Stärkung der Beruflichen Bildung – Neue Wege ins Handwerk aufzeigen

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26.02.2022
Passau

Das Handwerk muss wieder besser in den Fokus gerückt werden – zeigten sich alle Teilnehmer der Gesprächsrunde zur Stärkung der Beruflichen Bildung, speziell von Handwerksberufen, einig.

Die CSU-Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder und Prof. Dr. Gerhard Waschler haben in einem virtuellen Austausch mit Vertretern der Handwerksammer Niederbayern-Oberpfalz, darunter Präsident Dr. Georg Haber und Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger sowie der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt über Möglichkeiten zur Stärkung der Beruflichen Bildung und den Fachkräftemangel gesprochen. „Die Wirtschaftsgruppe Handwerk hat schon vor vielen Jahren auf die nun vorherrschende Problematik hingewiesen, immer wieder und sehr deutlich“, betont Präsident Dr. Haber gleich eingangs, wohlwissend die beiden CSU-Stimmkreisabgeordneten rückendeckend hinter sich zu wissen. „Sie setzen sich massiv für eine Stärkung der Beruflichen Bildung ein“, so Haber dankend gegenüber den Abgeordneten.

Der Fachkräftemangel sei unbestritten. „Ich mache mir momentan große Sorgen. Das Schiff fährt gerade in die falsche Richtung und eine Kehrtwende erfordert große Kraftanstrengung, politisch, aber auch gesellschaftlich“, weiß MdL Taubeneder. Nun gelte es Möglichkeiten zu ergreifen, diese Kehrtwende einzuleiten, verweist MdL Prof. Dr. Waschler direkt auf die anlässlich der CSU-Klausurtagung einstimmig verabschiedete bildungspolitische Resolution der CSU-Landtagsfraktion: Die berufliche Bildung, vor allem in ihrer dualen Form, sei das Rückgrat der deutschen und der bayerischen Wirtschaft und weltweit anerkanntes Erfolgsmodell. So stehe die CSU-Landtagsfraktion für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. „Wir wollen und müssen die berufliche Bildung daher noch besser als bisher fördern, stärken und vor allem in ihrer Attraktivität für junge Menschen sichtbarer machen“, so MdL Waschler auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Arbeitskreises Bildung der CSU-Landtagsfraktion. Womit er auch die Intention von Kammerpräsident Haber trifft: „Die Festschreibung der Gleichbehandlung von beruflicher und akademischer Bildung – in einem gesetzlichen Rahmen – ist ein wichtiger Baustein, auch wenn das allein das Problem natürlich nicht lösen wird.“ Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger verweist in diesem Zusammenhang auch auf die monetäre Gleichbehandlung der Ausbildungswege: „Wir müssen die überbetrieblichen Bildungsstätten des Handwerks angesichts des rasanten digitalen und technologischen Fortschritts immer top modern halten, um unsere Handwerkerinnen und Handwerker fit für die Zukunft zu machen. Das kostet Geld. Deshalb brauchen wir auch eine angemessene finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand.“

(oben v.l.) Kammer-Präsident Dr. Georg Haber und Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger; (unten v.l.) MdL Walter Taubeneder, MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler und der stv. Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt sowie Assistentin der Geschäftsführung Anna Müller.
(oben v.l.) Kammer-Präsident Dr. Georg Haber und Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger; (unten v.l.) MdL Walter Taubeneder, MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler und der stv. Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt sowie Assistentin der Geschäftsführung Anna Müller.


Die Kammer habe einiges in der Pipeline, um die Problematik des Fachkräftemangels und damit die Stärkung der Beruflichen Bildung weiter anzugehen. „Wir fahren bereits über ein Jahrzehnt eine starke Werbekampagne für das Handwerk“, will auch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt weiter anmerken. Als wichtig erachten die Kammer-Vertreter auch die entsprechende Stärkung der Schulprofile mit Fokussierung der Berufsorientierung auf allen Feldern – so sei man bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Vorreiter im Zusammenspiel Hochschule und Berufliche Bildung. „Wir müssen gemeinsam an vielen Schrauben drehen, damit das vorherrschende gesellschaftliche Problem nicht zeitnah zu einem volkswirtschaftlichen Problem wird“, verweist Haber auf das aktuelle Geschehen.

Leider sei das Handwerk nicht so hoch angesehen, wie ein akademischer Beruf – für die CSU-Landtagsabgeordneten sei jedoch klar: „Wenn wir Wohlstand der Zukunft sicher wollen, dann müssen wir uns Fachkräfte sichern.“ Dabei sehen sie wichtige Ansatzpunkte in den Schulen und dem Elternhaus. „Wir müssen es schaffen, die Wertigkeit des Handwerks noch stärker herauszuarbeiten“, so MdL Waschler weiter, dankend für die virtuelle Zusammenkunft und den offenen Austausch. Man müsse gemeinsam auftreten, um entsprechend gehört zu werden.


- SB



Quellenangaben

Abgeordnetenbüro MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler

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