Deich hat nun das erforderliche Schutzniveau
Nach der Hochwasserkatastrophe von 2013 hat der Stadtratsausschuss für Bauen und
Liegenschaften 2015 für die Kläranlage in der Innstadt das Schutzziel „HW2013 + Freibord“
ausgegeben. Gemeint ist damit der Pegelhöchststand von 2013 zuzüglich eines
Sicherheitszuschlags, der sich an der Bauwerkshöhe orientiert. Für den nördlichen Teil des
Deiches konnte die aufwendige Anpassung kürzlich abgeschlossen werden.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Nur mit großem personellen Einsatz und viel Glück konnte
die Komplettflutung des Kläranlagengeländes beim Hochwasser 2013 verhindert werden. Das
Schadenspotenzial lag bei über zehn Millionen Euro. Beim Bau der Anlage im Jahr 1986
orientierte man sich hinsichtlich des Schutzdeichs an einem hundertjährigen Hochwasser,
rechnete aber zum Glück einen großzügigen Freibord von einem Meter ein. Seit 2016 sind wir
dabei, die notwendigen Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen. Ich bin sehr froh, dass wir nun
bereits den zweiten Bauabschnitt zu einem guten Ende bringen konnten.“
Der nun abgeschlossene Bauabschnitt umfasste zum einen die Erhöhung des nördlichen Teils
des Deiches mit Hilfe einer etwa 100 Meter langen, statisch tragenden Spundwand auf das
erforderliche Schutzniveau und zum anderen die Errichtung eines 3,50 Meter breiten
Deichverteidigungswegs, wodurch der Deich nun künftig innerhalb der Kläranlage verteidigt
werden kann. Die Bauzeit umfasste fünf Monate, die Kosten belaufen sich auf etwa 480.000
Euro.
Wolfgang Seiderer (von rechts), Referent für Bau und Umwelt, Oberbürgermeister Jürgen
Dupper, Thomas Teichmann, Leiter der Dienststelle Stadtentwässerung, und Hans Jörg
Wagmann vom gleichnamigen Ingenieurbüro besichtigen die Spundwand, die zur Erhöhung des
Deiches errichtet wurde. Im Hintergrund ist die Kläranlage zu sehen.
Im Vorfeld des ersten Bauabschnitts erfolgte 2016 in Abstimmung mit der unteren
Naturschutzbehörde die Rodung des Baumbestandes am Deich, um die gesetzlichen
Anforderungen zu erfüllen. Es folgte die Errichtung eines Fundaments im Zufahrtsbereich, auf
dem im Bedarfsfall mobile Hochwasserschutzelemente angebracht werden können. Dafür
investierte die Stadt Passau bereits 115.000 Euro.
Als letzter Bauabschnitt ist für 2023 entlang der Wiener Straße der Bau einer zirka 200 Meter
langen Winkelstützwand und die Erhöhung der Stützwand im Bereich des Nachklärbeckens 3
geplant. Die Ausschreibung wird zeitnah erfolgen, sodass die Gesamtmaßnahme „Verbesserung
des Hochwasserschutzes Kläranlage“ voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen werden kann.