Am Industriegebiet Kreuzbach entsteht gerade ein Flutpolder
Den Begriff Flutpolder kennt man eher von Flüssen oder aus Meeresnähe. Aber ein Spatenstich bei Schönberg erklärt, warum so eine „Zeitlupe für Starkregen“ auch hier nötig ist.
Im Industriegebiet Kreuzbach wird die Firma SESOTEC GmbH neuen Raum für benötigte Entwicklung finden. Aber gesetzliche Bestimmungen setzen einen genauen Rahmen, was zu tun ist, wenn dabei Flächen durch Bebauung versiegelt werden. Hier geht es um Schutz vor Hochwasser und Erosion bei starken Regenereignissen. Zum einen werden die Niederschläge eingeleitet, die später auf Dächern oder befestigten Verkehrsflächen nicht mehr versickern können. Zum anderen wird es ausgeglichen, das durch die Bebauung der noch bestehende Flutraum am Kreuzbach eingeschränkt wird.
Zum Spatenstich für eine „Starkregenzeitlupe“ trafen sich Franz Gaudek vom Ingenieurbüro Wolf (v.r.), Franz Blöchl, Prokurist bei Berger Bau, Bürgermeister Martin Pichler, Markus Christoph vom Bauamt in Schönberg, Bauleiter Matthias Strahberger und Polier Robert Boxleitner.
Ein großes „Baggerballett“ spielt sich hier seit einigen Tagen und noch über den Juli hinaus ab. „Retentionsteich“ nennt Franz Gaudek vom Ingenieurbüro Wolf das Erdbauwerk, was „zurückhalten“ bedeutet. 6500 Kubikmeter Erdaushub werden bewegt. Die Berger-Bagger graben sich bis zu vier Meter tief in die Landschaft. Ein Drosselschacht und ein Überlaufbauwerk werden später dafür sorgen, dass bis zu 4000 Kubikmeter Regen erst gesammelt und anschließen dosiert und somit zeitverzögert an den Kreuzbach wieder abgegeben werden, ohne dass eine zerstörerisch große Welle „den Bach runter gehen“ kann. Diese Sicherheit vor allem für unterliegende Grundstücke kostet voraussichtlich etwa 765.000 Euro.