Eine erfreuliche Nachricht kurz vor den Feiertagen sorgt bei den Verantwortlichen der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava für große Freude. Der zuständige Lenkungsausschuss hat das grenzüberschreitende Projekt Společně lépe – Gemeinsam besser genehmigt. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben im Rahmen des Interreg-Programms mit rund 1,87 Millionen Euro.
Kern des Projekts auf bayerischer Seite ist die umfassende Erneuerung der Dauerausstellung im Hans-Eisenmann-Haus bei Neuschönau. Nationalparkleiterin Ursula Schuster spricht von einem besonderen Erfolg: Besser könne das alte Jahr kaum zu Ende gehen. Das Projekt ermögliche eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Šumava und sei zugleich ein starkes Zeichen für die Anerkennung der gemeinsamen grenzüberschreitenden Arbeit.
Die bestehende Ausstellung im Hans-Eisenmann-Haus ist mittlerweile 16 Jahre alt. Aus Sicht der Nationalparkleitung ist es daher an der Zeit, neue Akzente zu setzen und Besucherinnen und Besuchern zeitgemäße Erlebnisse zu bieten. Ohne die Unterstützung der Europäischen Union wäre eine so umfassende Neugestaltung finanziell nicht realisierbar.

Sind mit Blick auf die Neukonzeption der Ausstellung im Hans-Eisenmann-Haus schon voller Tatendrang: Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Christian Binder, Leiter vom Hans-Eisenmann-Haus.
Das Projekt startet planmäßig am 1. Januar 2026 und gliedert sich in drei zentrale Bausteine. Ein Schwerpunkt liegt auf der Neukonzeption der Ausstellungen im Hans-Eisenmann-Haus sowie in der Infostelle Stožec auf tschechischer Seite. Während dort unter dem Arbeitstitel Königreich der Gewässer die Biodiversität in und am Wasser thematisiert wird, steht im Bayerischen Wald die Artenvielfalt der heimischen Natur im Mittelpunkt. Geplant ist ein thematischer Rundgang durch Wälder, Schachten und bis hin zum Lusen, der Besucherinnen und Besucher mitnimmt auf eine Reise durch die Wildnis.
Beide Ausstellungen werden dreisprachig, barrierearm, ressourcenschonend und familiengerecht gestaltet. Inhaltlich sind sie eng aufeinander abgestimmt und erzählen gemeinsam eine zusammenhängende Geschichte. Ergänzt wird dies durch die Aufwertung eines grenzüberschreitenden Radwegs, der die beiden Ausstellungsorte miteinander verbindet. Entlang der Strecke sind digitale Infostationen, E-Bike-Lademöglichkeiten sowie Reparaturstationen vorgesehen.
Der dritte Projektbaustein widmet sich der Umweltbildung. Auf tschechischer Seite soll eine Waldführer-Ausbildung nach bayerischem Vorbild aufgebaut werden. Künftig sollen die Ehrenamtlichen fundierte Kenntnisse über beide Nationalparke besitzen. Geplant ist hierfür unter anderem die Entwicklung neuer digitaler Bildungsmaterialien.
Auch bei der Nationalparkverwaltung Šumava stößt das Projekt auf große Zustimmung. Direktor Pavel Hubený sieht darin einen weiteren wichtigen Baustein der erfolgreichen Zusammenarbeit, durch die Wissen geteilt und die Natur der Öffentlichkeit nähergebracht wird.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 2,34 Millionen Euro. Die EU-Förderquote beträgt 80 Prozent. Die Fertigstellung aller Maßnahmen ist bis Ende 2028 vorgesehen.

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald