Leopoldsreut im Fokus der Wissenschaft

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18.07.2025
Landshut
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Es ist eine besondere Kooperation zwischen dem Freilichtmuseum Finsterau, der Landesstelle für nichtstaatliche Museen und dem Leibniz-Institut für Länderkunde, deren Ergebnis die neue Ausstellung in Finsterau ist. Hans Fehn war in den 1930er Jahren einer der bedeutendsten Experten der Landeskunde Bayerns und dokumentierte den Ort Leopoldsreut, der in den 1960er Jahren schließlich aufgegeben wurde. „Der Mythos dieses Ortes verzaubert die Menschen noch heute“, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich bei der Eröffnung.

Die Landesstelle hatte 2021 einen Teil des Nachlasses von Hans Fehn dem Freilichtmuseum übergeben. Durch einen Zufall stieß Dr. Patrick Reitinger, tätig am Leibniz-Institut und der Universität Bamberg, während eines Urlaubs auf das Archivmaterial. Gemeinsam mit dem Volontär Gregor Salatmeier entwickelte er daraus die Ausstellung „Leopoldsreut im Fokus der Wissenschaft“, die noch bis zum 9. November zu sehen ist.

 

Gruppe von Wissenschaftlern und Museumsvertretern posiert vor einer Ausstellungstafel mit historischen Fotos im Freilichtmuseum Finsterau.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (hinten v. l.) mit dem ehem. Leiter der Landesstelle für nichtstaatliche Museen, Georg Waldemer, Bürgermeister Heiner Kilger, Josef Auer, Gregor Salatmeier, Dr. Patrick Reitinger, stv. Landrat Franz Brunner, Prof. Dr. Thomas Porada, Dr. Sandra Kreisslová sowie (vorne v. l.) die studentischen Hilfskräfte Jens Heinrich, Inga Förtsch und Maximilian Lenk.

 

Die Ausstellung zeigt historische Aufnahmen der verlassenen Ortschaft sowie das wissenschaftliche Vorgehen von Fehn, der sich in den 1930er Jahren mit dem NS-Regime arrangieren musste, um seine Familie zu ernähren. Sein Auftrag: die Dokumentation der „bayerischen Ostmark“, als politisches Argument zur Stärkung des Grenzgebiets. „Die Ausstellung zeigt auch, wie der Zeitgeist die Wissenschaft beeinflusst hat“, so Dr. Heinrich.

Gregor Salatmeier schilderte bei der Eröffnung die Entstehung der Ausstellung, während Dr. Reitinger den „unschätzbaren Wert“ des Nachlasses betonte. Das Projekt ermöglichte auch internationale Kontakte, etwa zu Wissenschaftlern in Tschechien, und förderte die Zusammenarbeit zwischen dem Leibniz-Institut, der Universität Bamberg und dem Freilichtmuseum. Für Reitinger ist dies nur der Anfang: „In diesem Museum steckt viel Potential für die Wissenschaft.“

Hans Fehn dokumentierte auch das tertiäre Hügelland im Rottal – ein möglicher Ansatzpunkt für eine zukünftige Ausstellung im Freilichtmuseum Massing. Die Eröffnung in Finsterau wurde im Beisein zahlreicher Gäste aus Wissenschaft und Kultur gefeiert – mit dem Ziel, dass „das verlassene Dorf Leopoldsreut nicht das vergessene Dorf wird“, so Dr. Olaf Heinrich abschließend.


- KM


Bezirk NiederbayernBezirk NiederbayernLandshut

Quellenangaben

Bezirk Niederbayern, Manuela Lang

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