Ein „Reservoir“ an Erfahrung, Kompetenz und pädagogischer Qualität

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23.04.2023
Passau

Einkehrtag der „Mobilen Reserven“ für die Caritas-Kitas im Witikohof

 

In Bischofsreut am „Goldenen Steig“, wo jahrhundertelang Salzsäumer von Passau nach Böhmen und wieder zurück ins Bayerische gezogen sind, versammelten sich nach Ostern rund ein Dutzend Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, die sich für die Kitas, die in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes stehen, als so genannte „Mobile Reserven“ oder „Springerinnen“ zur Verfügung stellen. Bei ihrer Klausurtagung im Witikohof knüpfen die „Mobilen“ an die Tradition der Säumer an, die ihrerseits Wertvolles – in ihrem Fall Salz – über eine gewisse Strecke gefördert haben. Andreas Kindermann, Kita-Seelsorger in der Diözese Passau, brachte den engagierten Frauen eine Schale mit handelsüblichem Salz mit und gab ihnen mit diesem Symbol Anlass zum Erzählen, was sie an „Kostbarem“ und „Wertvollem“ über all die Monate begleitet haben.

„Ich denke besonders an ein Kind, dessen Verhalten sehr herausfordernd war. Als ‚von außen kommend‘ konnte ich es mir leisten, dass ich zusammen mit der Kindepflegerin noch einmal einen Blick auf dieses Kind warf und Möglichkeiten entdeckte, wie man einen Zugang gewinnen könne.“, bekennt eine der mobilen Erzieherinnen. Der „Blick von außen“ auf das Kind vermittle eine andere Perspektive, Distanz und lasse kleine Entwicklungen erkennen, die Erziehenden in der Gruppe vielleicht gar nicht mehr auffallen.

Wiederum in Hinblick auf die Säumer fragt Kindermann die mobilen Pädagoginnen, warum in aller Welt man denn „mobil“ sein will, wo man doch teilweise sehr weite Anfahrtswege habe und nirgendwo richtig „zu Hause“ sei.

„Ich habe das hinter mir. Ich war lange Jahre Leitung in einer Einrichtung. Jetzt freue ich mich, dass ich rein für die Kinder da sein kann.“, erzählte eine Pädagogin.

 

Bei ihrer Klausurtagung im Witikohof: Die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen der „Mobilen Reserven“ des Diözesan-Caritasverbandes mit Andreas Kindermann, Kita-Seelsorger in der Diözese Passau.
Bei ihrer Klausurtagung im Witikohof: Die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen der „Mobilen Reserven“ des Diözesan-Caritasverbandes mit Andreas Kindermann, Kita-Seelsorger in der Diözese Passau.

 

„Ich schätze, was wir im Laufe eines Kita-Jahres für einen Überblick über verschiedene Einrichtungen, Kolleginnen, pädagogischen Stil und Gestaltung des Kita-Alltags bekommen. Das sind Erfahrungen, von denen man zehren kann“, berichtet eine andere.

Im mobilen Einsatz zu sein verlangt eine Rollensicherheit, über die man sich immer wieder klarwerden muss. Man ist für eine befristete Zeit Teil eines Teams, ist Bezugsperson für Kinder und Eltern – und das doch nur so lange, bis die Vertretung wieder zu Ende ist.

In Bezug auf das berühmte Salzwort in der Bergpredigt (Mt 5,13) wünschte Kindermann den mobilen Pädagoginnen, nicht die besondere pädagogische Würze zu verlieren, nicht im pädagogischen Einheitsbrei zu landen, sondern immer auch eine besondere Haltung zu vertreten, wenn sie eine der 103 Kitas betreten, die in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes stehen. Denn die beiden Tage hätten gezeigt, dass sie mehr sind als nur „Reserve“, sondern vielmehr ein „Reservoir“ an Erfahrung, Kompetenz und pädagogischer Qualität.


- SB


Caritasverband für die Diözese Passau e. V.Passau

Quellenangaben

Caritasverband für die Diözese Passau e.V.

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