Erinnerungen an Stifter

zurück zur Übersicht
Gefällt mir 1
16.09.2025
Neureichenau
615 Klicks

Der Dichter und seine Zeit um 1860

Dr. Fritz Haselbeck

 

Sie sollte ein Gemeinschaftswerk werden, die Theaterwanderung am Rosenberger Gut mit dem Thema „Erinnerungen“ an Adalberts Stifter und die Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts am Böhmerwald. Das betont Gerhard Eggersdorfer, Chronist und Heimatkundler, sowie Stückescheiber der acht Theaterakte. In zwei Aufführungen bieten einheimische Laiendarsteller unter freiem Himmel dazu historische Spielszenen an. 

 

Eggerdorfer konzentriert sich in seinen Manuskripten auf Stifters Besuche „im Wald“ und seine Begegnungen mit den einheimischen Leuten. Daneben treten Geschichten, „wahre Begebenheiten“ aus dem Volksmund in den Blick, die in den Waldeinöden hoch interessanten Gesprächsstoff lieferten. Mit großer Identifikation und Hingabe drücken 14 Laienschauspieler – auch Kinder – in ihren leibgeschneiderten Rollen eindrucksvoll teife Gedanken und Gefühle aus.

 

Authentisch und einfühlend setzen einheimische Schauspieler Geschehnisse versiert in Szene: „Mit Begeisterung schlüpfe ich in meine Rolle als Nanni (Haushälterin am Gut), mir macht das unendlich viel Spaß“, beteuert Manuela Kannamüller. Sie ist führende Kraft unter den Darstellern, leitet diese geschickt mit viel Erfahrung an. Als Grünungsmitglied der Theatergruppe versteht sie es, die Ernsthaftigkeit des Alltags immer mit einer Brise Humor erfrischend aufzuhellen. Adalbert Stifter, verkörpert durch Leonhard Ascher, gelingt es in Gestik und Mimik in vortrefflicher Weise, dominante Charakterzüge des Dichters, sein respektvolles Auftreten, aber auch seinen Hang zu menschlichen Schwächen überzeugend zum Ausdruck zu bringen.  Die Rolle von Franz-Xaver Rosenberger, Freund Stifters und Gutsbesitzer, übernimmt Gerhard Eggersdorfer, seriös und lebenserfahren, verständnisvoll gegenüber Kindern. Als Erzählerin führt Christina Draxinger mit verbindenden Worten die Besucher aufklärend durch die 2 ½- stündige Wanderung.

 

Eine größere Gruppe von Menschen posiert vor einem alten Gebäude mit weißen Mauern und Holzläden, alle tragen historische Kleidung, die an das 19. oder frühe 20. Jahrhundert erinnert. Zu sehen sind Frauen in langen Kleidern und Schürzen, Männer in Anzügen, Westen, Hüten und traditionellen Kopfbedeckungen sowie zwei Kinder in passenden Gewändern. Links hält eine Frau in einem hellen Kleid ein gerahmtes Bild in den Händen. Die Gruppe wirkt fröhlich und zusammengeschlossen, als handle es sich um eine nachgestellte historische Szene oder eine Brauchtumsveranstaltung.

 

Beendet wird sie, indem sich jeder einzelne Akteur / jede einzelne Akteurin mit dem eigenen Rollenpart vorstellt. Die Aufführung am Rosenberger Gut konnten, eingebettet in abwechslungsreiche Naturbühnen, etwa 200 Stifterinteressierte gespannt mitverfolgen: „Was wäre ein Sommer im Museum „Stifter und der Wald“ ohne die allseits beliebten Theaterwanderungen rund um das Rosenberger Gut“, heißt es in einem Begleittext! Viel Beifall gehörte den Akteuren und dem Stückeschreiber!

 

Die nächste Theaterwanderung findet am Sonntag, 12. Oktober 2025 um 14.00 Uhr am Rosenberger Gut statt.
Für den 24. Oktober / 19.00 Uhr wird zudem zu einer Museumsnacht eingeladen.


- DH



Quellenangaben

Fotoarchiv: Eigene Bilder (Haselbeck)
Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

Sie möchten Ihren Bericht regional bewerben?

Alle Informationen und Ihren Ansprechpartner finden Sie HIER.



Kommentare

Bitte registrieren Sie sich um hier Kommentare eintragen zu können!
» Jetzt kostenlos Registrieren oder haben Sie Loginprobleme?


Ähnliche Berichte