Gesprächsrunde trifft sich in Freyung / Optimale Infrastruktur ist wichtig und soll zeitnah geschaffen werden
Ein knappes Jahr ist es her, als das Bayerische Kabinett am 1. August 2023 in der Volksmusikakademie Freyung tagte. Der Austragungsort in der Kreisstadt war passend. Denn der Ministerrat unter der Leitung von Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat damals den Weg für ein Fortbildungs- und Tagungszentrum der Bayerischen Polizei auf dem Gelände der ehemaligen „Klinik Bavaria“ bekanntgegeben. Ebenso wurde verkündet, dass der Freistaat das komplette Areal der ehemaligen Reha-Klinik kaufen wird. Diese Standortentscheidung war ein „starkes Signal mit Strahlkraft für die ganze Region“, wie Landrat Sebastian Gruber und 1. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich nach Bekanntgabe betonten. Dass die Planungen für das Polizeizentrum in Freyung einerseits schon sehr weit fortgeschritten sind, aber andererseits auch noch markante Umsetzungsmaßnahmen anstehen werden, hat nun ein Gespräch gezeigt. An diesem gemeinsamen Austausch beteiligt waren Sebastian Gruber, Landrat des Landkreises Freyung-Grafenau, Dr. Olaf Heinrich, 1. Bürgermeister der Stadt Freyung und Bezirkstagspräsident, Dr. Walter Buggisch, Leiter des Fortbildungsinstituts der Bayerischen Polizei in Ainring, und Andreas Fuchs, der aktuelle polizeiliche Ansprechpartner in Freyung.
Die Planungen für das Fortbildungs- und Tagungszentrum der Bayerischen Polizei auf dem Gelände der
ehemaligen „Klinik Bavaria“ in Freyung sind schon sehr weit fortgeschritten; das zeigte sich bei einem
Gespräch zwischen (von links) Landrat Sebastian Gruber, Andreas Fuchs, dem aktuellen polizeilichen
Ansprechpartner, Dr. Walter Buggisch, dem Leiter des Fortbildungsinstituts der Bayerischen Polizei in Ainring, und Freyungs Bürgermeister und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich in Freyung. Bereits für 2025 ist geplant, dass mit einem einfachen Seminarbetrieb begonnen wird.
Für die Bayerische Polizei und die Region Freyung-Grafenau ist das Fortbildungs- und Tagungszentrum eine Win-win-Situation: Die Polizei kann ihr Seminarangebot deutlich ausweiten. Etwa 4.000 Seminarplätze sind langfristig pro Jahr geplant, die viele Fachthemen abdecken, u. a. Verkehrskontrollen, Unfallaufnahme, Fahndung und vieles mehr. Hierdurch werden auch neue zukunftsfeste Arbeitsplätze in der Region geschaffen. „Hier entstehen positive Folgeeffekte, beispielsweise für die Wirtschaft und den Tourismus in Freyung und im gesamten Landkreis“, ist sich Dr. Walter Buggisch sicher. Aufgrund der geografischen Lage im Dreiländereck Bayern – Tschechien – Österreich eignet sich der Standort optimal, u. a. für Kontrollstellen an der Autobahn und der Grenze. Aufgrund der Anfahrt nach Freyung sollen die Seminare jeweils immer ein paar Tage andauern. Die entsprechende Infrastruktur ist deshalb ein wichtiger Grundstein. Dafür werden Übernachtungsmöglichkeiten im Fortbildungszentrum selbst geschaffen. „Es ist insgesamt erfreulich, dass Freyung als Standort ausgewählt wurde“, so Fortbildungsleiter Dr. Buggisch. Das Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei hat seinen Hauptsitz in Ainring. Es gibt bereits eine Außenstelle in Herzogau. Mit Freyung wird eine zweite Außenstelle entstehen, „die wichtige Fortbildungsthemen anbieten und für uns eine große Bereicherung sein wird“, so Dr. Buggisch.
Auch Landrat Sebastian Gruber und Freyungs 1. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich freuen sich auf das Polizeifortbildungs- und Trainingszentrum und versprechen sich dadurch viel Frequenz und positive Effekte. „Das ist ein Meilenstein und Glücksfall für die Stadt und den Landkreis, aber auch für ganz Niederbayern“, so Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich. „Die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniert bei uns schon immer sehr gut. Das gegenseitige Vertrauen ist jederzeit zu spüren, und die Wege sind sehr kurz. Wir sind dankbar, dass das Fortbildungs- und Tagungszentrum in die Kreisstadt Freyung kommt. Die Standortentscheidung ist auf vielfache Weise ein Gewinn für den gesamten Landkreis. Für dieses Vertrauen in die Region bedanken wir uns“, so Landrat Sebastian Gruber auch mit Blick auf die neu geschaffenen, attraktiven Arbeitsplätze und die Ankurbelung der Wirtschaftskraft. Dr. Walter Buggisch unterstrich im Besonderen die unzähligen Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten in der Region, die einen attraktiven Standort ausmachen: „Wichtig ist, dass die Lehrkräfte und Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer sehr gerne hierherkommen.“ Die Grundlage soll nun gemeinsam geschaffen werden.
Bereits für 2025 ist geplant, dass mit einem einfachen Seminarbetrieb begonnen wird. Für einen mehrtägigen Seminarbetrieb werden derzeit durch das Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei diverse bauliche Maßnahmen geprüft. Der Freistaat stellt hierfür 212 Millionen Euro zur Verfügung. „Zu den baulichen Maßnahmen sind noch viele Fragen zu klären, u. a.: Wie muss die Infrastruktur aussehen? Welche Investitionen stehen an? Was kann saniert werden und was nicht?“, so Dr. Buggisch, der das Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring leitet – und die entsprechenden langjährigen Erfahrungswerte besitzt.
Absehbar ist, dass zwei bestehende Bereiche, nämlich der sog. Neubau sowie das kleinere Gebäude im direkten Umgriff zum Altbau, weitergenutzt werden können. Eine vernünftige Nutzung für den Altbau, der sich auf dem Areal mittig befindet, wird derzeit geprüft. Auch Andreas Fuchs, der aktuell vor Ort für die Außenstelle des Polizeizentrums in Freyung verantwortlich ist, zeigte sich sehr zufrieden: „In allen Belangen, von Planung bis zur Umsetzung, spüren wir die Unterstützung der Stadt Freyung und des Landkreises Freyung-Grafenau.“ In jedem Fall dient das moderne Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei mit Hauptsitz in Ainring als Paradebeispiel. Aus diesem Grund werden die vier Gesprächsteilnehmer das Institut im Berchtesgadener Land demnächst gemeinsam besuchen und vor Ort ausführlich besichtigen – um die Aspekte für einen optimalen Betrieb des „Mutterzentrums“ auch auf die entstehende Außenstelle in Freyung zu übertragen.
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