Mit viel Herz und Leidenschaft kümmern sich Kathrin Hörhammer, Maria Krückl und vier weitere Kolleginnen um die Geschicke des Dorfladens und seiner Kunden in Kreuzberg. Viel Zeit, Energie und Mut haben alle investiert, die dazu beigetragen haben, dass der Annalon im April 2017 eröffnen konnte. Und damit ein Stück lokaler Nahversorgung, Identität und Heimat die BürgerInnen von Kreuzberg und Umgebung bereichert.
Frau Hörhammer, Sie bieten im Annalon ein umfangreiches Sortiment an. Welche Strategie steckt dahinter?
Wir verfolgen eine zweigleisige Strategie. Wir bieten einerseits das Gut und Günstig-Sortiment unseres Großhändlers Edeka an, andererseits viele Markenprodukte. Und dazu kommen natürlich viele Artikel regionaler Anbieter, mit denen sich unsere Kunden aufgrund der hohen Qualität und geographischen Nähe sehr gut identifizieren können. Kurzum, der Annalon bietet ein Komplettsortiment von Trocken-, Molkerei- und Tiefkühlprodukten über frisches Obst und Gemüse bis hin zu glutenfreien und Bio-Artikeln von Alnatura. Nicht zu vergessen unsere Post- und Paketstelle.
Kathrin Hörhammer und ihre fünf Kolleginnen sind die guten Seelen des Dorfladens
Welche regionalen, lokalen Erzeuger haben Sie im Sortiment?
Das sind so viele, da kann ich nur exemplarisch einige nennen. Vielen sind sicher die Kaffeespezialitäten der Rösterei Kirmse aus Zwiesel bekannt. Nur ein paar wenige Kilometer entfernt produzieren unsere Zulieferer Waltraud Philipp aus Köppenreut - von ihr beziehen wir Aufstriche und Marmeladen - sowie die Woidbrennerei Kerschbaum aus Sonndorf. Jeden Montag und Donnerstag bekommen wir von der Bäckerei Grünzinger das frisch gebackene Holzofenbrot. Nudeln gibt es vom Kinihof, Geflügel vom Pauli, Käse vom Josefihof und von der Hofkäserei Ecker. Kontrolliert-integriertes Obst liefert uns der Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen. Der Lang-Bräu sorgt fürs Bier.
Wer kauft im Annalon ein? Nur Leute aus Kreuzberg?
Ja, zum größten Teil schon. Aber es geht für unsere Kunden um mehr als den Einkauf. Der Dorfladen ist zu einem Treffpunkt geworden, zu einem Mittelpunkt der dörflichen Kommunikation. So wie früher das Dorfwirtshaus. Gibt es ja auch nicht mehr hier. Gut, dass wir unser kleines Kaffee im Laden haben. Im Annalon begegnet man sich, erkundigt sich nach dem Wohlbefinden des anderen, hier herrscht eine persönliche, fürsorgliche Atmosphäre. Die findet man beim Discounter nicht. Die Kinder kommen vorbei, holen sich einen Lutscher oder ein Eis. Viele Urlauber, viele Wanderer, die auf der Via Nova unterwegs sind, schätzen unsere selbst gebackenen Torten. Und die Einheimischen freuen sich sonntags über frische Semmeln und Brezen.
Der Annalon wird von einer Genossenschaft getragen. Kann man hier noch Mitglied werden?
Selbstverständlich. Aktuell hat die Genossenschaft etwa 100 Mitglieder: Privatpersonen, Firmen, Zulieferer, von Jung bis Alt ist alles dabei. Ein Anteilsschein kostet 250 €. Wir freuen uns über jedes einzelne neue Mitglied.
Vielen Dank für das Gespräch.