Rezepte gegen den Landarztmangel zeigen Wirkung

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13.10.2023
Freyung

Medizinstudierende aus ganz Deutschland arbeiten in der Region – Viele Rückkehrer bei Folgeprojekten

 

Fast 20 Medizinstudierende aus ganz Deutschland haben in den zurückliegenden rund vier Wochen die Vorzüge von Leben und Arbeiten im Bayerischen Wald kennengelernt. Im Rahmen eines freiwilligen Praktikums (Famulatur) haben die angehenden Ärztinnen und Ärzte in Praxen und bei den Kliniken im Landkreis Freyung-Grafenau gearbeitet. Die Studierenden hatten sich teilweise schon zwei Jahre im Voraus beim mehrfach ausgezeichneten „Exzellent-Projekt“ der Initiative „Die LandArztMacher“ zum Praktikum angemeldet. Informiert haben sie sich auf deren Homepage bei den dort veröffentlichen Tagebucheinträgen der Vorgängerprojektbeteiligten. Viele wurden auch von früheren Teilnehmenden für das Praktikum in unserer Region begeistert.

Die vier Wochen Famulatur in der Gruppe mit gemeinsamen Ausbildungseinheiten und attraktiven Freizeitaktivitäten gibt es seit 2015 zweimal jährlich. Seit 2017 beteiligt sich der Landkreis Freyung-Grafenau über sein Regionalmanagement und seine „Gesundheitsregion Plus“ aktiv an dem Programm, das inzwischen in vier niederbayerischen Landkreisen durchgeführt wird.

Landrat Sebastian Gruber hat es sich nicht nehmen lassen, die Studierenden persönlich zu begrüßen: „Natürlich wollen wir den angehenden Ärztinnen und Ärzten zeigen, wie schön und lebenswert unsere Gegend ist. Im Kern versucht das Projekt den Studierenden aber vor allem zu vermitteln, mit wie viel Freude die Ärzte in der Region ihre Patienten versorgen und auf welch hohem fachlichen Niveau die Patientenbetreuung stattfindet. Ziel des Projekts soll natürlich sein, junge, gut qualifizierte Leute für Arbeiten und Leben auf dem Land – im besten Fall im Bayerischen Wald – zu begeistern.“

Tatsächlich berichten die Projekt-Teilnehmer vor allem davon, dass sie nachhaltig beeindruckt sind von der Begeisterung der Ärzte in Kliniken und Praxen für ihre Tätigkeit, ihre große Zufriedenheit mit ihrer Arbeit und die hohe Versorgungsqualität in der Region. Gleichzeitig empfänden viele der Studierenden die Aussicht auf Leben und Arbeiten im ländlichen Raum als durchaus attraktive Option.

 

Landrat Sebastian Gruber (links 2. Von oben) und Regionalmanager Stefan Schuster (davor) begrüßten die Studierenden aus ganz Deutschland und bedankten sich bei den etablierten Ärztinnen und Ärzten aus dem Landkreis, die für die fachliche Betreuung während der Famulatur zuständig sind, für Ihren Einsatz.
Landrat Sebastian Gruber (links 2. Von oben) und Regionalmanager Stefan Schuster (davor) begrüßten die Studierenden aus ganz Deutschland und bedankten sich bei den etablierten Ärztinnen und Ärzten aus dem Landkreis, die für die fachliche Betreuung während der Famulatur zuständig sind, für Ihren Einsatz.

 

Rasche Erfolge können allerdings von so einem auf Langfristigkeit angelegten Projekt naturgemäß nicht erwartet werden – dauert doch alleine das Studium bereits sechs lange Jahre. Dennoch sind von den bisher rund 400 Teilnehmenden schon mehr als 100 für Folgeprojekte wieder in die Region zurückgekommen. Ein deutlicher Indikator dafür, dass die engagierten Hausarztpraxen und Klinikabteilungen mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg sind.

Gelingen kann dies alles nur durch die kontinuierliche Unterstützung der Projektpartnerin AOK Bayern, die zusammen mit den Regionalmanagements vor Ort Unterkunft und Mobilität für die Teilnehmer sicherstellen. In den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen, Deggendorf und Cham koordinieren die Manager der jeweiligen Gesundheitsregion Plus beziehungsweise des Regionalmanagements mit großem Engagement die Betreuung der Studierenden vor Ort. Die enge und fruchtbare Zusammenarbeit aller Beteiligten mit den „LandArztMachern“ macht die Umsetzung des ungewöhnlich großen Projektes überhaupt erst möglich.

Zwei weitere Garanten können für den Erfolg des Programms ausgemacht werden: Zum einen die Ärztinnen und Ärzte in den Hausarztpraxen und Klinikabteilungen, die die angehenden Kolleginnen und Kollegen ihre Freude an der ärztlichen Tätigkeit in der Region spüren lassen. Zum anderen die verständnisvollen Patientinnen und Patienten, die sich Zeit nehmen und sich bereiterklären, sich von den Studierenden untersuchen zu lassen, auch wenn es deshalb ein wenig länger dauert. Nur so können die angehenden Mediziner nachhaltig lernen. Beides führt dazu, dass nach den vier Wochen für viele der Studierenden die ärztliche Tätigkeit auf dem Land auf einmal eine neue, ernsthafte Option für ihren persönlichen weiteren Lebensweg geworden ist.


- SB


Landratsamt Freyung-GrafenauFreyung

Quellenangaben

Landratsamt Freyung-Grafenau

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