ALE Niederbayern zeichnet gelungene Sanierung des geschichtsträchtigen Gebäudes in Harthof (Landkreis Regen) aus
Dem Engagement des privaten Bauherrn Christoph Hollmayr-Kroner ist es zu verdanken, dass ein geschichtsträchtiges Mühlenanwesen in Harthof (Gemeinde Patersdorf, Landkreis Regen) vor dem Verfall gerettet und wieder als Wohnhaus genutzt werden kann. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern förderte die Sanierung im Rahmen der Dorferneuerung. Jetzt wurde Hollmayr-Kroner für die gelungene Maßnahme beim niederbayernweiten Wettbewerb „Dorferneuerung und Baukultur“ ausgezeichnet.
Alle zwei Jahre werden dabei Leuchtturmprojekte, die zur Erhaltung, Umnutzung und Gestaltung von ländlich-dörflicher Bausubstanz beitragen, prämiert. Thomas Schöffel, Abteilungsleiter am ALE Niederbayern, überreichte dem Bauherrn die Gewinner-Plakette als Zeichen der Anerkennung. Er betonte: „Der ländliche Raum braucht neben vitalen Ortskernen ortsbildprägende und identitätsstiftende Gebäude, die für Lebensqualität und Attraktivität stehen. Gute Beispiele sollen das Bewusstsein für unsere Baukultur stärken und zum Nachahmen anregen.“
Als Anerkennung für die gelungene Sanierung des „Stadlerhauses“ erhielt Christoph Hollmayr-Kroner die Gewinner-Plakette im Wettbewerb „Dorferneuerung und Baukultur“. Das Foto zeigt (von links)
Bei dem prämierten Gebäude – ein zweigeschossiger Flachsattelbau mit doppelt umlaufendem Schrot und einem Blockbau im Ostteil – handelt es sich um das letzte in seiner ursprünglichen Form erhaltene Mühlenanwesen entlang der Teisnach zwischen den Ortschaften Gotteszell und Teisnach. Das denkmalgeschützte Anwesen ist von erheblicher Bedeutung für die Erhaltung des Ortsgrundrisses. Es ist auch eines der wenigen noch gut erhaltenen Beispiele für ein Großbauernhaus aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts im Landkreis Regen.
Die Hofstelle wurde bereits im Jahr 1520 urkundlich erwähnt. Das einst staatliche Gebäude war zuletzt in einem schlechten baulichen Zustand und stand leer. Dank der Sanierung ist es gelungen, dem geschichtsträchtigen Anwesen wieder neues Leben einzuhauchen und vor dem Verfall zu retten. Dabei wurde behutsam vorgegangen und die vorhandene Bausubstanz und Baugestaltung (Blockbau, Putzfassade mit Lisenen und Kastenfenster) beibehalten.
Durch die Maßnahme wird ein Beitrag geleistet, die Ortsentwicklung und die typische Siedlungsstruktur in niederbayerischen Regionen zu stabilisieren. Die Revitalisierung bestehender Bausubstanz trägt dazu bei, modernen Wohnraum zu schaffen, der zeitgemäßen Ansprüchen genügt, den bestehenden Ortsgrundriss erhält und den Verlust unbebauter Fläche reduziert. Das Mühlenanwesen wird nun von Familie Hollmayr-Kroner wieder als Wohngebäude genutzt.
Info: Für 84 private Projekte wurden im Jahr 2022 insgesamt 1,7 Millionen Euro Fördermittel vom ALE Niederbayern ausbezahlt. Insgesamt investierten diese privaten Bauherren rund 9,8 Millionen Euro in ihre Häuser und Außenanlagen.

Amt für Ländliche Entwicklung