Freyung-Grafenau im Wettbewerb der Regionen

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13.10.2014
Grafenau

IHK-Gremium tauscht sich mit Staatssekretär im Heimatministerium aus

Wie sich der Landkreis Freyung-Grafenau im Wettbewerb der Regionen behaupten kann, welche Herausforderungen angegangen werden müssen und wo Baustellen offen sind, das besprachen die Unternehmensvertreter des IHK-Gremiums Freyung-Grafenau mit Albert Füracker, Staatssekretär im bayerischen Finanz- und Heimatministerium. Gremium Freyung-Grafenau.JPG

 

Bei der Sitzung am 8. Oktober im Landratsamt in Freyung unter Leitung des Gremiumsvorsitzenden Alois Atzinger standen Themen von Regionalförderung über Infrastruktur bis zu Behördenverlagerungen im Mittelpunkt. Maßstab des Heimatministeriums, erklärte Füracker, sei die „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ im Freistaat. Er stellte vor, wie das Ministerium den ländlichen Raum stärken möchte. Als einen der wichtigsten Ansatzpunkte nannte er die Versorgung mit Breitbandnetzen für schnelles Internet: „Die Frage der ländlichen Erschließung beschränkt sich keineswegs auf Straßen und Wasserleitungen“, sagte der Staatssekretär. Schnelles Internet sei für die Wirtschaft ein wichtiger Standortfaktor. Im Landkreis Freyung-Grafenau sind Füracker zufolge 20 von 25 Gemeinden im neuen Förderprogramm der Staatsregierung für den Breitbandausbau aktiv. Würden alle Förderungen ausgenutzt, flössen dafür über 21 Millionen Euro in den Landkreis.

 

Dass für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Bayern nicht ein Gegeneinander, sondern das Miteinander entscheidend ist, stellte Atzinger klar. Er brachte die Standortverflechtungsanalyse ins Spiel, die die IHK Niederbayern in Auftrag gegeben hatte. Die Analyse zeigt: Ländlicher Raum und Metropolregion profitieren voneinander, beispielsweise haben viele niederbayerische Unternehmen Geschäftsbeziehungen im Raum München – und das gelte auch für die Betriebe aus Freyung-Grafenau. Die Botschaft dazu aus dem IHK-Gremium war eindeutig: Die Unternehmer wünschen sich mehr Zusammenarbeit über Grenzen hinweg – zwischen Gemeinden oder Landkreisen ebenso, wie über die Staatsgrenze nach Oberösterreich oder Südböhmen. Gast in der Sitzung war daher auch Klaus Grad, der die Bezirksstelle Rohrbach der Wirtschaftskammer Oberösterreich leitet. Diesseits und jenseits der Grenze sind interkommunale Gewerbegebiete erfolgreiche Einrichtungen, ein gutes Beispiel ist der von Perlesreut und Röhrnbach betriebene Gewerbepark Prombach.



Was in der Region selbst an Förderung möglich ist, zeigte der Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich. Zwischen 2004 und 2013 waren seinen Angaben zufolge im Landkreis Freyung-Grafenau 328 Millionen Euro an Investitionen zusammengekommen – unterstützt durch 53,5 Millionen Euro an Zuschüssen.









Mit dem Vortag "WAIDLER.COM - Mit System neue Chancen für die Region" stellte Stefan Behringer, Geschäftsführer der BWmedien GmbH dem Gremium und den Ehrengästen die Idee und das Konzept zu WAIDLER.COM vor. Als Regionalentwicklungsprojekt sollen durch das Portal regional, als zentrale Plattform Informationen über alle Themenbereiche hinweg gesammelt werden. Zielgruppengerecht werden diese den interessierten Besuchern im neuen Heimatportal ausgeliefert. Bestehende System sollen auch besser vernetzt werden. "Erst wenn wir alle Daten über unsere Region haben, können wir unsere Region auch optimal vermarkten!", so Behringer. Er ist selbst Mitglied im IHK-Gremium und freut sich über die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen.


Im Gegensatz zu den genannten Themen und guten Zahlen stand die Diskussion der Unternehmer zum Thema Bürokratie: Das Übermaß an Vorschriften und die immer komplexer werdenden Regelungen hätten handfeste wirtschaftliche Nachteile zur Folge. Das IHK-Gremium vereinbarte, Beispiele aus dem Alltag der Unternehmer zu sammeln, um sich damit bei der Politik weiter für den Abbau der Bürokratie einzusetzen.


- EK



Quellenangaben

Industrie- und Handelskammer
für Niederbayern in Passau

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