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19.04.2024
Lindberg, Zwieslerwaldhaus

Einführungsseminar für Commerzbank-Umweltpraktikanten aus ganz Deutschland im Wildniscamp

Zwitschernde Vögel anhand ihrer morgendlichen Rufe erkennen. Inmitten der entstehenden Waldwildnis philosophieren, zeichnen und lauschen. Methoden lernen, um Menschen mit Handicap Naturerleben zu ermöglichen. Das und vieles mehr stand beim einwöchigen Einführungsseminar der Umweltpraktikanten auf dem Programm. 53 Studierende kamen dazu traditionsgemäß im Wildniscamp am Falkenstein zusammen, um sich auf ihren kommenden Einsatz in den Nationalen Naturlandschaften in ganz Deutschland vorzubereiten.

 

Die jungen Frauen und Männer hatten sich zuvor erfolgreich für das Praktikum beworben, welches seit 1990 von der Commerzbank gefördert wird. Im Laufe des Jahres werden die Studierenden unterschiedlichster Fachrichtungen 14 Nationalparks und acht Biosphärenreservate vor allem in der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Um dafür gerüstet zu sein, ging’s zum Crashkurs in den Nationalpark Bayerischer Wald, der Initiator und von Anfang an Partner des Projekts ist.

 Ans Naturentdecken ging’s beim Einführungsseminar für die Teilnehmenden des Umweltpraktikums. Demnächst werden viele der jungen Frauen und Männer die Rollen tauschen und Schutzgebietsbesuchern Flora, Fauna und Co. näherbringen

Ans Naturentdecken ging’s beim Einführungsseminar für die Teilnehmenden des Umweltpraktikums. Demnächst werden viele der jungen Frauen und Männer die Rollen tauschen und Schutzgebietsbesuchern Flora, Fauna und Co. näherbringen

 

Von Klimawandel und Biodiversität über Öffentlichkeitsarbeit und tierische Rückkehrer bis hin zu Kunstpädagogik und Wildnisvermittlung standen vielfältige Themenschwerpunkte auf der Agenda, bei denen die Teilnehmenden sich anhand ihrer persönlichen Vorlieben spannendes Wissen aneignen konnten. In Erinnerung geblieben sind aber vor allem auch die persönlichen Momente.

 

„Bei kalten Nächten in den Hütten am warmen Ofen über unsere Einsatzstellen zu reden“, war für Marla (27), die im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg tätig sein wird, „das Beste“. Jasmin (21), die sich ins Biosphärengebiet Schwarzwald aufmacht, schlägt in dieselbe Richtung: „Es war eine tolle Erfahrung, die Nächte in einer Hängematte zu verbringen, mit den anderen Praktikantinnen und Praktikanten in den Austausch zu kommen.“ „Ich habe mich gefreut, im Schatten des Falkensteins im wunderschönen Bayerischen Wald vielseitiges Wissen für die Bildungsarbeit zu erwerben“, bilanziert Steffi (22). „Das kann ich bald im Nationalpark Kellerwald-Edersee zu Erfahrungen umwandeln. Und natürlich im Sommer ab und zu in den See springen.“

 

„Die Studierenden sind den Schutzgebieten eine große Stütze in ihrer täglichen Arbeit und bringen wertvolle neue Impulse ein. Die vielfältigen Inspirationen aus dem Einführungsseminar können die Umweltpraktikantinnen und Umweltpraktikanten direkt in die praktische Arbeit in ihren Einsatzstellen einfließen lassen.“, so die Projektkoordinatorin Andrea Hoffmann von Nationale Naturlandschaften e.V., dem Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete. Der Verein organisiert das Einführungsseminar gemeinsam mit dem Nationalpark Bayerischer Wald. Seit 2023 wird es von der Stiftung Kunst und Natur gefördert, mitgestaltet und um künstlerische Themen bereichert.

 Zum Gruppenbild versammelten sich die Studierenden verschiedenster Fachrichtungen im Amphitheater des Wildniscamps am Falkenstein, wo sie eine Woche lang das Rüstzeug für ihr Praktikum vermittelt bekamen.

Zum Gruppenbild versammelten sich die Studierenden verschiedenster Fachrichtungen im Amphitheater des Wildniscamps am Falkenstein, wo sie eine Woche lang das Rüstzeug für ihr Praktikum vermittelt bekamen.

 

„Das Einführungsseminar ist nicht nur ein vielseitiges Qualifizierungsangebot, es legt auch den Grundstein für ein lebenslanges, breites Netzwerk der Studierenden.“, meint Sinan von Stietencron, Kurator der Stiftung Kunst und Natur und langjähriger Referent der Veranstaltung. „Ihre Erfahrung und ihre Arbeit in den Schutzgebieten um künstlerische Methoden zu ergänzen erzeugt einen wunderbaren Synergieeffekt. Kunst in und mit der Natur bringt Menschen zusammen und kann durch Faszination und Staunen die zeitweilige Schwere von Nachhaltigkeitsthemen auflockern.“ „Uns freut besonders, dass das Projekt ganz gezielt in die Ausbildung junger Menschen im Bereich Umweltbildung investiert“, ergänzt Lukas Laux, einer der Gründerväter des Praktikums, der im Nationalpark Bayerischer Wald die Umweltbildung leitet. „So tragen wir indirekt durch das vermittelte Wissen auch zum Erhalt der Biodiversität in Deutschland bei.“

 

Seit dem Projektstart vor 34 Jahren haben bereits mehr als 2000 junge Menschen in den teilnehmenden Nationalen Naturlandschaften einzigartige Orte für ihr Engagement als Commerzbank-Umweltpraktikanten gefunden. Ab Anfang November 2024 sind wieder Bewerbungen für ein Umweltpraktikum im Jahr 2025 möglich. Weitere Infos zum Projekt gibt’s unter www.umweltpraktikum.com.


- JS


Nationalparkverwaltung Bayerischer WaldGrafenau

Quellenangaben

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Max Weinberger/Nationalpark Bayerischer Wald)
Vivian Heidrich

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