Gespräche in der Deutschen Botschaft und bei der Welternährungsorganisation, Besuch des italienischen Senats und Teilnahme an Papstmesse auf dem Programm
Austausch in der Botschaft der Bunderepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl und beim Souveränen Malteserorden: (von links nach rechts) Michael Scherzer, Martin Höppler, stellvertretender Botschafter Achim Schkade, Dr.-Ing. Sebastian Weber, FRG-Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl, Johannes Kainz und REG-Kreisvorsitzender Michael Süß.
Eine der bedeutendsten Städte der Weltgeschichte war das Ziel der diesjährigen Informationsfahrt der JU-Kreisverbände Freyung-Grafenau und Regen: Italiens Hauptstadt Rom mitsamt dem Staat der Vatikanstadt. Die sechsköpfige Delegation zeigte sich tief beeindruckt von der kosmopolitischen Großstadt, die rund 2.800 Jahre an Kunstgeschichte, Architektur und Kultur von Weltrang sowie globale politische und religiöse Bedeutsamkeit vorweisen kann.
Ein zentraler Höhepunkt der Fahrt war das Gespräch mit Achim Schkade, dem Stellvertreter des Botschafters der Bunderepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl und beim Souveränen Malteserorden. Der Austausch von diplomatischen Vertretern und die Pflege der Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl geht bis in das frühe Mittelalter zurück und ist für Deutschland auch in der Gegenwart von zentralem Wert, berichtet Schkade. Der Heilige Stuhl ist Oberhaupt der Weltkirche und weitestgehend neutral. Über seine diplomatischen Vertretungen in rund 180 Ländern erhält er einen fundierten Einblick und ein sehr differenziertes Wissen über die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in den Staaten.
Informationsbesuch bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO): (von links nach rechts) Michael Scherzer, Dr.-Ing. Sebastian Weber, Martin Höppler, FRG-Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl, REG-Kreisvorsitzender Michael Süß und Johannes Kainz im "Red Room" der FAO.
Im Gespräch mit Vertretern der Kurie gewinnen die Botschaft, vor allem aber auch die Repräsentanten von Bund und Ländern, wertvolle Erkenntnisse, die für ihre Arbeit und die deutsche Diplomatie von hohem Interesse und Wert sind. Am Hauptsitz der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) informierten sich die JU-Mitglieder über deren globale Tätigkeitsbereiche und Initiativen. Die FAO hat die Aufgabe, die Produktion und Verteilung von landwirtschaftlichen Produkten weltweit zu verbessern, um die Ernährung der Weltbevölkerung sicherzustellen und deren Lebensstandard zu verbessern. Hauptziel und Kernanliegen ist die Überwindung des Hungers und der Unterernährung in der Welt. Hierfür entwickelt die FAO Strategien zur Ernährungssicherung und sammelt Informationen zur weltweiten Entwicklung der Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft, um Versorgungskrisen rechtzeitig zu erkennen und den globalen Technologietransfer zu fördern.
Informationsbesuch im "Senato della Repubblica": (von links nach rechts) Die Mitglieder aus Freyung-Grafenau – Johannes Kainz, Dr.-Ing. Sebastian Weber, FRG-Kreisvorsitzender Christoph Weishäupl, Michael Scherzer und Martin Höppler – vor dem Palazzo Madama in Rom.
Einen weiteren Höhepunkt der fünftägigen Fahrt bildete der Besuch im "Senato della Repubblica", der kleineren der beiden Kammern des italienischen Parlaments. Er wird auf regionaler Ebene gewählt und hat im italienischen Zweikammersystem dieselben Rechte wie die "Camera dei Deputati", die auf nationaler Ebene gewählte Abgeordnetenkammer. Neben der Funktionsweise und der Geschichte des Senats wusste auch der prächtige Palazzo Madama, in welchem die Kammer ihren Sitz hat, zu begeistern. Verschiedene Säle des Senats sind mit großen Wandgemälden des Historismus über den römischen Senat dekoriert. Eines der Fresken zeigt Ciceros Anklage gegen Catilina von Cesare Maccari aus dem Jahre 1888.
Neben dem politischen Austausch sowie dem Besuch ausgewählter Institutionen besichtigte man auch die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Mit dem Kolosseum, dem Forum Romanum und dem Palatinhügel konnten zentrale Stätten des historischen Imperium Romanum besichtigt werden. Mit der Engelsburg, dem Pantheon, der Spanischen Treppe und dem Trevi Brunnen standen einige weitere der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt auf dem Programm. Im Rahmen umfangreicher Rundgänge konnten auch die zentralen Plätze Roms, wie etwa die Piazza del Popolo und die Piazza Navona, sowie das Kapitol mit dem Sitz der Stadtverwaltung und das Quirinal mit dem Präsidentenpalast in Augenschein genommen werden. Beeindruckende Ausblicke über die Stadt zeigten sich von der Kuppel des Petersdoms sowie von den Gärten der Villa Borghese aus.
Während des Aufenthalts in der "Ewigen Stadt" besuchte die Reisegruppe auch einige der bedeutendsten religiösen Stätten der Christenheit: Die Lateranbasilika als Sitz des Bischofs von Rom sowie "Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises" mitsamt der "Heiligen Treppe", den Petersdom mitsamt den Papstgräbern in der daruntergelegenen Krypta, die Basilika Sankt Paul vor den Mauern mit dem Grab des Apostels Paulus, die Basilika Santa Maria Maggiore mit der Krippenreliquie und die Basilika Santa Croce in Gerusalemme mit den Kreuzreliquien. Die Basiliken Sankt Laurentius vor den Mauern und Sankt Sebastian vor den Mauern komplettierten die Besuche der sieben römischen Pilgerkirchen. Zudem durften die JU-Mitglieder an der Hl. Messe zum Abschluss der Weltsynode mit dem Heiligen Vater im Petersdom teilnehmen: Ein ganz besonderes Erlebnis, wie die Teilnehmer einhellig berichten.
Einblicke in die Geschichte des frühen Christentums vermittelten der Reisegruppe der Besuch des antiken unterirdischen Gräbersystems der Calixtus-Katakombe sowie der Basilika San Clemente al Laterano. Die Calixtus-Katakombe war der erste offizielle Hauptfriedhof der christlichen Gemeinde in Rom, in welchem etwa eine halbe Million Christen darunter rund hundert Märtyrer und sechzehn Päpste – beigesetzt wurden. Bei San Clemente handelt es sich um eine mittelalterliche Basilika aus dem 12. Jahrhundert, die über einer frühchristlichen Kirche aus dem 4. Jahrhundert errichtet wurde, unter welcher sich wiederum römische Gebäudereste aus dem 1. bis 3. Jahrhundertsamt Mithräum befinden, welche dank archäologischer Ausgrabungen heute allesamt begehbar sind und einen beeindruckenden Querschnitt der römischen Historie abbilden.