Wie geht „Kommunalunternehmen“?
Marktgemeinderat Schönberg fuhr nach Schierling in Klausur
Seit über zehn Jahren gibt es im Oberpfälzer Markt Schierling ein eigenes Kommunalunternehmen. Bei seiner dortigen Klausur informierte sich der Marktgemeinderat Schönberg über diese Form, kommunale Aufgaben in einer besonderen Betriebsform abzuarbeiten.
Vom 24. bis 25. März tagte der Gemeinderat. Ein Rückblick in das Jahr 2022 und eine intensive Vorausschau auf laufende oder offene Projekte flankierte die Vorstellung des Schierlinger Kommunalunternehmens. Bürgermeister und Verwaltungsrat Christian Kiendl und Fritz Wallner als Vorstand der „Anstalt des öffentlichen Rechts“ (AdöR) informierten die höchst interessierten 14 Schönberger Zuhörer und beantworteten auch bei Führungen zu Projekten alle Fragen. Das Kommunalunternehmen bedient verschiedene Geschäftsfelder, die von Betrieb und Unterhalt von Energieanlagen bis zu Erschließung oder Verpachtung von Grundstücken und Immobilien reichen kann. Zentraler Vorteil dabei ist, durch Strukturen ähnlich privatwirtschaftlicher Unternehmen die zeitliche und finanzielle Flexibilität und Schlagkraft zu erhöhen. Aber: Wie viel Mehraufwand benötigen Kommunalunternehmen? Wie bleibt dennoch die kommunale Kontrolle erhalten. Lohnt sich das unterm Strich? Mit vielen Eindrücken und Informationen ausgestattet wird es in Schönberg dann die klassische Beratung im Gremium übernehmen, sich daraus selbst eine eigene Richtung zu „stricken“. Bürgermeister Martin Pichler nahm als Fazit mit: „Gerne wird über lange dauernde Behördenprozesse geklagt. In Schierling passiert oft schon was, während anderswo erst noch beraten oder verwiesen wird. Chancen, etwas unternehmerischer auf Herausforderungen zu reagieren, sollten wir deshalb auch nutzen.“
Der Vorstand des Schierlinger Kommunalunternehmens Fritz Wallner (2.v.r.) informierte die Schönberger zu Rechtsform, Chancen und Aufwand einer kommunalen Unternehmerschaft und führte sie zu dadurch geschaffenen Einrichtungen.
Neben dem Arbeitspensum gab es auch Gelegenheit zum vertiefteren persönlichen Austausch, als es bei straffem Sitzungsplan oft möglich ist. In Richtung Zukunft zielte dann auch der Zwischenstopp in Straubing, wo das NAWAREUM, das Museum für nachwachsende Rohstoffe und regenerative Energien, Antworten zu wichtigen Fragen bereithielt, wie Leben und damit auch kommunales Gestalten nachhaltiger aussehen können.