Mehr Raum für das Thema "Sterben und Tod" gefordert – Landtagsabgeordneter informiert sich über Angebote der Hospizarbeit im Landkreis Freyung-Grafenau
Tief beeindruckt zeigte sich der CSU-Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Ebner von der breiten Palette an Angeboten und Formaten, die der Hospizverein im Landkreis Freyung-Grafenau e.V. mit seinen derzeit 74 Ehrenamtlichen unter dem Dach der örtlichen Hospizarbeit für Schwerstkranke, Sterbende und Trauernde anbietet. Mit der Vereinsvorsitzenden Bettina Steglich und Hospiz Koordinatorin Silvia Wagner-Meier tauschte sich der Landespolitiker über die Unterstützungsleistungen des Vereins sowie die gesellschaftliche Tabuisierung des Themas "Sterben und Tod"
Die Ehrenamtlichen des Hospizvereins im Landkreis Freyung-Grafenau e.V. besuchen Schwerstkranke und ihre Angehörigen, nehmen sich Zeit für Gespräche und hören den Betroffenen zu. Wie die Vorsitzende Bettina Steglich erläuterte, dienen die Angebote des gemeinnützigen Vereins sowohl als Ergänzung zur Fürsorge der Angehörigen als auch deren temporärer Entlastung. Dabei arbeite man mit Pflegediensten, Alten-, Behinderten- und Pflegeeinrichtungen, den Kliniken und Palliativstationen, dem Hospiz St. Ursula in Niederalteich und niedergelassenen Ärzten zusammen. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter werden wiederum im Rahmen einer 120-stündigen Ausbildung sowie einer 20-stündigen Hospitation fundiert auf ihren Dienst vorbereitet.
Anhand des Angebotsspektrums des Hospizvereins im Landkreis Freyung-Grafenau e.V. verdeutlichte Hospiz-Koordinatorin Silvia Wagner-Meier, dass die Hospizarbeit ein weitaus größeres Betätigungsfeld als allein die Sterbebegleitung umfasst. Ein weiterer Fokus liegt auf vielfältigen Angeboten der Trauerbegleitung, welche von Einzelgesprächen und Gruppenangeboten über spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche bis hin zu fallbezogenen Formaten, wie etwa für verwaiste Eltern oder Trauernde um Suizidfälle, reichen. Auch eine begleitete Selbsthilfegruppe für Eltern sogenannter "Sternenkinder" und offene Formate wie etwa Trauerwanderungen werden angeboten. Darüber hinaus bietet der Verein Kurzvorträge zu Themen wie Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung an.
Tauschten sich über die Angebote der Hospizarbeit im Landkreis Freyung-Grafenau sowie die gesellschaftliche Tabuisierung des Themas "Sterben und Tod" aus: (v. li. n. re.) Hospiz-Koordinatorin Silvia Wagner-Meier, Vorsitzende Bettina Steglich, MdL Dr. Stefan Ebner und Schriftführerin Marianne Wolf-Frank
MdL Dr. Stefan Ebner zeigte sich von der Bandbreite der Angebote und dem damit verbundenen Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter tief beeindruckt. Er betonte die gesellschaftliche Relevanz der Hospizarbeit und bekräftigte, dass dem "Sterben" und dem "Tod" eine größere öffentliche Aufmerksamkeit gegeben werden sollte. "Ich beobachte, dass Sterben und Tod in unserer Gesellschaft weitestgehend tabuisiert werden. Viele scheuen es, sich mit der eigenen Endlichkeit und mit dem Tod auseinander zu setzen, wollen den endgültigen Abschied nicht wahrhaben und verdrängen das Thema. Ich halte das für keinen guten Ansatz", betonte der Abgeordnete. Die Gesellschaft müsse gerade bei Krankheit, Tod und Trauer ihren Zusammenhalt zum Ausdruck bringen. "In diesen Situationen müssen Menschen füreinander da sein können", ist Dr. Ebner überzeugt.
"Der Hospizvereins im Landkreis Freyung-Grafenau e.V. leistet nicht nur wertvolle Unterstützung in den schwersten Momenten des Lebens, sondern schafft auch Raum für Begegnung und Trost", wie MdL Dr. Ebner nach seinem Besuch resümierte. Die ehrenamtlich getragenen Angebote seien von höchstem gesellschaftlichem Wert. Hierfür zollte er allen, die sich in der Hospizarbeit engagieren, seinen höchsten Respekt. Die Vorsitzende Bettina Steglich wies darauf hin, dass die Arbeit des Vereins durch Spenden und Mitgliedsbeiträge unterstützt werden kann. Spenden können auf die beiden Vereinskonten
(IBAN: DE40 7405 1230 0000 0013 47 / IBAN: DE92 7409 0000 0000 4463 35) überwiesen werden.
Jede noch so kleine Unterstützung ist herzlich willkommen!