DaBay – Die neue Dialekt-App für Bayern ist da: Mitmachen, Sprache erforschen und regionale Kultur bewahren

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01.09.2025
München
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Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) präsentiert mit DaBay die erste Dialekt-App für Bayern. Konzipiert von den Sprachwissenschaftlern Dr. Philip Vergeiner und Prof. Lars Bülow am Lehrstuhl für Germanistische Linguistik, ermöglicht diese neuartige Web-Anwendung es Bürgerinnen und Bürgern, aktiv an der Erforschung der Dialekte in Bayern mitzuwirken. Die technische Entwicklung übernahm das Software Studio Level51 aus dem Bayerischen Wald.

 

Was ist DaBay?

DaBay ist eine kostenlose Web-App, die sowohl auf Smartphones als auch auf Desktop-Geräten genutzt werden kann. Sie richtet sich an alle, die Dialekt sprechen oder sich für die sprachliche Vielfalt Bayerns interessieren. Ziel ist es, herauszufinden, welche Dialekte heute wo und in welcher Ausprägung gesprochen werden.

 

So funktioniert die App

In unterschiedlichen thematischen Fragerunden – von „Essen“ über „Umgangsformen“ bis „Am Bauernhof“ – geben Nutzerinnen und Nutzer an, wie sie bestimmte Ausdrücke in ihrem Dialekt verwenden. Beispielsweise: Sagt man „Kaas“, „Kääs“ oder „Kees“? Isst man zum Schweinsbraten einen „Knödel“ oder doch einen „Kloß“? War das Essen „gut“ oder „lecker“? Einige Fragen können auch per Diktierfunktion beantwortet werden, um die Aussprache zu erfassen.

 

Das erste Bild zeigt mehrere Bildschirmansichten einer App, in der Fragen zu Dialektwörtern gestellt werden. Abgebildet sind Aufgaben, bei denen Begriffe wie Bekleidung oder Hemd in den eigenen Dialekt übersetzt werden sollen, außerdem wird nach bestimmten Satzformen gefragt oder ein Beispielsatz ins Dialektale übertragen. Dazu sind Kleidungsstücke wie Jeans, Hemd oder Pullover als Illustration eingebunden.
Fragen aus der DaBay-App

 

DaBay ist für die Nutzenden nicht nur lehrreich – sie erhalten in der App vielfältige Informationen rund um die verschiedenen Dialekte in Bayern –, sondern auch unterhaltsam. Ein spielerisches Punktesystem sorgt zusätzlich für Motivation: Mit jeder beantworteten Frage kann man in der Rangliste weiter aufsteigen und zum „Dialektchampion“ des Monats werden. In den ersten sechs Monaten nach dem Start sind sogar Preise für besonders eifrige Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorgesehen.

Das zweite Bild stellt eine Karte von Bayern dar, auf der die unterschiedlichen Dialektwörter für Heidelbeeren verzeichnet sind. Die farbigen Kreise verdeutlichen, welche Begriffe in den einzelnen Regionen vorherrschen, darunter Varianten wie Heidelbeere, Heidbeere, Heidela, Blaubeere, Schwarzbeere, Taubeere und Aiglbeere.
Vorläufige Auswertung zur Variation bei Heidelbeere und Knödel/Kloß in den App-Daten

Das dritte Bild zeigt ebenfalls eine Karte von Bayern, diesmal mit den Dialektvarianten für Knödel. In den meisten Regionen wird das Wort Knödel verwendet, im Norden häufiger Kloß, und in kleineren Gebieten treten seltenere Varianten wie Knon oder Spatzen auf.
Vorläufige Auswertung zur Variation bei Heidelbeere und Knödel/Kloß in den App-Daten

 

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die App dient nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der wissenschaftlichen Forschung. „Wir wollen wissen, wie sich die Dialekte und die regionalen Sprachformen in Bayern verändert haben“, erklärt Dr. Vergeiner. Bisherige Studien konzentrierten sich oft auf historische Dialekte; DaBay hingegen erfasst den aktuellen Sprachgebrauch, also den Dialekt, wie ihn die meisten Menschen in Bayern auch heute noch sprechen. „Über diese Alltagsdialekte der Menschen in Bayern ist erstaunlich wenig bekannt – das wollen wir ändern“, so Vergeiner. Erste Auswertungen zu den erhobenen Daten sind auch in der App selbst zu finden.

 

Mitmachen und Dialektvielfalt fördern

Die Teilnahme ist bewusst niederschwellig gehalten, um möglichst viele Dialektsprecherinnen und -sprecher zu erreichen. Interessierte aus allen Regionen Bayerns sind eingeladen, ihre Mundartkenntnisse einzubringen und mehr über die Dialekte in Bayern zu erfahren.

 

Jetzt mitmachen unter: www.dialektapp.bayern


- JS


Ludwig-Maximilians-Universität MünchenLudwig-Maximilians-Universität MünchenMünchen

Quellenangaben

DaBay

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