen Spezialitäten. Auch kaufen viele Fischereivereine für ihre Fischerfeste bei ihm ein. Immer häufiger wird, so Atmanspacher, die Lachsforelle nachgefragt oder auch der Saibling mit rötlichem Fleisch. Erzielt wird dieser Effekt in beiden Fällen einzig und allein durch eine besondere Art von Futter, das einen roten Farbstoff enthält und bei den Tieren neben der Färbung auch zu einem höheren Fettanteil im Fleisch führt. Auch Karpfen hat der Fischwirt in seinem Sortiment auf den Wochenmärkten. Diesen kauft er in Speisefischgewicht (ca. 800 - 1.500 Gramm) von Züchtern in der Oberpfalz zu.

DSC_0003.JPG Geräucherte Forellen

 

Lehrberuf Teichwirt

Im Jahr 2003 hat Markus Atmanspacher die Fischzucht Waidhof von seinem Vater übernommen. Der gelernte Teich- und Fischwirt, der seine Ausbildung im Fischereilichen Lehrbetrieb des Bezirks Niederbayern in Lindbergmühle absolviert hatte, ging nach der Lehre für drei Jahre zu einer Fischzucht nach Bad Heilbrunn an der Loisach. Dort eignete er sich auch seine Kenntnisse in der Direktvermarktung an.

DSC_0013.JPG Fischwirt Atmanspacher vor seinem Verkaufswagen

 


Serie: RegioMahlIn der Serie RegioMahl berichten wir von regionalen, oft landwirtschaftlichen (Familien-)Betrieben, die ihre Höfe und Läden mit viel Herzblut führen.

Quellenangaben

Fotos: Stephen Hahn, Fischzucht Waidhof

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