Digitale Welten verstehen – Gesundheitsamt FRG und Gesundheitsregion Plus informieren

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10.12.2023
Freyung

Referentinnen geben pädagogische Tipps / Algorithmen geben in den Sozialen Medien den Ton an

 

Digitale Medien sind aus unserem Alltag mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Vor allem Kinder und Jugendliche wachsen in einer Welt auf, in der die digitale Existenz immer mehr mit der realen verschmilzt.
Um Eltern und Lehrkräften Informationen und Tipps im richtigen Umgang mit den Medien zu geben, haben das Gesundheitsamt FRG und die Gesundheitsregion Plus den Vortrag „Digitale Welten – Wie Erwachsene das Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen verstehen und unterstützen können“ im Gymnasium in Freyung organisiert.

Zu diesem Anlass haben die beiden Referentinnen Kerstin Marhold-Achatz (Sozialpädagogin und systemische Familientherapeutin) und Sarah Marhold (studierte Medien und Kommunikation) ihr Fachwissen geteilt und umfassend über die Medienwelt der Kinder und Jugendlichen aufgeklärt. Die am Vortragsabend 40 Anwesenden bekamen Einblicke in die Funktionsweise von Algorithmen, aktuellen Trends, sogenannte „Challenges“ (zu Deutsch Wettbewerb) und um Gefahren, die damit einhergehen. „Instagram, TikTok und Co. sind für unsere Kinder das echte Leben. Sie gehören nicht nur zum Alltag, sie sind der Alltag. Deswegen ist es unsere Aufgabe als Erwachsene hinzuschauen, uns damit auseinanderzusetzen und einen ethischen Kompass zu entwickeln, den wir unseren Kindern vermitteln“, so Marhold-Achatz.

Wichtig für die Nutzung sei das Verständnis über die Funktionsweise von Algorithmen. Ein Algorithmus in den Sozialen Medien beschreibt einen Vorgang, wie die Inhalte dem Nutzer angezeigt werden und in welcher Reihenfolge. Instagram, TikTok oder Facebook nutzen Algorithmen, um zu steuern, welche Inhalte den Nutzern bevorzugt angezeigt werden und versuchen die Nutzer somit möglichst lange auf den Plattformen zu halten. Je länger die Nutzer online sind, desto mehr Geld verdienen diese Firmen über die angezeigte Werbung. „Kennen Sie jemanden, der es geschafft hat, ans Ende von Instagram oder TikTok zu scrollen? Ich auch nicht. Aber Kinder- und Jugendliche probieren genau das, wenn auch unwissentlich, jeden Tag aufs Neue. Stundenlang. Denn Instagram und TikTok haben kein Ende“, merkt Sarah Marhold kritisch an.

Auch erläutert sie ein weiteres Phänomen aus dem Social-Media-Bereich: die "Hot-Chip-Challenge“. Gegenstand des Wettbewerbs ist es, den "Hot Chip" zu essen, sich dabei zu filmen und das Video dann in den sozialen Medien zu teilen. Der Chip ist um ein Vielfaches schärfer als Tabasco. Teilnehmende sind außerdem dazu aufgerufen, auch Freunde zur Teilnahme an der Challenge zu motivieren. Die Teilnahme an dieser Challenge hat zu zahlreichen Notarzteinsätzen geführt, weswegen mittlerweile ein Verkaufsverbot in Deutschland erlassen wurde.

 

Die beiden Referentinnen Sarah Marhold (rechts) und Kerstin Marhold-Achatz geben Einblicke in die digitalen Welten von Kindern und Jugendlichen. Die über 40 Anwesenden bekamen interessante Einblicke in verschiedene Themenfelder von Social Media und Hintergrundinformationen zu aktuellen Entwicklungen.
Die beiden Referentinnen Sarah Marhold (rechts) und Kerstin Marhold-Achatz geben Einblicke in die digitalen Welten von Kindern und Jugendlichen. Die über 40 Anwesenden bekamen interessante Einblicke in verschiedene Themenfelder von Social Media und Hintergrundinformationen zu aktuellen Entwicklungen.

 

Zwei Pädagogische Tipps der Referentinnen für Eltern

  1. Öffnen Sie doch mal gemeinsam mit Ihrem Kind dessen Social Media Apps. Die angezeigten Inhalte entsprechen den Vorlieben Ihres Kindes. Sehen Sie sich zusammen mit Ihrem Kind ein paar Fotos und Videos an. So bekommen Sie eine Ahnung, mit was sich ihr Kind beschäftigt und welche Themen ihm angezeigt werden. Sie können dann gemeinsam darüber sprechen, diskutieren und dies in Zusammenhang zu den Werten Ihrer Familie stellen.
  2. Eine gute Beziehung zum Kind und Jugendlichen ist absolut wichtig. Stellen Sie Fragen, haben Sie ein offenes Ohr und nehmen Sie angesprochene Themen ernst – Kinder und Jugendlichen suchen bei Vertrauenspersonen um Rat. Beziehungsarbeit beginnt von Geburt an, geben Sie Kindern und Jugendlichen immer das Gefühl, dass Sie jederzeit für sie und ihre Sorgen da sind. Seien Sie aufmerksam und beobachten Sie die Verhaltensweisen und Entwicklungen ihrer Kinder, sprechen Sie ihre Beobachtungen und Ihre Sorgen an. Das gibt Ihrem Kind das Gefühl, dass es Ihnen wichtig ist. Seien und bleiben Sie offen.

- SB


Landratsamt Freyung-GrafenauFreyung

Quellenangaben

Landratsamt Freyung-Grafenau

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