Wird es ernst mit dem Saldenburger Granit?

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05.11.2025
Grafenau
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Mit Spannung wurden die neuesten Ergebnisse der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) erwartet. Eine neue interaktive Karte zeigt nun: Der Raum von Nürnberg bis Passau ist von grau (unerkundet) zu orange (ungeeignet) gewechselt. Doch an mehreren Stellen im Bayerischen Wald tauchen neue blaue Markierungen auf – Gebiete, die die Prüfschritte 1 und 2 überstanden haben und weiter untersucht werden. Betroffen sind unter anderem Regionen bei Hauzenberg, entlang der Grenze von Breitenberg Richtung Mauth sowie weiterhin das Dreiburgenland.

 

„Das lässt uns aber nicht aufatmen“, so MdL Martin Behringer, Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen eine mögliche Endlagerung im sogenannten Saldenburger Granit. „Eines muss uns klar sein: Das ist kein Thema für Saldenburg, Thurmansbang oder Hauzenberg allein, sondern eines für den gesamten Bayerischen Wald.“ Schon die unterirdische Dimension eines Endlagers sei gewaltig, betont Behringer. Auch die zeitliche Dimension gehe weit über die Lebensspanne heutiger Generationen hinaus.

 

Ein Mann steht an einer Granitwand im Wald, Sonnenlicht fällt durch die Bäume und beleuchtet die Felsstruktur.
MdL Martin Behringer warnt: Selbst wenn ein Standort mit massivem Granit im Boden definiert würde, wäre dies kein lokales, sondern ein regionales Thema mit weitreichender Bedeutung.

 

Behringer ruft die Region dazu auf, sich frühzeitig auf kommende Regionalkonferenzen vorzubereiten und mit klaren Argumenten zu positionieren. Die geologischen und sicherheitstechnischen Fragen seien komplex. „Angesichts der Frage, wie Jahrtausende tödlicher Müll sicher verwahrt werden kann, wird sich kaum ein Ort finden lassen, der zu 100 Prozent ideal ist“, so der Abgeordnete. Beispiele wie der Salzstock von Gorleben hätten gezeigt, dass vermeintlich geeignete Standorte bei genaueren Analysen erhebliche Risiken bergen könnten.

 

Auch Granit sei keineswegs homogen, sondern weise unterschiedliche Schichtungen und Zusammensetzungen auf. „Manche Steinbrüche liefern massive Blöcke, andere nur Split – das zeigt, wie unterschiedlich das Material sein kann“, erklärt Behringer. Ein Endlager in Granit müsse daher mit größter Sorgfalt und unter Berücksichtigung langfristiger Sicherheitsfragen geprüft werden.

 

„Selbst wenn ein Ort mit massivem Granit im Boden als Zugang zu Endlagertiefen definiert würde, wäre das kein lokales Thema, sondern eines von überregionaler Bedeutung“, warnt Behringer abschließend.


- JS


MdL Martin BehringerMdL Martin BehringerGrafenau

Quellenangaben

Abgeordnetenbüro Grafenau

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